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Gasheizungen waren 2022 am häufigsten nachgefragt

Foto: Gasheizung, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Gasheizung war auch im vergangenen Jahr der mit Abstand gefragteste Wärme-Erzeuger in Deutschland. Das zeigt die Jahresbilanz des „Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie“ (BDH), über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Obwohl sich die Gaspreise 2022 nach dem Stopp russischer Pipeline-Lieferungen enorm erhöht hatten, ging der Absatz von Gas-Brennwertkesseln gegenüber dem Vorjahr nur leicht um acht Prozent zurück. In absoluten Zahlen blieb der Absatz von Gasheizungen mit 598.500 Stück auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Insgesamt zogen die Heizungsverkäufe mit einem Plus von fünf Prozent auf 980.000 Geräte deutlich an. Die von der Bundesregierung aus Gründen des Klimaschutzes besonders präferierte Wärmepumpe hatte im vergangenen Jahr ebenfalls ein starkes Absatzplus von 53 Prozent, blieb aber in absoluten Zahlen mit 236.000 Geräten deutlich hinter dem Verkaufserfolg der Gasheizung zurück. Insgesamt entschieden sich im vergangenen Jahr noch 66 Prozent der Käufer für eine Heiztechnik auf Basis der fossilen Brennstoffe Erdgas und Heizöl, obwohl die staatliche Förderung für den Heizungstausch hier ab August zurückgefahren worden war. Die Verkäufe von Ölheizungen zogen sogar um 25 Prozent oder rund 56.500 Stück noch einmal deutlich an. Damit wird weiterhin fast jede vierte Heizung in Deutschland mit Heizöl betrieben. Heizsysteme auf Basis von Biomasse verzeichneten ein Absatzplus von 17 Prozent auf 89.000 Stück, wobei der Löwenanteil von 64.500 Stück auf Pellet-Heizungen entfiel. Nach Berechnungen des „Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden“ im Auftrag des BDH werden durch die im vergangenen Jahr neu installierten Gas- und Ölheizungen mit Brennwerttechnik zukünftig 800.000 Tonnen Treibhausgase pro Jahr vermieden. Die Erneuerung der Heizungen mit fossilen Brennstoffen trug damit fast so viel zum Klimaschutz bei, wie die Neuinstallation von Wärmepumpen, die nach den Kriterien des Klimaschutzgesetzes jährlich 988.000 Tonnen CO2 einspart. „Jede Heizungsmodernisierung leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und der Erfolg der Energiewende hängt von der Dekarbonisierung aller Energieträger ab“, kommentierte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt das Ergebnis.

AFP

Wirtschaftsweise Malmendier will zielgenauere Krisenhilfen

Foto: Butter in einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier macht sich nach eigenen Worten „große Sorgen“ über die hohe Inflation in Deutschland und fordert für die Zukunft zielgenauere Maßnahmen. „Die Krise ist noch nicht ausgestanden, die Kerninflation ist nach wie vor zu hoch“, sagte die Ökonomin in der „Welt am Sonntag“.

Malmendier forderte die Bundesregierung auf, ihre Krisenhilfen für die Bevölkerung genauer zuzuschneiden. „Entlastungen sind im Prinzip nicht schlecht, sie müssen nur zielgenau sein und nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Sonst kurbeln sie wiederum die Preise an.“ Der Tankrabatt für alle etwa, sei „eben nicht zielgenau“ gewesen, kritisierte die Professorin, die an der University of California in Berkeley lehrt. „Wir sollten genau definieren, welche Haushalte wir mit welcher Maßnahme erreichen wollen.“ Der deutsche Ansatz heiße: Auf jede Krise – ob Covid oder hohe Energiepreise – folge ein großes Ausgabenprogramm. „Vorteil ist das klare Signal von `Wir schaffen das`“, so Malmendier. „Gleichzeitig laufen wir Gefahr, dass wir ungenau zu viel Geld verpulvern. Wir wollen schließlich auch für die nächste Krise noch gerüstet sein.“ Als konkrete Verbesserung mahnte die Ökonomin, die seit vergangenem Jahr dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angehört, eine „bessere Datenlage“ in Deutschland an. Aus Angst vor einem gläsernen Menschen, seien die Deutschen bisweilen zu vorsichtig, die Daten unterschiedlicher Behörden zu verknüpfen. „Wir könnten staatliche Entlastungen etwa direkt an Einkommen oder vorhandenes liquides Vermögen knüpfen“, sagte Malmendier. „Diese Daten gibt es im Finanzministerium, sie fallen aber unter das Steuergeheimnis. Warum nicht von den an Hilfen Interessierten eine Genehmigung einholen, um darauf zuzugreifen?“ Ein anderes Beispiel sei die Lohn-Preis-Spirale. „Auch wir Sachverständigen können derzeit nicht genau sagen, ob es die gibt.“ Es lägen schlicht keine zeitnahen industrie- und unternehmensspezifischen Daten vor. „Das darf nicht mehr sein im 21. Jahrhundert“, sagte Malmendier.

