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IWH: Firmenpleiten erreichen im Dezember Jahreshöchststand

Foto: IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, über dts Nachrichtenagentur

Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist im Dezember im Vergleich zu den beiden Vormonaten weiter angestiegen. Insgesamt zählten die Forscher des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) im letzten Montag des Jahres 879 Firmenpleiten.

Das ist der höchste Wert des vergangenen Jahres. Im November waren es 808 Insolvenzen, auch dies war der bis dahin höchste Wert. Die Zahlen vom Dezember lagen 23 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, der langjährige Mittelwert ist aber höher. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 wurden laut amtlicher Statistik im Dezember 968 Personen- und Kapitalgesellschaften insolvent gemeldet. Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Dezember gemeldet wurde, knapp 9.000 Arbeitsplätze betroffen waren. In der zweiten Jahreshälfte 2022 stiegen sowohl die Zahl der Insolvenzen als auch die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze den Wirtschaftsforschern zufolge „spürbar“ an. Vor dem Hintergrund zahlreicher spezifischer Probleme in der Industrie, insbesondere Lieferengpässen und hoher Energiepreise, entfielen 28 Prozent der von Insolvenz betroffenen Jobs im Jahr 2022 auf die Industrie, deutlich mehr als in den Vorjahren.

AFP

Festbeträge für mehrere Kinder-Arzneimittel werden ausgesetzt

Foto: Apotheke, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Um die angespannte Lage bei Kinder-Medikamenten zu entschärfen, werden die Festbeträge für mehrere Arzneimittel ausgesetzt. Das teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen am Dienstag mit.

Es handelt sich demnach um bestimmte Fertigarzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie um Antibiotika, die als Zäpfchen oder in flüssiger Anwendungsform vorliegen. Die Aussetzung soll ab dem 1. Februar für drei Monate gelten. Insgesamt betrifft die Maßnahme 180 Fertigarzneimittel aus zehn Festbetragsgruppen. Ziel sei es, zusätzliche Kosten zu vermeiden, so der GKV-Spitzenverband. Die Pharmaindustrie solle durch die Aussetzung Zeit bekommen, die bestehenden Produktions- und Lieferprobleme in den Griff zu bekommen. Ein „Freifahrtschein für Gewinnmaximierung“ sei das aber nicht, fügte der Verband hinzu. „Wir werden hier genau hinschauen, wie die Aussetzung der Festbeträge wirkt.“ Bei dem Festbetrag eines Arzneimittels handelt es sich um den maximalen Betrag, den die gesetzlichen Kassen für das Mittel bezahlen.

AFP

Naturkatastrophenschäden auch 2022 auf hohem Niveau

Foto: Hochwasser-Helfer beim Befüllen von Sandsäcken, über dts Nachrichtenagentur

München (dts Nachrichtenagentur) – Die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen sind im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken. Sie betrugen rund 270 Milliarden US-Dollar, wovon wie im Vorjahr etwa 120 Milliarden US-Dollar versichert waren, teilte die Münchener Rück am Dienstag mit.

Der Gesamtschaden entspricht demnach dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, die versicherten Schäden liegen deutlich darüber (2017-2021: 97 Milliarden US-Dollar). Im Vorjahr lag der Gesamtschaden bei 320 Milliarden US-Dollar. Mehr als ein Drittel der Gesamtschäden und rund die Hälfte der weltweiten versicherten Schäden gehen auf das Konto von Hurrikan Ian. Der tropische Wirbelsturm war im September mit Windgeschwindigkeiten von fast 250 km/h auf die Westküste Floridas getroffen.

Nur vier Stürme waren bisher beim Auftreffen auf US-Festland stärker, einige weitere waren ähnlich stark wie Ian. Er verursachte nach vorläufigen Schätzungen einen Gesamtschaden von rund 100 Milliarden US-Dollar, davon waren etwa 60 Milliarden US-Dollar versichert. Zweitteuerste Katastrophe des Jahres waren laut Münchener Rück heftige Überschwemmungen als Folge schwerer Monsun-Regenfälle in Pakistan. Im August waren die Niederschläge dort fünf bis sieben Mal so stark wie sonst üblich.

Eine beschleunigte Gletscherschmelze als Folge der hohen Temperaturen verstärkte das Hochwasser erheblich. Mindestens 1.700 Menschen starben. Die direkten Schäden werden dem Rückversicherer zufolge auf mindestens 15 Milliarden US-Dollar geschätzt. Versichert war davon fast nichts.

