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Ifo-Institut senkt Konjunkturprognose

Großhandelspreise weniger stark gestiegen
Großhandelspreise weniger stark gestiegen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Münchener Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für die Jahre 2023 und 2024 gesenkt. Die deutsche Wirtschaftsleistung werde in diesem Jahr voraussichtlich um 0,4 Prozent schrumpfen, teilte das Institut am Mittwoch mit.

Im Frühjahr hatte das Ifo nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr sehen die Ökonomen eine Steigerung um 1,5 Prozent, zuvor hatten sie allerdings mit +1,7 Prozent gerechnet. Die Inflation wird den Konjunkturforschern zufolge langsam sinken, von 6,9 Prozent 2022 auf 5,8 Prozent in diesem Jahr und dann auf 2,1 Prozent 2024. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich nur ganz langsam aus der Rezession heraus“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in Berlin.

„Wegen der hohen Inflation sinkt der private Konsum in diesem Jahr um 1,7 Prozent. Erst 2024 wird er wieder zunehmen, um 2,2 Prozent.“ Die Bauinvestitionen werden laut Ifo noch schneller schrumpfen, nach -1,8 Prozent im vergangenen Jahr werden es -2,2 Prozent in diesem und -3,2 Prozent im Jahr 2024. Der Anstieg der Baupreise geht unterdessen nur langsam zurück und die Kreditzinsen werden hoch bleiben, sodass sich die Nachfrage nach Bauleistungen weiter verringern wird.

Das Verarbeitende Gewerbe dürfte dank der hohen Auftragsbestände seine Produktion weiter moderat ausweiten und dann mit dem allmählichen Auslaufen der Lieferengpässe wieder deutlich kräftiger expandieren. Die Zahl der Arbeitslosen wird der Prognose zufolge zunächst leicht steigen von 2,42 Millionen auf 2,55 und im kommenden Jahr wieder sinken auf 2,45 Millionen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,3 und 5,5 Prozent in den Jahren 2023 und 2024, nach 5,3 Prozent im vergangenen Jahr. Gleichzeitig dürfte die Zahl der Erwerbstätigen von 45,57 Millionen auf 45,95 in diesem Jahr steigen und im Jahr 2024 46,07 Millionen Menschen erreichen.

Die Neuverschuldung des Staates sinkt laut Ifo von 106 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 69 in diesem und auf 27 Milliarden im kommenden Jahr. Deutlich steigen wird dagegen wohl der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit dem Ausland von 145 auf 232 Milliarden Euro in diesem Jahr und sogar auf 269 im kommenden Jahr. Das wäre dann 6,3 Prozent der Wirtschaftsleistung, mehr als der von der EU empfohlene Schwellenwert von 6,0 Prozent.


Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

AFP

E10-Preis stagniert – Diesel teurer

Spritpreise weiter zurückgegangen
Spritpreise weiter zurückgegangen

München (dts Nachrichtenagentur) – Die Spritpreise in Deutschland haben sich in der vergangenen Woche unterschiedlich entwickelt. Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Mittel 1,793 Euro und damit genauso viel wie in der Vorwoche, wie ein ADAC-Sprecher am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur sagte.

Diesel verteuerte sich unterdessen um 2,8 Cent und kostete im Schnitt 1,605 Euro. In der Vorwoche waren die Preise für beide Kraftstoffe noch leicht gesunken. Der Unterschied bei den Preisen für die Kraftstoffsorten verringerte sich durch die jüngste Entwicklung. Ein Liter Diesel kostet jetzt im Schnitt 18,8 Cent weniger als ein Liter E10.


Foto: Zapfsäule an einer Aral-Tankstelle, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Wechsel im Osnabrücker Sparkassen-Vorstand: Fabian Winkler löst Nancy Plaßmann ab

(von links) André Schüller, Nancy Plaßmann, Fabian Winkler und Johannes Hartig / Foto: Sparkasse Osnabrück
(von links) André Schüller, Nancy Plaßmann, Fabian Winkler und Johannes Hartig / Foto: Sparkasse Osnabrück

Am Montag (19. Juni) fand in der Kundenhalle der Sparkasse Osnabrück die offizielle Verabschiedung von Sparkassen-Vorständin Nancy Plaßmann statt. Abgelöst wurde sie von ihrem Nachfolger Fabian Winkler.