AFP

Google ruft zur Vorsicht beim Einsatz von KI-Chatbots auf

Foto: Google-Zentrale in Kalifornien, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem Microsoft mit der Integration der künstlichen Intelligenz (KI) „Chat GPT“ in die Suchmaschine „Bing“ den Druck auf den Konkurrenten Google erhöht hat, warnt dieser vor dem unbedachten Einsatz von KI in Chatbots. „Diese Art von künstlicher Intelligenz, über die wir gerade sprechen, kann manchmal zu etwas führen, das wir Halluzination nennen“, sagte Googles Suchmaschinen-Chef Prabhakar Raghavan der „Welt am Sonntag“.

„Das drückt sich dann so aus, dass eine Maschine eine überzeugende, aber komplett frei erfundene Antwort liefert.“ Eine der grundlegenden Aufgaben sei es, dies auf ein Minimum zu beschränken. Google hat in dieser Woche einen eigenen Chatbot mit dem Namen „Bard“ vorgestellt und damit auf das Vorpreschen des Start-ups „Open AI“ reagiert, das bereits vor Wochen seine eigene Lösung mit der Bezeichnung „Chat GPT“ veröffentlicht hatte. Das Google-Pendant „Bard“ lässt Google derzeit von einigen Nutzern testen. Ein Werbevideo für „Bard“ war auf Kritik gestoßen, nachdem darin die Google-KI eine falsche Information dargestellt hatte. Raghavan zufolge überlegt Google, wie „Bard“ in die Suchfunktionen eingebunden werden kann, „insbesondere auch für die Fragen, auf die es eben nicht nur eine einzige Antwort gibt“. Wann Google seinen Chatbot öffentlich macht, hat der Konzern noch nicht verraten. „Wir spüren natürlich die Dringlichkeit, aber wir spüren auch die große Verantwortung“, sagte Raghavan. „Wir wollen die Öffentlichkeit auf keinen Fall in die Irre führen“, sagte er. „Die riesigen Sprachmodelle, die hinter dieser Technologie stecken, machen es unmöglich, jedes denkbare Verhalten des Systems durch Menschen zu überwachen. Aber wir wollen es in so großem Stil testen, dass wir am Ende zufrieden sind mit den von uns verwendeten Messgrößen, die wir nutzen, um die Sachlichkeit der Antworten zu überprüfen.“ Menschen sollten grundsätzlich wachsam sein, wenn sie mit den Ergebnissen konfrontiert werden, die ihnen von einem Chatbot präsentiert werden, hinter dem eine künstliche Intelligenz steht, sagte der Google-Manager. Es sei wichtig, dass Nutzer die Instrumente bekämen, um Ergebnisse überprüfen zu können. Dazu zähle auch, die Quellen offenzulegen. „Wir legen an uns selbst einen sehr hohen Maßstab an“, sagte Raghavan. „Und es ist auch mein Ziel, bei den Chatbots führend zu sein in Bezug auf die Integrität der Informationen, aber auch die Verantwortung, die wir übernehmen. Nur so werden wir das Vertrauen der Öffentlichkeit behalten können.“

AFP

Zahl möblierter Mietwohnungen stark gestiegen

Foto: Licht in Wohnungen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der möblierten Wohnungen in Deutschland ist zuletzt stark angestiegen. Das geht aus einer Sonderauswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesbauministeriums hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.