AFP

Täter gefasst: 17-Jährige am Osnabrücker Hyde Park mit Waffe bedroht

Hyde Park Osnabrück
Hyde Park Osnabrück

Hyde Park Osnabrück

Zwei Jugendliche wurden Sonntagnacht (8. Januar) am Honeburger Weg überfallen. Kurz darauf konnte die Polizei die Täter festnehmen, gegen die Beschuldigten läuft ein Strafverfahren.

In der Nacht zu Sonntag (8. Januar) um 01:35 Uhr wurden zwei 17-Jährige von mehreren Tätern ausgeraubt. Die beiden 17-jährigen Osnabrücker gingen in Richtung eines Waldes am Honeburger Weg, als sie von mehreren Personen angesprochen wurden. Man habe sie zuerst nach Drogen gefragt. Dies haben die beiden Jugendlichen verneint. Daraufhin wurde ein 17-Jähriger durch einen Täter in den Schwitzkasten genommen und man habe ihm eine Schusswaffe auf die Brust gehalten. Die Täter forderten die Herausgabe des Geldes der beiden 17-Jährigen. Die beiden kamen den Aufforderungen nach und gaben ihre Geldbörsen heraus. Anschließend flüchteten die Täter in ein Waldstück und die beiden Jugendlichen riefen die Polizei.

Täter durch Fahndung gefunden

Die intensiven Nahbereichsfahndungen führten zur Festnahme der Täter im Waldstück sowie zum Auffinden der Schusswaffe. Bei der Schusswaffe handelte es sich um eine Schreckschusspistole. Bisher wird gegen vier Personen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren ermittelt. Gegen die Beschuldigten wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Nach Beendigung der Maßnahmen durften die Täter die Dienststelle wieder verlassen. Die Ermittlungen dauern an.

AFP

Über 830.000 Fluggäste im vergangenen Jahr: Flughafen Münster/Osnabrück nähert sich Vor-Corona-Zahlen

Flughafen FMO
Flughafen FMO

FMO (Symbolbild)

Nach den schwierigen Pandemie-Jahren 2020 und 2021 hat der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) im vergangenen Jahr einen starken Aufschwung erlebt. Am FMO wurden im Jahr 2022 insgesamt 834.424 Fluggäste gezählt. Ausgehend von einer schwachen Basis in 2021 wurde damit ein Wachstum von 130 Prozent erzielt.

Der FMO ist so auf gutem Weg, um an Vor-Corona-Zeiten anzuknüpfen. 85 Prozent der Passagierzahlen des Jahres 2019 sind bereits erreicht. Mit 37.676 Starts und Landungen konnten sogar im Vergleich zu 2019 die Flugbewegungen um 15 Prozent gesteigert werden.

Touristikverkehr als Motor des Wachstums

Gerade im touristischen Bereich war ein großer Nachholbedarf zu verzeichnen. So war die Touristik insbesondere im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres ein wesentlicher Motor des starken Verkehrswachstums. Die aufkommensstärksten Verbindungen gingen nach Palma de Mallorca mit 241.000 Fluggästen – das war der höchste Jahreswert seit zehn Jahren – und nach Antalya mit 219.000 Passagieren. Noch nie sind in einem Jahr vom FMO mehr Fluggäste an die türkische Riviera geflogen. FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz zeigte sich erfreut von der unerwartet hohen Nachfrage. Er betonte, dass „die Fluggäste am FMO gerade in den Ferienzeiten den guten Service sowie einen planbaren und stressfreien Abflug schätzen gelernt haben.“

Linienflugverkehr erholt sich nur langsam

Auch der Linienflugverkehr zu den Lufthansa-Drehkreuzen nach Frankfurt und München erholte sich, ist aber erst wieder bei der Hälfte des Niveaus der Vor-Corona-Zeit. Die Verbindungen nach München nutzten im letzten Jahr 113.000 und nach Frankfurt 46.000 Fluggäste.

