In Magdeburg ist ein 21-jähriger Mann aus Zentralasien wegen des Verdachts festgenommen worden, einen Anschlag auf eine größere Menschenmenge geplant zu haben. Der Mann war als Au-pair nach Deutschland eingereist und verfügt derzeit über eine Aufenthaltserlaubnis für eine Ausbildung zum Pflegefachmann. Die Sicherheitsbehörden prüfen sichergestellte Gegenstände aus seiner Wohnung, der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft und soll nach Behördenangaben zügig abgeschoben werden.
In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg haben die Sicherheitsbehörden einen 21 Jahre alten Mann festgenommen, der einen Anschlag geplant haben soll. Der 21-Jährige aus Zentralasien sei am vergangenen Freitag polizeilich in Gewahrsam genommen worden, sagte Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Dienstag in Magdeburg.
Verdacht auf Anschlagspläne gegen größere Menschenmenge
Der 21-Jährige ist den Angaben zufolge im Juni 2024 mit einem Visum für einen Au-pair-Aufenthalt nach Deutschland eingereist. Er habe Anfang März dieses Jahres eine Ausbildung zum Pflegefachmann begonnen. Aufgrund dieser Ausbildung verfügt er aktuell über eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der beruflichen Ausbildung.
Ermittlungen des Landeskriminalamts
Eine Sprecherin des Landeskriminalamts erklärte, dass die Information über die mutmaßlichen Anschlagspläne am Donnerstag über das Bundeskriminalamt von einer inländischen Sicherheitsbehörde in der Abteilung Staatsschutz im LKA eingegangen sei. Demnach soll der Mann einen Anschlag auf eine größere Menschenmenge geplant haben. Polizeilich sei der Mann bisher nicht in Erscheinung getreten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnräume seien Gegenstände sichergestellt worden, bei deren Auswertung man „verfahrensrelevante Inhalte festgestellt“ habe, fügte die Sprecherin hinzu.
Haft und geplante Abschiebung
Der Verdächtige befindet sich den Angaben zufolge derzeit in einer Justizvollzugsanstalt. Er soll nach Angaben der Behörden zügig abgeschoben werden.
Ein Samstagabend (13. Dezember), der für mehrere Betriebe in Quakenbrück weitreichende Folgen hatte: Polizei, Zoll, Steuerfahndung und kommunale Behörden rückten gemeinsam aus, um Gaststätten und Spielangebote genau zu überprüfen. Das Ergebnis der behördenübergreifenden Aktion fiel deutlich aus – zahlreiche Verstöße, ein versiegelter Betrieb und mehrere eingeleitete Verfahren.
Gemeinsames Vorgehen gegen illegales Glücksspiel
Ziel der koordinierten Kontrolle war es, gewerbliches Geldspiel und mögliches illegales Glücksspiel ins Visier zu nehmen. Insgesamt vier Objekte im Stadtgebiet von Quakenbrück wurden überprüft. Neben Kräften der Polizei Quakenbrück und Osnabrück, darunter auch Diensthundeführer, waren Mitarbeitende der Samtgemeinde Artland, des Landkreises Osnabrück, der Steuerfahndung und des Zolls im Einsatz.
Jede beteiligte Behörde brachte dabei ihre fachliche Expertise ein: Während die Steuerfahndung Kassenprüfungen durchführte, kontrollierte der Zoll insbesondere mögliche illegale Beschäftigungsverhältnisse. Die Samtgemeinde Artland nahm Gaststättenrecht und den Betrieb von Geldspielgeräten unter die Lupe. Die Polizei konzentrierte sich auf illegale Geld- und Sportwettenautomaten sowie mögliche Begleit- und Folgedelikte.
Betriebsverbot nach massiven Mängeln
Besonders gravierend waren die Feststellungen in einem der kontrollierten Betriebe. Hier stießen die Einsatzkräfte auf eine ganze Reihe von Verstößen, unter anderem im Brand-, Infektions- und Nichtraucherschutz sowie beim Jugendschutz. Zusätzlich wurde ein bestehender Haftbefehl vollstreckt. Die Konsequenz: Die zuständige Behörde ordnete ein sofortiges Betriebsverbot an. Der Betrieb wurde noch am Abend geräumt, verschlossen und versiegelt.