Rund 200 Gäste – darunter viele Kolleginnen und Kollegen, aber auch Wegbegleiterinnen und -begleiter aus verschiedenen Gremien und Vereinen – wünschten Nancy Plaßmann für ihren neuen Weg in Berlin alles Gute. „Wir sind stolz darauf, dass Nancy Plaßmann es in die Champions-League der Sparkassen geschafft hat“, so Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Die Sparkasse Berlin gewinnt eine zielorientierte neue Frau im Vorstand, die trotz ihrer wohlverdienten, bemerkenswert steilen Karriere immer zugewandt und bodenständig geblieben ist.“

Neben Pötter und Johannes Hartig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osnabrück, kamen auch Wegbegleiterinnen und -begleiter per Videobotschaft zu Wort. „Das waren sehr emotionale Momente für mich“, sagt Plaßmann. „Denn ich fühle mich mit den Menschen hier in der Region und mit der Sparkasse Osnabrück sehr verbunden.“ Plaßmann war seit 2018 als Vorständin nicht nur für das Privatkundengeschäft zuständig, sondern hat die Sparkasse Osnabrück in ihrer 25-jährigen Tätigkeit in verschiedenen Positionen mitgestaltet. Sie hat sich zudem regional wie überregional in verschiedenen Gremien engagiert.

37-Jähriger übernimmt Posten

Zum 1. Juli wird Fabian Winkler die Aufgaben von Nancy Plaßmann im Vorstand übernehmen. Der 37-Jährige kommt von der Sparkasse Neuss und hat dort Erfahrungen im Privat- und Firmenkundengeschäft, im Medialen Vertrieb sowie im medialen Kundencenter gesammelt. Außerdem war er dort maßgeblich an der digitalen Transformation beteiligt. „Ich freue mich sehr darauf, die Sparkasse Osnabrück gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen weiterzuentwickeln und für die Region und die Menschen noch attraktiver zu machen“, so Winkler.

AFP

Weiter keine Lösung im Streit um Kindergrundsicherung

Finanzminister sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung
Finanzminister sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit zwischen Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) um die finanzielle Ausgestaltung der Kindergrundsicherung hat auch ein Dreiertreffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstagabend keine Lösung gebracht. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) unter Berufung auf Regierungskreise.

„Bei den Sachfragen besteht Einigung, jedoch noch nicht bei der Finanzierung“, hieß es demnach. Das Gespräch sei „konstruktiv“ verlaufen, die Runde habe sich aber noch einmal vertagt. Die Kindergrundsicherung ist eines der wichtigsten sozialpolitischen Vorhaben der Ampel-Koalition, sie soll Leistungen wie das Kindergeld, den Regelsatz für Kinder im Bürgergeld und den Kinderzuschlag bündeln. Paus hatte bisher Kosten von zwölf Milliarden Euro veranschlagt, Lindner rechnet mit einer deutlich kleineren Summe.


Foto: Kinder hinter einem Gitter, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Sneak-Test: Lohnt sich „No Hard Feelings“?

Die Hall of Fame zeigte "No Hard Feelings". / Foto: Sony Pictures Releasing GmbH

Der Montag ist vorbei und das kann nur eines heißen: Die Sneak-Preview in der Hall of Fame, präsentiert von der HASEPOST, ist gelaufen. Doch was gab es für die Osnabrücker Kinobesucher dieses Mal zu sehen und vor allem: Lohnt sich der Film?

Am Montag (19. Juni) lief wieder ein Überraschungsfilm über die große Leinwand. Die Hall of Fame spielte die Komödie “No Hard Feelings”. Im regulären Programm wird der Film ab Donnerstag (22. Juni) gezeigt.
Worum geht’s? Die Uber-Fahrerin Maddie (Jennifer Lawrence) ist vom Pech verfolgt. Als ihr Ex-Freund als Abschleppwagenfahrer ihr Auto pfändet, droht ihr, ihr Elternhaus zu verlieren und der finanzielle Bankrott. Wie soll sie ohne Auto Geld verdienen?
Doch dann entdeckt sie ein verlockendes Job-Angebot auf Craigslist: „Brauchst du ein Auto? ‚Date‘ unseren Sohn!“ Die wohlhabenden Helikopter-Eltern Allison und Laird (Matthew Broderick und Laura Benanti) wollen, dass ihr sozial unbeholfener Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) endlich auch mal mit einer Frau zusammen ist, bevor er aufs College wechselt. Auch wenn Maddie sich nicht sicher ist, ob der Begriff „date“ in der Anzeige in Wirklichkeit nur ein Code-Wort für Sex ist, macht sie sich daran, den Teenager zu verführen. Trotz ihrer ambitionierten Versuche Percy mit etwa Alkohol und Nacktbaden aufzulockern, erweist sich die Aufgabe schwieriger als gedacht …

