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Lehrerverband Deutschland äußert Kritik an geplanter Legalisierung von Cannabis

Immer mehr Deutsche wollen Informatik als Pflichtfach
Immer mehr Deutsche wollen Informatik als Pflichtfach

Der Deutsche Lehrerverband äußert Bedenken gegenüber der geplanten Teil-Legalisierung von Cannabis und warnt vor den daraus resultierenden Herausforderungen für Lehrkräfte.

Neue Herausforderungen für Lehrer

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat sich kritisch zur geplanten Teil-Legalisierung von Cannabis geäußert und sieht Lehrer vor neuen Herausforderungen. „Die Präventionsarbeit an den Schulen wird nicht geringer werden und schon gar nicht einfacher“, sagte Verbandspräsident Stefan Düll der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Zugang für Minderjährige und Kontrollprobleme

Die Freigabe für Erwachsene führe auch dazu, dass Minderjährige leichter an die Droge kommen, sagte Düll. „Das Problem ist, dass Cannabis von vielen als harmlos angesehen wird, aber die Auswirkungen gerade auf das sich noch entwickelnde Gehirn gravierend sein können.“ Dass das Cannabisgesetz den Konsum der Droge in der Nähe von Schulen nicht erlaubt, kritisierte Düll als „Heile-Welt-Idee der Bundesregierung“. Überhaupt sei unklar, wer die Regelungen in dem Gesetz kontrollieren solle.

Unklare Kontrollmechanismen

Ob sich unter eine Gruppe volljähriger Schüler auch Minderjährige mischen würden, werde nicht überprüft, kritisierte Düll. Das Bundeskabinett hat den Entwurf zum Cannabisgesetz am Mittwoch beschlossen, es wird nun ins parlamentarische Verfahren gehen.

AFP

FDP beschuldigt Familienministerin der ‚Erpressung‘ in Unternehmenssteuerdebatte

FDP Logo
FDP Logo / dts

Führende FDP-Politiker kritisieren die Blockade des „Wachstumschancengesetzes“ zur Senkung von Unternehmenssteuern durch Familienministerin Lisa Paus (Grüne).

Kritik an Paus‘ Blockade

FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki bezeichnete das Verhalten der Ministerin gegenüber dem „Tagesspiegel“ als „kindisch und unprofessionell“. „Sie hat ihrem Anliegen einen schlechten Dienst erwiesen, denn Erpressungen, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Landes massiv beeinträchtigen, können in der Fortschrittskoalition keine Zukunft haben“, kritisierte er.

Appell an die Wirtschaft

Johannes Vogel, ebenfalls Vize-Vorsitzender der FDP, äußerte sich ähnlich: „Lisa Paus scheint den Kern jeder Sozialstaatlichkeit nicht verstanden zu haben: erst muss erwirtschaftet werden, was verteilt werden kann. Und um das Erwirtschaften und die Wettbewerbsfähigkeit müssen wir uns jetzt erst mal wieder kümmern.“ Vogel betonte, Deutschlands Wirtschaft brauche die Politik als „Hürdenräumer“, die steuerliche Belastung von Unternehmen müsse „ebenso runter wie die Bürokratiebelastung“.

Dringlichkeit des Gesetzes

FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer warnte, Paus verzögere „notwendige Entscheidungen“. Er hofft auf Unterstützung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Robert Habeck wird seiner Kollegin jetzt hoffentlich die Dringlichkeit des Gesetzes klarmachen“, so Meyer. Die Kosten für die geplanten Steuersenkungen für Unternehmen werden mit jährlich 6,5 Milliarden Euro beziffert.

Kindergrundsicherung vs. Steuersenkungen

Paus hält diese Summe für zu hoch und setzt sich stattdessen für eine Erhöhung der Mittel für die „Kindergrundsicherung“ ein. Das Familienministerium schätzt, dass maximal 7 Milliarden Euro nötig sind, um die Kinderarmut in Deutschland weitgehend zu beenden, der Sozialverband VdK geht von 24 Milliarden Euro aus.

AFP

Gute Nachricht des Tages: Kinder lernen Erste-Hilfe im Klinikum Osnabrück

Ferienpass-Kurse „Erste Hilfe für Kinder“ im Klinikum: Alica van der Veen und Dr. Guido Teckemeyer übten dabei mit den Mädchen und Jungen auch das Anlegen von Verbänden. / Foto: Jens Lintel
Erste-Hilfe-Kurs im Klinikum. / Foto: Jens Lintel

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Früher der Normalfall, jetzt eine kleine Besonderheit: Nachdem es in den vergangenen drei Jahren wegen der Zugangsbeschränkungen in der Pandemie nicht möglich war, hat sich das Klinikum Osnabrück dieses Jahr wieder mit zwei „Erste Hilfe für Kinder“-Kursen am Ferienpass der Stadt Osnabrück beteiligt.