Unregelmäßigkeiten an Geldspielgeräten
In einem weiteren Objekt lagen die Auffälligkeiten vor allem im Bereich der Geldspielgeräte. Beanstandet wurden unter anderem ungeeignete Aufstellungsorte, das gleichzeitige Bespielen mehrerer Automaten durch einzelne Personen sowie fehlende Nachweise über vorgeschriebene Schulungen und Meldepflichten des Arbeitgebers.
Verstöße in allen überprüften Betrieben
Auch die beiden übrigen kontrollierten Betriebe blieben nicht ohne Beanstandungen. Die Liste der festgestellten Verstöße reichte von Glücksspiel- und Waffenrecht über das Bewachungsgewerbe bis hin zu arbeits- und sozialrechtlichen Pflichten. Hinzu kamen Mängel beim Jugend- und Nichtraucherschutz sowie beim Brand- und Infektionsschutz. In mehreren Fällen fehlten zudem erforderliche Schulungs- oder Ausweisdokumente.
Ermittlungen laufen weiter
Die festgestellten Sachverhalte werden nun von den jeweils zuständigen Behörden ausgewertet. Entsprechende Ordnungswidrigkeiten- und Strafverfahren sind bereits eingeleitet worden, die Ermittlungen dauern an.
Die Polizei Quakenbrück zog ein positives Fazit der Aktion und bezeichnete die enge Zusammenarbeit der beteiligten Stellen als zielführend. Ähnliche Kontrollen sollen auch künftig folgen.
Der Dax hat am Dienstag nach einem schwachen Start bis zum Mittag im Minus notiert. Steigende ZEW-Konjunkturerwartungen für Dezember sorgten trotz deutlich optimistischer Einschätzungen von Finanzmarktanalysten nicht für spürbare Impulse. Während der Dax nachgab, zeigten sich einzelne Werte besonders stark beziehungsweise schwach.
Gegen 12:30 Uhr wurde der Dax mit rund 24.150 Punkten berechnet, was einem Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag entspricht. An der Spitze der Kursliste rangierten BASF, Zalando und Merck, am Ende Airbus, MTU und Rheinmetall.
ZEW-Konjunkturerwartungen steigen deutlich
Die überraschend deutlich gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen für Dezember blieben ohne größere Auswirkungen auf den Leitindex. „Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten blicken mit Optimismus ins kommende Jahr“, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank-Gruppe, laut ZEW. Das Infrastrukturprogramm der Bundesregierung scheine im kommenden Jahr laut dem Urteil der Finanzmarktanalysten seine positiven Konsequenzen zu zeigen.
Unterschiedliche Signale aus Indikatoren
Die ZEW-Konjunkturerwartungen heben sich vom ebenfalls am Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindex ab. „Während dort gedämpft in die Zukunft geblickt wird, sind die Finanzmarktanalysten wesentlich optimistischer“, so Gitzel laut ZEW. Von entscheidender Bedeutung werde im kommenden Jahr sein, dass die Mittel aus dem Infrastruktur-Sondervermögen schnell und zielgerichtet freigegeben werden. „In diesem Falle käme es zu Multiplikatoreneffekten, die größere Teile der deutschen Wirtschaft erfassen könnten. Von diesen positiven Multiplikatoreneffekten scheinen die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten überzeugt zu sein“, erklärte Gitzel laut ZEW.
Nina Warken am 11.12.2025 / via dts Nachrichtenagentur
Gesundheitsministerin Nina Warken soll nach Informationen des Magazins Focus in das CDU-Präsidium aufrücken. Dem Bericht zufolge plant die baden-württembergische Landespartei, sie auf dem nächsten CDU-Bundesparteitag für das Spitzengremium zu nominieren.
Warken als Kandidatin für das Spitzengremium
Nach Angaben des Magazins Focus, das sich auf Kreise der baden-württembergischen Landespartei und der Bundespartei beruft, will die CDU Baden-Württemberg Gesundheitsministerin Nina Warken für das Präsidium ins Rennen schicken. Die Ministerin ist seit Mai Bundesministerin und Vorsitzende der Frauen Union.
Die Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer wird dem Vernehmen nach nicht erneut kandidieren, da sie kürzlich zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt wurde.
Neuwahlen der Parteigremien im Februar
Auf dem CDU-Bundesparteitag im Februar werden die Parteigremien neu gewählt. Dabei dürfte es nach den Informationen des Magazins Focus mehrere personelle Änderungen geben.