Sneaker feiern Komödie

Das Ergebnis der wöchentlichen Sneak lässt sich dieses Mal sehen: Weit mehr als Zwei Drittel gefällt der Film (87 Prozent). Der Rest fand den Film ok, schlecht war er für niemanden. „So unterhaltsam wie schon lange nicht mehr“, meint Sophia. Auch Christine ist angetan: „Endlich wieder etwas zum Lachen.“ Und auch Emely und Yannick sind überzeugt. „Es war etwas ganz Großes“, sagt Yannick. Und Emely ist sich sicher: „Alles andere als langweilig.“

Mit Popcorn stimmten die Sneaker für "No Hard Feelings" ab / Foto: Hall of Fame
Mit Popcorn stimmten die Sneaker für „No Hard Feelings“ ab / Foto: Hall of Fame

Übrigens: Jeden Montag zeigt die Hall of Fame um 20 Uhr einen Film, der in Deutschland erst ein bis sechs Wochen später startet. Der Clou: Welcher Film gezeigt wird, ist und bleibt eine Überraschung. Mit der Sneak-Preview haben Osnabrückerinnen und Osnabrücker also die einmalige Gelegenheit, neue Produktionen exklusiv vor Kinostart zu sehen. Kostenpunkt: 5,50 Euro online im Vorverkauf, 6 Euro an der Kinokasse.


Weitere Sneak-Tests gibt’s hier.

AFP

Dax stagniert am Morgen bei „richtungslosem Seitwärtsmarkt“

Dax startet kaum verändert – Blick auf US-Arbeitsmarkt
Dax startet kaum verändert – Blick auf US-Arbeitsmarkt

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Mittwochmorgen ungefähr auf Vortagesniveau in den Handelstag gestartet. Gegen 9:35 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.125 Punkten berechnet, 0,1 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Einziger Ausreißer nach oben waren am Morgen die Aktien von Adidas. Einbußen gab es unter anderem bei den Papieren von Covestro, Brenntag und der Deutschen Post. Das Logistikunternehmen litt dabei offenbar unter enttäuschenden Zahlen des US-Konkurrenten Fedex. Seit knapp einer Woche prägt eine enge Handelsspanne das Börsengeschehen in Frankfurt.

„Der Dax ist wieder einmal auf Richtungssuche“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Alle warten auf große Nachrichten, die diese Suche erleichtern könnten“, fügte er hinzu. Im Moment nehme die Angst, sich falsch zu positionieren, deutlich zu. Entsprechend blieben Käufe und Verkäufe in einem überschaubaren Rahmen.

„Die einen haben Angst, zu früh zu verkaufen, die anderen haben Angst, zu spät zu kaufen“, so der Marktanalyst. Das Ergebnis sei dann ein „richtungsloser Seitwärtsmarkt“. Die Blicke der Börsianer seien aktuell auf die halbjährlichen Berichte von Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Repräsentantenhaus am Mittwoch und dem Senat am Donnerstag gerichtet. „Da die letzte Zinssitzung aber gerade mal eine Woche zurückliegt, ist hier nicht mit großen neuen geldpolitischen Erkenntnissen zu rechnen: Entsprechend dürfte die Auswirkung auf die Börsen begrenzt bleiben“, erwartet Altmann.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochmorgen fast unverändert. Ein Euro kostete 1,0919 US-Dollar (+0,02 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9159 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 76,30 US-Dollar, das waren 40 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Kampagne ausgeweitet: VOS sucht über 100 Busfahrer in der Region Osnabrück

(Symbolbild) Bus am Neumarkt
(Symbolbild) Bus am Neumarkt

Ab kommendem Donnerstag (22. Juni) ist ein großer Teil der zwischen Quakenbrück und Glandorf fahrenden Linienbusse als rollender „Busfahrer-Werbeträger“ unterwegs. Grund für die Job-Offensive: Bis 2024 müssen VOS-weit knapp 100 Fahrer-Vollzeitstellen neu besetzt werden.