Vorsichtiger Ausblick für 2023, Optimismus im Geschäftsreiseverkehr

Für das Jahr 2023 rechnet FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Schwarz erneut mit großen Herausforderungen: „Wir sind uns bewusst, dass das Jahr 2023 mit den gestiegenen Energiekosten, dem Krieg in der Ukraine und einer hohen Inflation weiter große Unwägbarkeiten für uns bereithält.“ Dies hat bereits in den Wintermonaten zu einer deutlichen Buchungszurückhaltung geführt. Für den kommenden Sommer sieht sich der FMO allerdings mit einem breiten Angebot sehr gut aufgestellt. So werden die aufkommensstarken Zielgebiete rund um das Mittelmeer auch im kommenden Sommer hochfrequent bedient. Der Reiseveranstalter TUI wird am FMO mit einer eigenen Maschine präsent sein, und mit Monastir in Tunesien und Zadar in Kroatien werden auch zwei neue Ziele im FMO-Flugplan zu finden sein.

Im Jahr 2023 rechnet der FMO zudem mit einer deutlichen Steigerung des Geschäftsreiseverkehrs. So wird die Lufthansa dann wieder bis zu neun tägliche Anschlüsse anbieten. Das entspricht dem Vor-Corona- Niveau. Nach Frankfurt geht es wieder bis zu viermal und nach München bis zu fünfmal täglich.

AFP

Gemeinde Belm sucht ehrenamtliche Richter ab 2024

Amtsgericht Osnabrück
Amtsgericht Osnabrück

Amtsgericht Osnabrück

Im ersten Halbjahr 2023 werden bundesweit die Schöffen und Jugendschöffen für die Amtszeit von 2024 bis 2028 gewählt. In der Gemeinde Belm werden insgesamt 19 Frauen und Männer gesucht, die im Amtsgericht Osnabrück und im Landgericht Osnabrück als Vertreterinnen und Vertreter des Volkes an der Rechtsprechung in Strafsachen teilnehmen.

Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die in der Gemeinde Belm wohnen und am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Wählbar sind deutsche Staatsangehörige. Wer zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt wurde oder gegen den ein Ermittlungsverfahren wegen einer schweren Straftat schwebt, die zum Verlust der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter führen kann, ist von der Wahl ausgeschlossen.

Schöffen sind mit den Berufsrichtern gleichberechtigt. Für jede Verurteilung und jedes Strafmaß ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit in dem Gericht erforderlich. Gegen beide Schöffen kann niemand verurteilt werden. Jedes Urteil – gleichgültig ob Verurteilung oder Freispruch – haben die Schöffen daher mit zu verantworten. Weitere Informationen zum Amt gibt es hier.

Anforderungen:

  • Soziale Kompetenz, d. h. das Handeln eines Menschen in seinem sozialen Umfeld beurteilen können
  • Lebenserfahrung und Menschenkenntnis
  • Unparteilichkeit, Selbstständigkeit und Reife des Urteils sowie geistige Beweglichkeit und gesundheitliche Eignung

Bewerbungen bis zum 28. Februar möglich

Insgesamt werden dem Schöffenwahlausschuss des Amts- und Landgerichtsbezirks Osnabrück doppelt so viele Kandidaten vorgeschlagen, wie an Schöffen tatsächlich benötigt werden. Das heißt: Bei benötigten 216 Haupt- und Hilfsschöffen wird es 432 Vorschläge geben. Aus diesen Vorschlägen wählt der Schöffenwahlausschuss in der zweiten Jahreshälfte 2023 dann die Haupt- und Hilfsschöffen.

Wer Interesse am Schöffenamt in allgemeinen Strafsachen hat, kann sich bis zum 28. Februar bewerben. Dazu ei nfach das ausgefüllte Antragsformular an die Gemeinde Belm (Fachbereich I Zentrale Dienste, Marktring 13, 49191 Belm) senden. Rückfragen beantwortet Janet Kuffner im Belmer Rathaus telfonisch unter 05406 50537 oder per Mail.

AFP

„Unwort des Jahres“ 2022 ist „Klimaterroristen“

Foto: Klimaprotest, über dts Nachrichtenagentur

Marburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Begriff „Klimaterroristen“ ist zum „Unwort des Jahres“ 2022 gekürt worden. Mit dem Wort werde im öffentlich-politischen Diskurs pauschal Bezug auf Akteure genommen, die sich für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens einsetzen, teilte die Jury am Dienstag mit.

