Angesichts der steigenden Kosten für Pflegeheimbewohner fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine Begrenzung der reinen Pflegekosten auf 1.000 Euro sowie eine stärkere Beteiligung der Bundesländer an der Kostenübernahme. Wie aus einer aktuellen Auswertung hervorgeht, übersteigen die Eigenanteile der Bewohner im ersten Heimjahr erstmals 3.000 Euro pro Monat.
Forderungen nach Kostenbegrenzung und stärkerer Länderbeteiligung
Vorstand Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz hat angesichts der Kostenentwicklung im Pflegebereich die aktuelle Politik kritisiert. Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ sagte Eugen Brysch: „Während die schwarzrote Koalition die Pflegereform in eine Bund-Länder-Kommission abschiebt, ersticken die 800.000 Pflegeheimbewohner unter der Kostenlawine.“ Eugen Brysch warf Bundesregierung und Staat vor, sich der Verantwortung zu entziehen, obwohl allein in den vergangenen drei Jahren die Eigenanteile für das erste Heimjahr „um mehr als 41 Prozent gestiegen sind“.
Vorschläge der Stiftung Patientenschutz
Der Patientenschützer forderte: „Daher ist es überfällig, dass die reinen Pflegekosten auf 1.000 Euro gedeckelt werden.“ Zudem betonte Eugen Brysch, „die Länder müssen endlich ihrer Finanzierungspflicht nachkommen und die Ausbildungs- sowie Investitionskosten vollständig übernehmen.“ Laut seiner Aussage gegenüber dem RND würde diese Maßnahme die stationären Pflegekosten im Bundesdurchschnitt um rund 600 Euro pro Monat senken. Für Unterbringung, Verpflegung und überdurchschnittlichen Komfort solle auch künftig jeder selbst zahlen, so Eugen Brysch: „Nur so können die junge und mittlere Generation vorsorgen.“
Analyse des Verbands der Ersatzkassen und politische Reaktionen
Eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt, dass die Eigenanteile der Bewohner an einem Pflegeheimplatz weiter gestiegen sind. Im ersten Jahr übersteigen die Zahlungen im Bundesschnitt erstmals die Marke von 3.000 Euro pro Monat. Dies entspricht einem Anstieg von 237 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Zurzeit arbeitet eine neue Arbeitsgruppe von Bund und Ländern an Lösungsvorschlägen, die bis zum Jahresende vorgelegt werden sollen.
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