So habe der Anteil der öffentlich inserierten Wohnungen, die möbliert angeboten wurden, in den Jahren 2009 und 2014 noch bei jeweils rund 3,5 Prozent gelegen. Dies entsprach 32.000 bis 38.000 Wohnungen pro Jahr. Im Jahr 2021 sei die Zahl auf rund 114.000 Inserate pro Jahr gestiegen – damit würden möblierte Wohnungen rund 13 Prozent aller über Internetportale und Online-Auftritte von Zeitungen angebotenen Wohnungen ausmachen. In den kreisfreien Großstädten mit mindestens 500.000 Einwohnern werde mehr als jede fünfte Wohnung (21 Prozent) möbliert angeboten – 2016 waren es noch fünf Prozent weniger. In München und Stuttgart würden demnach sogar rund 30 Prozent aller neu zu vermietenden Wohnungen möbliert inseriert. Im Mittel würde die Mieten in diesen Städten bei knapp 19,90 Euro pro Quadratmeter nettokalt liegen. Bei nicht möblierten Wohnungen lägen sie bei rund 11 Euro je Quadratmeter. Deutliche Unterschiede bei den Preisaufschlägen gibt es je nach Lage. Während in dünn besiedelten ländlichen Kreisen die Durchschnittsmiete möblierter Wohnungen rund 33 Prozent höher als bei unmöblierten Wohnungen liege, seien es in kreisfreien Großstädten Preisaufschläge von knapp 80 Prozent. Im Bundesbauministerium betrachtet man die Entwicklung mit Sorge. „Möblierte Wohnungen entwickeln sich insbesondere in Großstädten zu einem echten Preistreiber“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Cansel Kiziltepe (SPD) den Funke-Zeitungen. Die Zuschläge für das Mobiliar seien dabei häufig intransparent und für Mieter nur schwer zu durchschauen. Wohnraum, der nur vorübergehend vermietet werde, falle nicht unter die Mietpreisbremse. „Hier sehen wir Handlungsbedarf, um den Mieterschutz zu stärken“, kündigte Kiziltepe an. Mieter von möblierten Wohnungen müssten in die Lage versetzt werden, die ortsübliche Angemessenheit der Miete zu überprüfen. „So könnten beispielsweise die Kosten für die Möblierung gesondert ausgewiesen und begrenzt werden. Das verhindert Missbrauch und schafft Transparenz“, sagte die SPD-Politikerin. Unterstützung erhält Kiziltepe vom Deutschen Mieterbund. „Die Entwicklung erweckt den Eindruck, dass die Mietpreisbremse umgangen werden soll“, sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten. Die Mietpreisbremse verkomme zunehmend zu einem theoretischen Konstrukt. Siebenkotten forderte, dass die Ampel-Koalition bei der geplanten Verlängerung der Mietpreisbremse diese „vom Kopf auf die Füße“ stellen und überarbeiten solle. Der Präsident des Eigentümerverbandes „Haus und Grund“, Kai Warnecke, wies die Kritik dagegen zurück. „Vermieter haben sich in den letzten Jahren an die veränderte Arbeitswelt angepasst. Immer mehr Menschen wollen eine Wohnung kurzfristig, möbliert und nur für eine bestimmte Zeit mieten, weil sie mobiler leben und arbeiten wollen“, sagte Warnecke.

„Dieser Trend sollte politisch nicht skandalisiert, sondern als neue Realität erkannt werden.“ Das BBSR hat für seine Untersuchung Daten von Immobilienplattformen sowie Internet-Angeboten von Tageszeitungen für Erst- und Wiedervermietungen von Wohnungen ausgewertet.

AFP

Jeder Zweite hat wegen finanzieller Sorgen Gesundheitsprobleme

Foto: 1- und 2-Cent-Münzen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Laut einer aktuellen Umfrage beeinträchtigen Sorgen um die finanzielle Situation immer häufiger die Gesundheit. Rund 55 Prozent aller Befragten gaben an, dass sich ihre eigene finanzielle Lage negativ auf ihre Gesundheit auswirke.