So soll die Mittelstandsunion-Chefin Gitta Connemann ins Präsidium aufrücken. Die hessische CDU-Fraktionschefin Ines Claus könnte dem Bericht zufolge CDU-Vizevorsitzende werden.
Stefanie Hubig (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Hersteller sollen künftig bei fehlerhaften Produkten stärker haften – auch für Software und Systeme künstlicher Intelligenz. Ein Gesetzentwurf aus dem Bundesjustizministerium von Stefanie Hubig (SPD) sieht unter anderem eine unbegrenzte finanzielle Haftung und erweiterte Beweisrechte für Betroffene vor, wie das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet. Das neue Produkthaftungsrecht soll den Verbraucherschutz verbessern und Anreize für sichere Produkte schaffen.
Neuregelung der Produkthaftung
Ein Gesetzentwurf aus dem Bundesjustizministerium von Stefanie Hubig (SPD) sieht vor, dass Hersteller künftig stärker haften, wenn ihre Produkte fehlerhaft sind und Sachschäden oder Körperverletzungen verursachen. Das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet, das neue Produkthaftungsrecht werde den Schutz von Verbrauchern verbessern und Anreize für Hersteller schaffen, „sichere Produkte auf den Markt zu bringen“. Der Entwurf soll am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden.
Justizministerin Hubig sagte: „Wir reagieren darauf, dass Produkte immer komplizierter werden.“ Betroffenen solle erleichtert werden, einen Schaden bei fehlerhaften Produkten nachzuweisen. So kann ein Gericht anordnen, dass die Hersteller relevante Beweismittel im Prozess offenlegen müssen.
Unbegrenzte Haftung und Einbeziehung von Software
Die Hersteller haften künftig finanziell unbegrenzt. Bisher lag der Höchstbetrag bei 85 Millionen Euro. Dieser soll gestrichen werden. Neu ist auch, dass die Produkthaftung für jede Art von Software gelten soll. Es mache für Verbraucher keinen Unterschied, ob sie einen Schaden erleiden, weil eine Schraube locker ist, oder weil die Software spinnt, so die Justizministerin. „Der Schaden kann der gleiche sein.“ Durch die umfassende Aufnahme von Software in den Anwendungsbereich des Gesetzes soll die Produkthaftung künftig auch für Systeme künstlicher Intelligenz gelten.
Umsetzung europäischer Vorgaben
Es ist 36 Jahre her, dass die Produkthaftung zuletzt geändert wurde. Die nun anstehende Modernisierung geht auf europäische Vorgaben zurück: Eine neue EU-Produkthaftungsrichtlinie muss in deutsches Recht umgesetzt werden. Das Gesetz soll am 9. Dezember 2026 in Kraft treten.
Ein Abend zwischen Fernweh, funkelnder Ironie und sinfonischer Emphase: Das 3. Sinfoniekonzert des Theaters Osnabrück am Montagabend (15. Dezember) in der OsnabrückHalle setzte auf starke Kontraste und gewann gerade daraus seine besondere Spannung. Am Ende war es ein erstklassiges musikalisches Feuerwerk, das gezündet wurde.
Klug arrangierter Spannungsbogen
Das Konzert entfaltete sich als klug arrangierter Spannungsbogen zwischen europäischer Klangmalerei, beißender Virtuosität und sinfonischem Überschwang amerikanischer Prägung. Das Osnabrücker Symphonieorchester spielte unter der Leitung von Generalmusikdirektor Christopher Lichtenstein und fand rasch zu einer gemeinsamen Atemführung, die dem Abend Geschlossenheit und erzählerischen Drive verlieh.
Beginn mit Edward Elgar
Edward Elgars Konzertouvertüre „In the South (Alassio)“ eröffnete das Programm wie ein weit geöffnetes Fenster zur italienischen Riviera. Elgar, inspiriert von einem Familienurlaub, zeichnete keine Postkartenidylle, sondern ein vibrierendes Landschaftspanorama, das Vitalität und Schönheit gleichermaßen atmete. Lichtenstein modellierte die Kontraste sorgfältig: sonnengetränkte Streicherbögen trafen auf rhythmisch zupackende Bläser, während das Orchester die wechselnden Stimmungen zwischen mediterraner Leichtigkeit und nobler Melancholie auskostete. Die Musik floss, schillerte, verweilte kurz – und zog weiter, als sei man selbst Teil dieses südländischen Spaziergangs.
