Bei Orangensaft und Sprudelwasser empfing die Oberbürgermeisterin die sieben Ratsmitglieder im Friedenssaal. / Foto: Schweer
Am Donnerstagvormittag (21. Juli) empfing Oberbürgermeisterin Katharina Pötter die sieben Ratsmitglieder der Kinderstadt im Friedensaal des Rathauses. In diesem Jahr sogar mit einem echten Rekord: Die achtjährige Ida ist die jüngste Bürgermeisterin in der Geschichte der Kinderstadt.
Das einwöchige Projekt des Ferienpass bietet bis zu 120 Kindern im Alter von neun bis 14 Jahren die Gelegenheit, in die Erwachsenenwelt hineinzuschnuppern. Durch eine eigene Währung und ein eigenes Wirtschaftssystem lernen die Kinder spielerisch den Zusammenhang zwischen Lohn und Arbeit kennen. So können sie zum Beispiel in der Bank, bei der Müllabfuhr oder im Fitnessstudio arbeiten, ihren Lohn auch in den selbstorganisierten Betrieben ausgeben und müssen wie im wahren Leben Steuern zahlen. Zudem gehört die Wahl ihrer politischen Vertreter dazu.
Ratsmitglieder gewähren Einblick
Zum demokratischen Zusammenleben in einer modernen Stadt gehört bekanntlich viel dazu. Auch Probleme lassen da nicht lange auf sich warten: “Die Arbeit in der Kinderstadt macht Spaß, aber es ist auch übel stressig”, erzählt der zwölfjährige Jonas. “Wir hatten Probleme mit den Steuern, die wollten die Bürger nicht bezahlen. Da gab es eine Art Demo bei der Bürgerversammlung und wir konnten nichts machen.” Ohne Kompromisse wäre die Arbeit unmöglich. Die zehnjährige Fina fügt hinzu: “Wir haben nebenbei keine Arbeit, weil wir so viel mit dem Rat zu tun haben.” Trotzdem hätten der Rat und die Oberbürgermeisterin Ida viel Spaß bei ihrer Arbeit gehabt und viele nette Menschen getroffen.
Oberbürgermeisterin steht Rede und Antwort
Für den Besuch bei der Oberbürgermeisterin Katharina Pötter hat der Rat der Kinderstadt einen Fragenkatalog mit elf Fragen vorbereitet. Wie finden Sie die Osnabrücker, sind Sie zufrieden mit ihrer Arbeit und wie wollen Sie Energie sparen? Auf alle Fragen hatte sie eine Antwort parat: “Man sagt zwar, dass die Osnabrücker sehr stur wären, aber so habe ich das nicht erlebt. Die Osnabrücker sind sehr hilfsbereit und engagiert”, so Pötter. Beruflich geht es ihr manchmal nicht schnell genug: “Grundsätzlich bin ich zufrieden, aber viele Dinge laufen mir noch zu langsam.” Um Energie und Gas zu sparen, sei es eventuell nötig, im Herbst kurzfristig Freizeiteinrichtungen zu schließen, energetisch zu sanieren und das Energiesparen über den generellen Verbrauch zu steuern. “Wenn jeder ein bisschen was tut, dann schaffen wir das. Jetzt gerade ist die Zeit, um den Menschen ins Bewusstsein zu bringen, dass das im Winter nötig sein wird.”