Der Ausdruck sei genutzt worden, um Aktivisten und deren Protest zu „diskreditieren“. Mit der Gleichsetzung mit Terroristen würden die Aktivisten „kriminalisiert und diffamiert“, hieß es. „Durch die Gleichsetzung des klimaaktivistischen Protests mit Terrorismus werden gewaltlose Protestformen zivilen Ungehorsams und demokratischen Widerstands in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit gestellt.“ Mit der Verwendung des „stigmatisierenden Ausdrucks“ verschiebe sich zudem der Fokus der Debatte „von den berechtigten inhaltlichen Forderungen der Gruppe hin zum Umgang mit Protestierenden“. In diesem Zusammenhang wurden auch die Wörter „Klimaterrorismus“, „Ökoterrorismus“ oder „Klima-RAF“ gerügt. Auch die Begriffe „Sozialtourismus“, „defensive Architektur“ und „Militärschlag“ landeten auf der Liste. Für das Jahr 2022 wurden 454 verschiedene Wörter eingeschickt, von denen knapp 45 auch den Unwort-Kriterien entsprachen. Insgesamt gab es 1.308 Einsendungen. Die Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ besteht aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und einem jährlich wechselnden Mitglied.

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Baupreise für Wohngebäude legen weiter stark zu

Foto: Gerüstbau für Wärmedämmung, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im November 2022 erneut stark gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 16,9 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

Im August, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 16,5 Prozent gestiegen. Gegenüber August stiegen die Baupreise im November um 2,5 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von November 2021 bis 2022 um 15,8 Prozent. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten wurden gegenüber November 2021 um 17,6 Prozent teurer, Mauerarbeiten um 13,6 Prozent. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 20,3 Prozent, Erdarbeiten waren 15,7 Prozent teurer als im November 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten laut den Statistikern 5,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im November 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozent zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,5 Prozent. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 19,0 Prozent, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 17,1 Prozent.

Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich um 16,5 Prozent. Neben den Baupreisen für Wohngebäude nahmen die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden, wie beispielsweise Schönheitsreparaturen, gegenüber dem Vorjahr um 16,8 Prozent zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 17,8 Prozent und für gewerbliche Betriebsgebäude um 17,6 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 19,3 Prozent gegenüber dem November 2021, so das Bundesamt.

AFP

DAX startet im Minus – Zinsspekulationen belasten

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Dienstag zunächst Kursverluste verzeichnet. Gegen 09:40 Uhr wurde der DAX mit rund 14.735 Punkten berechnet.

Das entspricht einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag. Für etwas gedämpfte Stimmung sorgten offenbar neue Zinsspekulationen. Aussagen von Vertretern der US-Notenbank Fed wurden dabei so gedeutet, dass weitere deutliche Erhöhungen des Leitzinses geplant sind. An der Spitze der Kursliste standen am Morgen die Aktien von RWE, Bayer und der Porsche AG. Die größten Abschläge gab es bei den Papieren von Zalando, Siemens Healthineers und Merck.

AFP

Mieterbund warnt vor Verwerfungen auf dem Mietmarkt

Foto: Wohnungen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Mieterbund warnt zu Jahresbeginn vor dramatischen Verwerfungen auf dem Mietmarkt. „Viele Haushalte werden von ihren Wohnkosten finanziell überlastet sein“, sagte Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz dem „Handelsblatt“.

Spätestens in diesem Jahr würden viele Mieter den enormen Anstieg der Heizkosten spüren, da die Heizkostenabrechnung für das Jahr 2022 mit Rekordpreisen vor allem für Öl und Gas erst in den kommenden zwölf Monaten zugestellt werde. Weber-Moritz sagte: „Es drohen zum Teil horrende Nachzahlungen, die vor allem Haushalte mit geringen Rücklagen durch den Verlust ihrer Wohnung existenziell bedrohen.“ Somit stünden Mieter 2023 vor einem „sehr herausfordernden Jahr“. Der geringe Wohnungsbau trägt laut Mieterbund ebenfalls zur Verschärfung der Situation bei: Der Druck auf den Mietwohnungsmarkt steige gerade „enorm“.

Um knapp sechs Prozent seien die Angebotsmieten in Deutschland allein im vergangenen Jahr durchschnittlich gestiegen, in manchen Regionen sogar um mehr als zehn Prozent. „Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2023 weiter fortsetzen, denn die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist ungebrochen“, prophezeite Weber-Moritz und forderte: „2023 muss das Mietrecht wie vereinbart von der Ampel endlich angepackt werden, um die Mietenexplosion nicht noch weiter anzuheizen.“ Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, die Mietpreisbremse bis zum Jahr 2029 zu verlängern, in angespannten Wohnungsmärkten die Kappungsgrenze bei der Mieterhöhung auf elf Prozent in drei Jahren abzusenken und den qualifizierten Mietspiegel zu stärken.

AFP