„Die demografische Entwicklung trifft unsere Branche mit voller Wucht“, erläutert der Vorsitzende der VOS-Gesellschafterversammlung, Sven Borgelt. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist bundesweit mehr als die Hälfte aller Busfahrerinnen und Busfahrer älter als 50 Jahre. Bis 2030 wechseln die sogenannten Baby-Boomer in den Ruhestand. Der VDV spricht von bis zu 6.000 Fahrerinnen und Fahrer, die jährlich altersbedingt ausscheiden. „Hinzu kommt, dass für die Verkehrswende der ÖPNV aufgewertet werden soll“, so Borgelt weiter. „Wir Verkehrsunternehmen müssen die wegfallenden Personale somit nicht nur kompensieren, sondern weitere gewinnen.“

Mehrbedarf durch MOIN+ im Landkreis

Mehr als 700 Fahrerinnen und Fahrer sind aktuell bei den VOS-Partnerunternehmen beschäftigt. Aktuell fehlen den Unternehmen bereits insgesamt 18 Vollzeitkräfte. „Bis Ende 2024 scheiden umgerechnet weitere 53 Vollzeitkräfte altersbedingt aus“, rechnet André Kränzke vor, der den Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung bei der VOS leitet. „Rechnen wir dann den personellen Mehrbedarf für das MOIN+-Modellprojekt hinzu, dann müssen wir VOS-weit bis Ende 2024 insgesamt gut 100 Vollzeitstellen neu besetzen.“ Kränzke betont, dass noch mehr Fahrerinnen und Fahrer benötigt werden. Schließlich seien Teilzeit- und flexible Arbeitszeitmodelle gefragt, die auch bei der VOS möglich sind.

Von der Bewerbung bis zur Zusage in drei Tagen

Am kommenden Donnerstag startet die VOS-weite Recruiting-Offensive mit einer großen Plakataktion in den Bussen. Künftig wird auf den Bus-Screens und den Zielanzeigen der ein- und ausfahrenden Busse für den Busfahrer-Job geworben. Online-Aktionen, Praktikumswochen, Job-Speed-Datings und weitere Aktionen sollen potenzielle Bewerber anlocken. „Das Bewerberverfahren ist bewusst einfach gehalten – frei nach dem Motto ‚Von der Bewerbung bis zur Zusage in drei Tagen‘, hebt Kränzke hervor. Egal, ob mit oder ohne Bus-/Lkw-Führerschein – die zentrale Voraussetzung sei es, Lust auf den Busfahrer-Job zu haben. „Für den Rest sorgen wir.“ Alle weiteren Infos gibt es hier.

AFP

Geheimdienst: Russland verstärkt Sicherung der Krim

Geheimdienst: Russen bilden Brückenkopf auf Westufer der Bachmutka
Geheimdienst: Russen bilden Brückenkopf auf Westufer der Bachmutka

London/Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Laut Einschätzungen des britischen Militärgeheimdienstes hat Russland in den letzten Wochen erhebliche Anstrengungen unternommen, um Verteidigungslinien tief in den Rückzugsgebieten in der Ukraine aufzubauen, insbesondere an den Zufahrten zur besetzten Krim. Dazu gehöre eine ausgedehnte Verteidigungszone von neun Kilometern Länge, 3,5 Kilometer nördlich der Stadt Armjansk, auf der schmalen Landbrücke, die die Krim mit der Region Cherson verbindet, heißt es am Mittwoch im täglichen Lagebericht aus London.

Diese ausgefeilten Verteidigungsanlagen unterstrichen die Einschätzung der russischen Führung, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage seien, die Krim direkt anzugreifen, so die Briten. Für Russland habe die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die Halbinsel weiterhin „höchste politische Priorität“.


Foto: Frontverlauf in der Ukraine, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Über 100.000 geschlachtete Schweine 2022 genussuntauglich

Fleischerzeugung weiter rückläufig – außer bei Geflügel
Fleischerzeugung weiter rückläufig – außer bei Geflügel

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Von den rund 45,9 Millionen im Jahr 2022 in deutschen Schlachtbetrieben geschlachteten Mastschweinen sind laut amtlicher Fleischuntersuchung 105.800 Tiere nicht zum menschlichen Verzehr geeignet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, waren das etwa 0,2 Prozent der geschlachteten und untersuchten Mastschweine.