Weiter mit Richard Strauss
Mit Richard Strauss‘ „Burleske in d-Moll für Klavier und Orchester“ schlug der Abend einen abrupten, reizvollen Haken. Die erstmals in Osnabrück gastierende Pianistin Saskia Giorgini erfüllte die hohen Erwartungen, die sie selbst im Vorfeld formuliert hatte. Dieses außergewöhnlich farbige, energiegeladene und virtuos funkelnde Werk geriet bei ihr zu einem packenden Dialog mit dem gesamten Orchester. Giorgini stürzte sich mit Lust in die halsbrecherischen Passagen, spielte pointiert und mit scharfem Witz, ohne je den orchestralen Gegenpart aus dem Blick zu verlieren. Strauss‘ Humor, sein fast satirischer Gestus und die überraschenden Wendungen kamen in dieser Interpretation schlagend zur Geltung. Das Osnabrücker Symphonieorchester antwortete flexibel, griff die ironischen Spitzen auf und steigerte die Burleske zu einem temperamentvollen Schlagabtausch, der gleichermaßen brillierte und amüsierte.
Christopher Lichtenstein bewies im 3. Sinfoniekonzert der Spielzeit 2025/2026, dass er als Generalmusikdirektor ein echter Gewinn für das Theater Osnabrück, das Osnabrücker Symphonieorchester und das hiesige Publikum ist. / Foto: Dominik Lapp
Finale mit Howard Hanson erweist sich als Geheimtipp
Anschließend öffnete sich mit Howard Hansons Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 30 „Romantic“ ein weiter sinfonischer Raum, der in hiesigen Konzertsälen viel zu selten betreten wurde. Hanson, hierzulande eher ein Geheimtipp, entfaltete eine spätromantische Klangsprache von großer Wärme und emotionaler Direktheit. Die Sinfonie badete nicht im Sentiment, sondern verband üppige Melodik mit klarer Form. Christopher Lichtenstein nahm die großen Bögen ernst, ließ die Musik atmen und vertraute auf ihre suggestive Kraft. Die Nähe zur Filmmusik drängte sich dabei unweigerlich auf. Das Orchester leuchtete, schichtete, steigerte sich zu majestätischen Kulminationen und fand immer wieder zu lyrischer Innigkeit zurück.
Fazit? „Boah!“
Als der dritte Satz der Sinfonie verklungen war, urteilte ein Zuhörer mit nur einem Wort: „Boah!“ Und treffender hätte man nicht zusammenfassen können, was der mit Verve, Leidenschaft, Kraft und Emotion dirigierende Generalmusikdirektor seinem Orchesterapparat abverlangte.
Nebenbei erwies es sich als Glücksgriff, während der Hanson-Sinfonie das Licht im Saal komplett zu löschen und das golden strahlende Orchester erst vor einer blau, dann lila und letztendlich grün angestrahlten Wand spielen zu lassen. Der Fokus wurde so viel stärker auf die Musikerinnen und Musiker gelenkt – und es wäre schön, wenn die Sinfoniekonzerte in Osnabrück künftig immer vor einem dunklen Saal gespielt würden.
So endete dieser Konzertabend nicht nur mit großem Klang, sondern auch mit dem Gefühl, musikalische Linien über Zeiten, Kontinente und Genres hinweg verfolgt zu haben. Das Osnabrücker Symphonieorchester bewies stilistische Wandlungsfähigkeit, Christopher Lichtenstein souveräne Übersicht, und Saskia Giorgini hinterließ mit ihrem Auftritt einen bleibenden Eindruck.
Friedrich Merz und Wolodymyr Selenskyj am 15.12.2025 / via dts Nachrichtenagentur
Die Grünen im Bundestag haben die Ergebnisse der Ukraine-Verhandlungen in Berlin zurückhaltend kommentiert und vor überzogenen Erwartungen gewarnt. Nach Ansicht der sicherheitspolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sahra Nanni, ist der in Berlin verbreitete Enthusiasmus unangemessen. Zugleich verwies sie auf die anstehenden Entscheidungen beim EU-Gipfel in Brüssel zur Nutzung eingefrorener russischer Zentralbankvermögen als mögliches Hoffnungszeichen für die Ukraine.