Wie vor der Corona-bedingten Unterbrechung wurden die beiden Sommerferienkurse wieder vom Anästhesisten und Notfallmediziner Dr. Guido Teckemeyer geleitet, der als Oberarzt im Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin des Klinikums arbeitet. Nachdem er 2011 den Kurs gestartet hat, waren es für ihn diesmal sein 19. und 20. Ferienpass-Kurs. Beide Angebote waren erneut bis auf den letzten Platz ausgebucht. Weil sich jeweils noch mehrere nicht angemeldete Kinder beteiligen durften, waren insgesamt über 50 Mädchen und Jungen dabei.

Viele Altersklassen mit dabei

Auffallend war nach Angaben von Teckemeyer die große Spannbreite bei den Altersstufen: Kinder aus der Grundschule waren in den Kursen ebenso vertreten wie Mädchen und Jungen bis hoch zur achten Jahrgangsstufe. Wie eine Schülerin sagte, hatte sie bei der Entscheidung für das Ferienangebot durchaus bereits das Thema Berufsorientierung im Blick. „Mich interessiert Medizin, so dass ich mir einen Eindruck von der Arbeit in einem Krankenhaus verschaffen wollte“, meinte sie.

Überblick über das Rettungssystem

Damit war sie in dem Ferienkurs bestens aufgehoben. Neben Grundlagen der Ersten Hilfe und richtigem Verhalten bei Unfällen und beim Absetzen von Notrufen stand in dem mehrstündigen Angebot nämlich auch ein Rundgang durch das Klinikum mit einem Besuch des Notaufnahmezentrums und der Rettungswagenhalle auf dem Programm. In der Abteilung für Notfallmedizin, die an 365 Tagen pro Jahr rund um die Uhr geöffnet ist, wurden den Kindern u.a. Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt und sie erhielten einen Überblick über das System der Rettungskette.

Auch der Krankenwagen darf nicht fehlen

Es war auch dafür gesorgt, dass sich die Mädchen und Jungen dabei einen Rettungswagen ansehen durften. Weil nicht alle auf einmal in einen solchen Wagen passten, waren sie dabei in Gruppen eingeteilt. Während die einen das Fahrzeug besichtigten, übten andere das Hochheben und Wegtragen von Verletzten.

Keine Angst bei Wundversorgung

Weitere Bestandteile der Kurse waren das Anlegen von Verbänden, Erste Hilfe am Unfallort und das richtige Absetzen von Notrufen. „Es kommt immer wieder vor, dass Kinder die Ersten an einem Unfallort sind – beispielsweise bei Haushaltsunfällen, wenn sie allein mit der Mutter oder dem Vater zuhause sind“, so Teckemeyer. „Es ist sehr wichtig, dass sie den Notruf 112 kennen und wissen, welche Angaben sie dabei machen müssen. Aber Kinder können auch direkt Hilfe leisten und viele von ihnen wollen es in solchen Situationen auch. Ansatz unserer Kurse ist es deswegen, dass wir ihnen zeigen, was gemacht werden kann – und dass sie keine Angst davor haben müssen.“

Viel Verbandsmaterial

Teckemeyer wurde in den Kursen wieder von weiteren Mitarbeitenden aus dem Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin unterstützt. Beim zweiten Termin übten er und Alica van der Veen, Fachfrau für Intensiv-und Anästhesiepflege, das Anlegen von Verbänden mit den Kindern. Dabei wurde zunächst das Anlegen von Hand-, Ellenbogen- und Kopfverbänden gezeigt und dann durften sich die Kinder jeweils zu zweit gegenseitig darin üben. Weil es im zweiten Kurs eine ungerade Teilnehmerzahl war, gingen Greta (11), Jakob (8) und Jonas (10) im Trio ans Werk. Im Ergebnis trugen die drei eine Menge Verbände – und hatten noch mehr Spaß.

Ferienpass-Kurse „Erste Hilfe für Kinder“ im Klinikum: Alica van der Veen und Dr. Guido Teckemeyer übten dabei mit den Mädchen und Jungen auch das Anlegen von Verbänden. / Foto: Jens Lintel

AFP

Bartsch tritt ebenfalls zurück: Wechsel in der Führung der Linksfraktion

Bartsch enttäuscht über Baerbocks China-Reise
Bartsch enttäuscht über Baerbocks China-Reise

Die Linke steht vor einer erheblichen Führungsveränderung, da der langjährige Fraktionschef Dietmar Bartsch angekündigt hat, bei der kommenden Vorstandswahl im September nicht erneut zu kandidieren.