Der Anteil der zum Verzehr ungeeigneten Tiere blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert (2021: 114.500 von 50,4 Millionen geschlachteten Mastschweinen). Der Hauptgrund für die Untauglichkeitserklärung bei Mastschweinen waren festgestellte multiple Abszesse (Eiteransammlungen im Gewebe). Für 32,6 Prozent (34.300 Tiere) der für den Verzehr als ungeeignet befundenen Tiere gab das amtliche Personal diese Begründung an, gefolgt von organoleptischen Abweichungen (Abweichungen in Geruch, Konsistenz oder Farbe) mit 14,2 Prozent (14.900 Tiere). Bei der Untersuchung der Organe zeigte sich im Jahr 2022, dass rund 5,4 Prozent (2,3 Millionen Fälle) aller geschlachteten Mastschweine eine Lungenentzündung hatten (veränderter Anteil der Lunge war größer als zehn Prozent).

Das entspricht dem Wert des Jahres 2021. 2020 und 2019 hatte der Anteil noch bei 5,7 beziehungsweise 6,6 Prozent gelegen. Bei der Untersuchung der Lebern der im Jahr 2022 geschlachteten Mastschweine fiel der Anteil nur leicht: Bei 10,2 Prozent (4,3 Millionen Fälle) der untersuchten Mastschweine zeigte die Leber einen vorangegangenen Parasitenbefall, während die Tiere mit einer sogenannten Parasitenleber in den Vorjahren Anteile von 10,4 Prozent (2021) und 9,8 Prozent (2020) ausmachten. Bei Masthühnern sank der Anteil der nicht zum Verzehr geeigneten Tiere unterdessen leicht von 2,1 auf 2,0 Prozent, so die Statistiker weiter: Die Veterinärbehörden erklärten im vergangenen Jahr insgesamt 12,1 Millionen Masthühner für genussuntauglich.

Bei den Masthühnern stellte die tiefe Dermatitis (Hautentzündung unter anderem im Bereich des Unterbauches und der Kloake) mit einem Anteil von 34,1 Prozent weiterhin die Hauptursache für eine Untauglichkeit dar. Als zweithäufigsten Grund (16,8 Prozent) gab das Untersuchungspersonal Bauchwassersucht (Aszites) an. Neben den tierbezogenen Untauglichkeitsgründen dokumentiert das amtliche Personal auch die sogenannten Schlachtschäden, die beispielsweise durch den Schlachtvorgang oder eine unzureichende Ausblutung der geschlachteten Tiere entstehen können: Bei der Schlachtung von Mastschweinen wurden deshalb im Jahr 2022 die Körper von 14.400 Tieren für zum Verzehr ungeeignet erklärt. Das waren 0,03 Prozent aller geschlachteten Mastschweine, wie auch schon im Jahr 2021 (0,03 Prozent beziehungsweise 14 700 Tiere).

Bei der Schlachtung von Masthühnern wurden 1,6 Millionen Tiere wegen Schlachtschäden für untauglich erklärt, das entsprach 0,3 Prozent der geschlachteten Masthühner. Im Vorjahr hatte der Anteil noch bei 0,4 Prozent gelegen (2,3 Millionen Tiere).


Foto: Fleisch und Wurst im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

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Tochter von Deutsch-Iraner Sharmahd erstattet Anzeige in Karlsruhe

Reichsbürger: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuch
Reichsbürger: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuch

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Die Tochter des im Iran inhaftierten deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd hat bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegenüber acht Mitgliedern des iranischen Justizsystems erstattet. Gemeinsam mit der in Berlin ansässigen Menschenrechtsorganisation „European Center for Constitutional and Human Rights“ (ECCHR) will Gazelle Sharmad erreichen, dass die Bundesanwaltschaft Ermittlungen wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ aufnimmt, berichtet der „Spiegel“.

Die Anzeigenerstatter werfen den Beschuldigten die Entführung und Misshandlung Sharmads vor. „Der Fall meines Vaters steht stellvertretend für Tausende Iraner und für dutzende europäische Staatsbürger, denen dasselbe widerfahren ist“, sagte Gazelle Sharmahd dem „Spiegel“. Sharmahd war im Juli 2020 während eines Zwischenstopps in Dubai entführt und dann über Oman nach Iran gebracht worden. Anfang August 2020 wurde ein Video veröffentlicht, in dem Sharmahd mit verbundenen Augen gestand, dass er an der Vorbereitung eines Terroranschlags beteiligt gewesen sei.

Ab Juli 2022 fanden mehrere Prozesse gegen Sharmahd statt, Ende Februar 2023 wurde er wegen „Verdorbenheit auf Erden“ zum Tode verurteilt. Sein Urteil könnte jederzeit vollstreckt werden.


Foto: Generalbundesanwalt, über dts Nachrichtenagentur

AFP