Damit klagen 17 Prozent mehr Menschen als noch im Juli 2022 über ihre Situation. Dies hat eine YouGov-Umfrage unter 1.000 Erwachsenen im Auftrag des Fintech-Unternehmens Anyfin ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten. Als häufigste Symptome werden Stress (29 Prozent), Schlafstörungen (18 Prozent), Zukunftsängste (17 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (14 Prozent) und Bauchschmerzen (elf Prozent) genannt. Mit 59 Prozent sind am stärksten jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren betroffen. Unter den 35- bis 54-Jährigen sagen 51 Prozent, dass sie negativ durch ihre Finanzlage beeinflusst werden. Als Gründe für die Verschlechterung werden unter anderem die hohe Inflation und sinkende Reallöhne genannt. Zudem fällt es jedem sechsten Befragten schwer, über seine persönliche Finanzsituation zu reden, elf Prozent schämen sich sogar für ihre finanzielle Situation. Jedem fünften Befragten fällt es schwer einzuschätzen, wie viel Geld sie am Ende des Monats zur Verfügung haben. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer kennen ihre monatlichen Fixkosten nicht. Gut jeder zehnte Befragte (zwölf Prozent) geht davon aus, sich in diesem Jahr stärker zu verschulden. 31 Prozent gaben an, aufgrund der hohen Energiekosten und steigenden Preise nicht in der Lage zu sein, zu sparen. Für jeden vierten Befragten ist es schwierig, jeden Monat finanziell über die Runden zu kommen. Jeder fünfte Befragte kann sich nach eigenen Angaben seinen bisherigen Lebensstil nicht mehr leisten, so die Umfrage. Rund 12 Prozent gaben an, bereits gezwungen zu sein, sich grundlegende Dinge auf Kredit zu kaufen. Sieben Prozent der Teilnehmer wollen sich Geld von Freunden und der Familie leihen, um die steigenden Preise für Strom und Gas zu begleichen, Jeder dritte Befragte nutzt dafür seinen finanziellen Puffer. Nur 25 Prozent der Befragten sagen, dass ihre finanzielle Situation nicht durch die allgemeine Wirtschaftslage beeinträchtigt ist. Insgesamt nutzen 43 Prozent der Umfrageteilnehmer Verbraucherkredite wie Ratenzahlungen oder Dispokredite. 28 Prozent der befragten Kreditnehmer kennen die Bedingungen ihrer eigenen Kredite nicht. Jeder Zweite gab an, die Ratenzahlung zu nutzen, weil es bequem sei, sich die Kosten aufzuteilen. 43 Prozent geben an, dass sie die Summe nicht auf einmal bezahlen konnten. Auf Raten werden vor allem Elektronik (47 Prozent), Möbel (33 Prozent) und Kleidung (24 Prozent) gekauft.

AFP

Länder gegen Kompetenzverlagerung beim Katastrophenschutz

Foto: THW-Einsatzkräfte beim Hochwasser, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bei der Erarbeitung einer Nationalen Sicherheitsstrategie stößt der Bund beim Umgang mit dem Katastrophenschutz auf massiven Widerstand der Länder. In einer Befragung des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ unter den Innenministerien der Länder zeigte sich keine Bereitschaft, dem Wunsch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach einer stärkeren Bündelung der Kompetenzen beim Bund nachzukommen.

„Wir brauchen keine totale Zuständigkeit des Bundes für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). „Dies würde die Handlungs- und Steuerungsfähigkeit der Länder erheblich einschränken, eine effizientere und schnellere Krisenbewältigung würde hierdurch nicht erreicht, sondern eher erschwert.“ Auch Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) warnte, der Bund dürfe keine „unsinnigen Kompetenzdebatte anzetteln“. Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) ergänzte: „Die Zuständigkeiten des Bundes für den Zivilschutz und die der Länder für den Katastrophenschutz haben sich grundsätzlich bewährt.“

Das im Juni 2022 von Bund und Ländern geschaffene „Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz“, das eine bessere Vernetzung ermöglichen soll, wird von den Ländern als ausreichend betrachtet. Eine Zuständigkeitsverlagerung wäre nur mit einer Grundgesetzänderung möglich, der die Länder im Bundesrat zustimmen müssten. Übrig bleiben könnte eine verbesserte Koordinierungsfunktion des Bundes bei so genannten Großschadenslagen, die mehrere Bundesländer betreffen. In Länderkreisen hieß es, es werde diskutiert, ob die Zuständigkeit des Bundes in besonderen länderübergreifenden Fällen ergänzt werden könne.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte dazu: „Dort wo eine übergeordnete Koordinierung und Kommunikation etwa im Falle internationaler Hilfeleistungen oder überregionaler Schadenslagen hilfreich sein können, halten wir eine fachkundige und an den Lagen orientierte zentrale Koordinierungsfunktion durchaus für hilfreich.“ Auch Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zeigte sich skeptisch über Kompetenzverlagerungen, fügte aber hinzu: „Ich begrüße aber ausdrücklich, wenn der Bund die Länder durch Informationskoordination und mögliche Spezialfähigkeiten unterstützt.“ Die Nationale Sicherheitsstrategie soll bis Ende März vorliegen.