Zurückhaltende Reaktion auf Berliner Verhandlungsergebnisse
Die Grünen im Bundestag haben die Ergebnisse der Berliner Ukraine-Verhandlungen zurückhaltend bewertet und vor Euphorie gewarnt. „Der Enthusiasmus, der in Berlin verbreitet wird, scheint mir sehr unangemessen“, sagte die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sahra Nanni, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Nanni verwies darauf, dass Russland an den Gesprächen in Berlin nicht beteiligt gewesen sei. Das Ergebnis sei daher nur ein neuer Stand dessen, was die ukrainische Seite und ihre Partner verabredet hätten.
Entscheidungen in Brüssel als Prüfstein
Ob Europa den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöhen wolle und könne, damit er „endlich aufhöre zu morden“, werde sich nach den Worten von Nanni in den nächsten Tagen in Brüssel zeigen, wie sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte.
Sollten die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel der Nutzung von eingefrorenem russischem Zentralbankvermögen zustimmen, wäre dies nach Einschätzung der Grünen-Politikerin ein wichtiges Zeichen der Hoffnung für die Ukraine und der Entschlossenheit Europas, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Entschlossenheit „misst sich an den Taten, nicht an den Worten“.
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) / Foto: dts
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Dezember 2025 deutlich verbessert. Der entsprechende ZEW-Index stieg auf 45,8 Punkte und liegt damit 7,3 Zähler über dem Wert des Vormonats. Die aktuelle Lage wird allerdings weiterhin sehr kritisch eingeschätzt, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Stimmung hellt sich auf, Lage bleibt schwach
In der jüngsten Umfrage des ZEW verbesserten sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Dezember 2025 spürbar. Der entsprechende Indikator kletterte auf 45,8 Punkte und lag damit um 7,3 Punkte über dem Wert des Vormonats, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage änderte sich dagegen nur leicht, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Der Lageindikator für Deutschland fiel auf -81,0 Punkte und lag damit um 2,3 Punkte unter dem Vormonatswert.
Einschätzung des ZEW-Präsidenten
ZEW-Präsident Achim Wambach sprach von einer spürbaren Aufhellung der Erwartungen. „Die Erwartungen haben sich aufgehellt. Nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation spiegelt das Stimmungsbild gute Chancen für eine Konjunkturbelebung wider“, sagte Wambach laut Mitteilung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zugleich verwies er auf den Einfluss der Finanzpolitik: Die expansive Fiskalpolitik werde der deutschen Wirtschaft neuen Schwung verleihen.
Wambach betonte jedoch die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung. Die Erholung bleibe fragil: „Der Umgang mit anhaltenden Handelskonflikten, geopolitischen Spannungen sowie ausbleibenden Investitionen dürfte auch 2026 auf der Reformagenda bleiben“, so Wambach laut ZEW.
Branchenentwicklung und Blick auf die Eurozone
Nennenswert ist die Verbesserung bei der Automobilbranche. Deren Saldo stieg um 7,7 Punkte auf minus 22,0 Punkte. Weitere exportorientierte Branchen wie die Chemie- und Pharmaindustrie oder auch die Metallproduktion verzeichnen ebenfalls Anstiege, die jedoch geringer ausfallen. Trotz fiskalischem Rückenwind werden diese Branchen weiterhin von einer schwachen Exportdynamik aufgrund hoher Zölle und struktureller Wettbewerbsnachteile belastet.
Auch für die Eurozone insgesamt zeichnet die ZEW-Umfrage ein freundlicheres Bild bei den Erwartungen. Diese verbesserten sich stärker als jene für Deutschland und liegen aktuell mit 33,7 Punkten um 8,7 Punkte über dem Vormonatswert. Die Bewertung der Lage in der Eurozone bleibt dagegen nahezu unverändert und liegt mit -28,5 Punkten um 1,2 Punkte unter dem Vormonatswert.
Mercedes-Personalvorständin Britta Seeger warnt vor einer wachsenden Leistungskluft in deutschen Unternehmen und kündigt Konsequenzen für die Bewertung von Führungskräften an. Neben individuelleren Boni und Leistungsbewertungen rückt sie auch gestiegene Krankmeldungen in den Fokus und sieht dort strukturelle Probleme in Deutschland.
Wachsende Leistungskluft und neue Bonusregeln
Die Personalvorständin des Autoherstellers Mercedes-Benz, Britta Seeger, sieht bei Beschäftigten in der deutschen Wirtschaft eine zunehmende Spaltung in der Leistungsbereitschaft. Das führe dazu, „dass die Gruppe derer, die rackern, immer häufiger das Gefühl hat, dass ihre Leistung nicht stark genug anerkannt wird“, sagte sie dem „Handelsblatt“. Man müsse sich damit auseinandersetzen, wie sich Leistung wieder mehr lohne.