AFP

Jugendorganisationen kritisieren Entwurf zur Ausbildungsgarantie

Foto: Jusos, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Jugendorganisationen von SPD, Grünen und Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) kritisieren den Gesetzesentwurf zur Ausbildungsgarantie für Jugendliche und beklagen, dass der Entwurf den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag nicht gerecht werde. „Der vorgelegte Entwurf ist mehr als ernüchternd und konterkariert den Koalitionsvertrag. Wir brauchen kein `Wischiwaschi`, sondern ein echtes Garantiegesetz. Ein Gesetz, das zwei Millionen jungen Menschen ohne Berufsabschluss handfeste Perspektiven schafft und zugleich das Fundament für die moderne Arbeitswelt legt“, sagte Juso-Chefin Jessica Rosenthal dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagsausgaben).

Die Grüne Jugend sieht in dem Gesetzentwurf, der in den kommenden Wochen im Kabinett beraten werden soll, eine „Mogelpackung“ von Arbeitsminister Heil. Ihre Bundessprecherin Sarah-Lee Heinrich sagte: „Von der im Koalitionsvertrag vereinbarten Ausbildungsgarantie ist nichts mehr übrig.“ Mit ein paar bezahlten Familienheimfahrten schaffe man weder die Verkehrs- noch die Energiewende, so Heinrich. „Egal ob beim Klimaschutz oder bei der Ausbildung – die Ampel schafft es nicht, die Sorgen und Probleme von unserer Generation ernst zu nehmen. Die Regierung muss eine echte Ausbildungsgarantie vorlegen, die wirklich für mehr gute, betriebliche Ausbildungsplätze sorgt und jedem jungen Menschen den Anspruch darauf garantiert.“ DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker vermisst eine Perspektive für die aktuell 2,3 Millionen jungen Menschen ohne Berufsabschluss. „Die Bundesregierung vermasselt es, die Ausbildung in Deutschland zu stärken. Was sie aktuell als `Ausbildungsgarantie` vorgelegt hat, ist vieles, aber eines bestimmt nicht: Eine Garantie auf einen Ausbildungsplatz, wie wir sie in den Koalitionsvertrag gekämpft haben.“ Noch nie hätten so wenige Unternehmen ausgebildet wie jetzt, sagte Becker. Die Gewerkschaftsjugend erwarte von der Bundesregierung „eine echte Ausbildungsgarantie mit einem Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz“.

Der vorliegende Entwurf sei „für junge Menschen wie Glücksrad beim Arbeitsamt“. Der aktuelle Referentenentwurf des Arbeitsministeriums sieht geförderte Kurzpraktika, ein Mobilitätszuschuss und bessere Beratungen durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter vor. Das Ministerium geht davon aus, dass ab 2024 zwischen 3.000 und 4.000 junge Menschen zusätzlich in außerbetrieblichen Ausbildungsstätten untergebracht werden, weil sie keine Ausbildung in einem Betrieb beginnen können.

AFP

Pro Asyl sieht in EU-Flüchtlingspolitik „Sieg der Hardliner“

Foto: Protestplakat nach Brand in Flüchtlingslager Moria, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Leiter der Europaabteilung der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl, Karl Kopp, hat die jüngsten Beschlüsse des EU-Gipfels in Brüssel zur Verschärfung der Asylpolitik scharf kritisiert. „Das ist ein Sieg der Hardliner; Europa demontiert das Asylrecht“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagsausgaben).