Als Reaktion darauf will Mercedes Führungskräfte künftig individueller bewerten. Auch die Bonuszahlungen sollen stärker an der individuellen Leistung ausgerichtet werden. Seeger betonte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass es darum gehe, die Anerkennung von Leistung neu zu justieren.
Kritik an Krankmeldungen und Einfluss der Pandemie
Die Managerin beschäftigt sich zudem mit den Krankmeldungen, die bei Mercedes in Deutschland trotz Verbesserungen weiter höher sind als im Ausland. Man habe mit mehreren Zehntausend Beschäftigten Gespräche geführt, um herauszufinden, warum manche Mitarbeiter häufiger ausfielen als andere. Die Ursachen seien vielfältig, sagte Seeger dem „Handelsblatt“.
Dabei übte sie Kritik an den Rahmenbedingungen in Deutschland: „Es ist zu einfach, sich in Deutschland krankschreiben zu lassen.“ Zudem habe die Coronapandemie womöglich bei einigen zu einer Routine geführt, schon bei einem leichten Schnupfen zu Hause zu bleiben und sich krankzumelden. „Das war damals richtig, heute ist man manchmal vielleicht zu vorsichtig“, sagte sie dem „Handelsblatt“.
Wirtschaftlicher Druck, Produktivität und Präsenz im Büro
Der Dax-Konzern steht wie die gesamte Autoindustrie unter hohem wirtschaftlichen Druck und reagiert mit einem Personalabbau. Man sehe, dass die Produktivitätszuwächse in den vergangenen Jahren hinter den Lohnzuwächsen zurückgeblieben seien, sagte Seeger dem „Handelsblatt“. „Wenn das nicht mehr Hand in Hand läuft, werden wir deutliche Auseinandersetzungen darüber haben, was wir uns an diesem Standort noch leisten können und was nicht“, sagte Seeger mit Blick auf die Tarifverhandlungen im kommenden Herbst.
Bei Mercedes müssen leitende Führungskräfte seit Jahresbeginn fünf Tage pro Woche im Büro arbeiten. Auch in anderen Teilen der Belegschaft will Seeger die Präsenz wieder erhöhen. „Die Zusammenarbeit vor Ort ist der Kitt, den wir für unsere Teams brauchen. Und ich glaube, dass wir Einzelne im Homeoffice verloren haben“, sagte sie dem „Handelsblatt“.
Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hat sich zurückhaltend zu Plänen für eine multinationale Truppe in der Ukraine geäußert. Während europäische Staats- und Regierungschefs eine Schutztruppe zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands ins Spiel bringen, verweist Hardt auf die Notwendigkeit eines vorherigen Friedensschlusses. Zugleich betont er die Priorität der militärischen Stärkung der Ukraine und sieht Russland am Zug.
Hardt knüpft Friedenstruppe an vorherigen Friedensschluss
Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion Jürgen Hardt (CDU) machte deutlich, dass über die konkrete Ausgestaltung einer internationalen Mission in der Ukraine erst nach einem entsprechenden Abkommen entschieden werden könne. „Wie die multinationale Friedenstruppe aussehen wird, kann erst nach einem tragbaren Friedensschluss entschieden werden“, sagte Hardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Als vorrangiges Ziel nannte Hardt die militärische Stärkung der Ukraine. Hauptaufgabe bleibe demnach die Stärkung der ukrainischen Armee und der Aufbau einer leistungsfähigen ukrainischen Rüstungsindustrie. Zugleich verwies er auf die Verantwortung Russlands. Der Ball liege nun beim russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Moskau muss beweisen, ob es Frieden will und ob die Waffen im Krieg gegen die Ukraine ab Weihnachten schweigen sollen“, sagte Hardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Merz und europäische Partner bieten Schutztruppe an
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und weitere europäische Staats- und Regierungschefs hatten in einer in Berlin veröffentlichten Erklärung angeboten, dass Europa eine Schutztruppe zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands anführen könne. Die Truppe solle den Angaben zufolge die Regeneration der ukrainischen Streitkräfte unterstützen und die Sicherheit des Luftraums und der Meere gewährleisten, auch durch Operationen innerhalb der Ukraine.