„Die Beschlüsse sind ein Dokument der Härte und Herzlosigkeit. Die Fundamente der EU – Menschenrechte, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit – spielen keine Rolle mehr“, so Kopp. „Die Kommission ist mittlerweile das Kommissariat der Hardliner.“

AFP

Gesetzlich oder privat versichern? So trifft man die richtige Entscheidung

Kauf von Arztpraxen soll 2023 verboten werden
Kauf von Arztpraxen soll 2023 verboten werden

Selbstständige, Beamte und gut Verdienende stellen sich irgendwann die Frage, was für die die optimale Krankenversicherung ist. Soll man sich gesetzlich versichern, sowie rund 90 Prozent der Menschen in Deutschland? Hier findet man ein System vor, in dem jeder nach seinem Einkommen die Beiträge zahlt und alle Leistungen gleich sind. Oder soll es doch die private Krankenversicherung sein? Dort ist es möglich, unter verschiedenen Angeboten auszuwählen, die eine höhere oder auch eine niedrigere Leistung erbringen. Die Entscheidung liegt dabei bei dem Versicherten.

Gesetzliche und private Krankenversicherung – die wichtigsten Fakten

In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beitragssätze einkommensabhängig erhoben. Das heißt: Wer weniger verdient, zahlt niedrigere Beiträge, wer mehr verdient, höhere Beiträge. Sollte es also mal finanzielle Schwächephasen geben, sinkt der Beitrag bei der gesetzlichen Versicherung, während er bei der privaten konstant bleibt. Die private Krankenversicherung managt ihren Risikoausgleich zwischen gesunden und kranken Menschen innerhalb einer Tarifgemeinschaft. So zahlt jeder so viel an Beiträgen, wie viel statistisch betrachtet seine medizinische Versorgung im Laufe seines Lebens kosten wird. Natürlich beeinflusst der Umfang der Leistungen den Beitrag, während diese bei den Gesetzlichen immer gleich sind.

Vorteile der privaten Krankenversicherung

Wenn man sich den Leistungsunterschied zwischen privater und gesetzlicher Krankenkasse anschaut, ist dieser bei der Privaten scheinbar besser. So erhalten privat Versicherte beim Arzt oder im Krankenhaus folgende Zusatzleistungen:
– mehr Zeit und Aufmerksamkeit der Ärztinnen und Ärzte,
– aufgrund der fehlenden Kostenzwänge mehr Freiheiten des Arztes, zum Beispiel in der Medikamentenverordnung oder
– freie Arztwahl im Krankenhaus (Chefarztbehandlung)
Allerdings ist nicht jeder Punkt eindeutig belegt, zudem dürfen in der gesetzlichen Krankenversicherung keine Abstriche bei der notwendigen Versorgung gemacht.

Nachteile der privaten Krankenversicherung

Wer jung und gesund ist sowie gut verdient, fährt mit der privaten Krankenversicherung meist gut. Zum Unmut vieler Versicherter können die einst geringen Beiträge im Laufe des Lebens drastisch ansteigen. Hinzu kommen dann eine geringere Rente und die ständig steigenden Lebenskosten. Auch das Mitversichern der Kinder bis zu einem gewissen Alter ist in der PKV nicht möglich. Hier muss jedes Mitglied eine separate Versicherung abschließen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Privatversicherte über eine Rückkehr zum gesetzlich Versicherten nachdenken. Doch ein Zurück in die GKV ist sehr schwer beziehungsweise unmöglich. So können Versicherte, die einen großen Teil ihres Lebens keine Beiträge in die gesetzliche Krankenversicherung eingezahlt haben, im Alter auch nicht den vollumfänglichen Versicherungsschutz in Anspruch nehmen. Wer also eine Rückkehr anstrebt, muss das vor seinem 55. Lebensjahr tun.

AFP

Seriöse Lizenzen für Online Casinos – Europas beliebteste iGaming Standorte

Gibraltar
Gibraltar

Online Glücksspiel ist sehr populär geworden und bekannt ist auch, dass rechtliche Regelungen in den letzten Jahren wiederholt an das stetig wachsende Angebot angepasst wurden. Wer in Online Casinos sicher spielen will, sollte vor allem die Lizenz des Anbieters genau unter die Lupe nehmen. In Europa gibt es mehrere Länder, die seriöse Lizenzen für Online Casinos vergeben. Spieler sollten sicherstellen, dass sie bei einem lizenzierten und regulierten Online Casino spielen, um ihre Gewinne und ihr Geld zu schützen.

Hier sind einige der bekanntesten europäischen Länder, die solche Lizenzen vergeben:

  • Malta
  • Gibraltar
  • Isle of Man
  • UK (Vereinigtes Königreich)
  • Zypern

Diese Länder (und andere) haben strenge Regulierungsbedingungen und Überwachungsmechanismen in Bezug auf Online Glücksspiele eingeführt, um sicherzustellen, dass alle lizenzierten Casinos faire Spiele anbieten und sichere Transaktionen gewährleisten. Eine seriöse Lizenz ist laut der beratenden Experten von spielhallen.com eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Glücksspielanbieters im Internet.

HotSpots der Branche

Als Hochburgen der modernen Casino Unternehmen gelten Malta und Gibraltar, beide sind bekannt für ihre reiche Geschichte im Bereich des Online Glücksspiels. Diese beiden Länder haben sich im Zuge der Digitalisierung in den letzten Jahren zu beliebten Standorten für Online Glücksspielunternehmen entwickelt, die eine EU-konforme Glücksspiellizenz vorweisen. Es gibt mehrere Gründe, warum diese beiden Länder so attraktiv für Unternehmen aus dieser Branche sind: Sie sind beide Mitglieder der Europäischen Union (EU), was bedeutet, dass sie die EU-Rechtsvorschriften und -Richtlinien befolgen müssen. Diese Richtlinien garantieren, dass Online Glücksspielunternehmen, die eine Lizenz in einem EU-Mitgliedstaat erhalten, frei und ungehindert in anderen EU-Mitgliedsstaaten tätig sein können.

Außerdem bieten beide Länder eine proaktive Regulierung und Überwachung für Glücksspielunternehmen. Die Regulierungsbehörden arbeiten hier eng mit den Online Casinos zusammen, um sicherzustellen, dass sie die geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten und ein sicheres und faires Spielumfeld bieten.

Nicht zuletzt ist die für Unternehmen attraktive Steuerpolitik, die in beiden Ländern angeboten wird, ein Grund, warum diese Standorte so beliebt sind. Online Casinos, die in Malta oder Gibraltar ansässig sind, können von niedrigen Steuersätzen profitieren, was die Kosten für das Unternehmen reduziert.

Zudem bieten beide Länder eine hervorragende Infrastruktur und ein günstiges Klima, was eine gut ausgebildete und qualifizierte Belegschaft anzieht, denn als Wohnsitz sind die Mittelmeerländer beliebt. Durch ihre Rolle als HotSpots der Branche und Standorte mit steuerlichen Vorteilen haben beide eine starke Tradition in Bereichen wie IT, Finanzen und Recht, was bedeutet, dass es eine große Anzahl qualifizierter Fachleute gibt, die für die dortigen Online Casinos arbeiten können.

Hindernisse in Deutschland

Deutschland hat als Firmensitz für Glücksspielunternehmen einige Hürden vorzuweisen die es zu überwinden gilt. Gründe, warum Deutschland als Standort für Unternehmen in diesem Sektor nur bedingt geeignet ist, sind unter anderem die folgenden:

  • Regulierung: Deutschland hat ein sehr restriktives Glücksspielgesetz, das Unternehmen dabei stark einschränkt, wie sie ihre Dienstleistungen anbieten kö Zum Beispiel gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Lizenzen, die an Unternehmen vergeben werden.
  • Steuern: Deutschland hat eine hohe Steuerbelastung für Glücksspielunternehmen. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen ihren Hauptsitz in ein anderes Land verlegen, in dem die Steuern niedriger sind.
  • Konkurrenz: Deutschland ist ein sehr wettbewerbsintensiver Markt für Glücksspielunternehmen. Es gibt viele etablierte Unternehmen, die bereits eine starke Präsenz haben, was es für neue Unternehmen schwieriger macht, Fuß zu fassen.

Obwohl es einige Herausforderungen gibt, die Glücksspielunternehmen in Deutschland überwinden müssen, gibt es aber auch viele Vorteile. Deutschland ist ein wohlhabendes Land mit einer großen Bevölkerung, was auch für dort ansässige Firmen ein großes Potenzial darstellt. Unternehmen, die bereit sind, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, können hier erfolgreich sein.

AFP