Neue Führung nötig

In einem Schreiben an seine Fraktion, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, bestätigte Bartsch, dass er nicht erneut kandidieren wird. Damit wird die Linke im Bundestag eine komplett neue Führung benötigen. Vor Bartsch hatte bereits seine Kollegin an der Fraktionsspitze, Amira Mohamed Ali, angekündigt, ihr Amt im September abzugeben.

Instabile Zeiten für Die Linke

Die Entscheidung kommt in einer Zeit, in der der Fortbestand der Linken infrage steht. Es wird befürchtet, dass eine Parteineugründung durch Sahra Wagenknecht, die lange Co-Fraktionschefin von Bartsch war, zu einem Zerfall der Linksfraktion führen könnte. Bartsch hat das Amt seit Oktober 2015 inne.

Bartsch bleibt bei Entscheidung

Bartsch gab in seinem Schreiben an, dass er die Entscheidung, den Fraktionsvorsitz nach acht Jahren abzugeben, lange vor der letzten Bundestagswahl getroffen habe. Trotz des Drucks vieler Kollegen in den vergangenen Tagen und Wochen, „in dieser für die Partei nicht leichten Situation, noch einmal zu kandidieren“, ist er bei seiner Entscheidung geblieben.

AFP

Lauterbach bezeichnet Cannabis-Gesetz als bedeutenden Wandel in der Drogenpolitik

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt das kürzlich beschlossene Cannabis-Gesetz und betont dessen Rolle in der langfristigen Umgestaltung der deutschen Drogenpolitik.

Ein Wendepunkt in der Drogenpolitik

„Das Gesetz wird eine langfristige Wende in der deutschen Drogenpolitik darstellen“, erklärte Lauterbach in Berlin. „Ziel ist, den Schwarzmarkt und die Drogenkriminalität zurückzudrängen, das Dealen mit gestreckten oder toxischen Substanzen einzudämmen und die Konsumentenzahlen zu drücken“. Der Bundesgesundheitsminister betonte, dass der Cannabiskonsum von heute wenig mit dem von vor 30 Jahren zu tun habe, insbesondere aufgrund steigender THC-Konzentrationen und Streckmittel auf dem Schwarzmarkt.

Teilweise Legalisierung von Cannabis

Mit dem neuen Gesetz strebt die Bundesregierung eine teilweise Legalisierung von Cannabis an. Demnach soll der Besitz von bis zu 25 Gramm sowie der Anbau von drei Pflanzen zum Eigenkonsum erlaubt sein.

Verkauf in „Cannabis Social Clubs“

Der Verkauf von Cannabis wird jedoch vorerst nur in sogenannten „Cannabis Social Clubs“ möglich sein. Dort ist die Abgabe ausschließlich an Mitglieder erlaubt, mit einer Obergrenze von 25 Gramm Cannabis pro Tag und 50 Gramm pro Monat. Eine Abgabe in Fachgeschäften, wie ursprünglich geplant, ist derzeit noch nicht vorgesehen. Dies soll jedoch in zukünftigen regionalen Modellprojekten durch einen weiteren Gesetzentwurf ermöglicht werden.

Regulierungen für Heranwachsende

Für Heranwachsende unter 21 Jahren sind die Regulierungen strenger. Sie dürfen nur 30 Gramm pro Monat erwerben, wobei der zulässige THC-Gehalt auf zehn Prozent begrenzt ist.

AFP

Missachtung der Vorfahrt: Schwerer Unfall zwischen Radfahrerin und LKW an der Meller Straße

Rettungswagen
Symbolbild: Rettungswagen

Am Mittwochmorgen (16. August) kam es auf der Meller Straße zu einem Zusammenstoß zwischen einer Radfahrerin und einem LKW, weil Letzterer die Vorfahrtsregelung missachtete. Die Radfahrerin wurde schwer verletzt.

Am Mittwoch gegen 09:30 Uhr beabsichtigte ein 52-jähriger Mann aus Westerkappeln mit seinem Lkw aus der Straße Am Galgesch auf die Meller Straße einzubiegen. Dabei missachtete er die Bevorrechtigung einer 21-jährigen Frau, die mit ihrem Fahrrad in stadtauswärtige Richtung fuhr. Es kam zum Zusammenstoß, wobei die Frau auf die Fahrbahn geschleudert wurde und sich schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen zuzog. Der Rettungsdienst brachte die Frau aus Hatten in ein Krankenhaus.

AFP

Ramelow äußert Bedauern über Bartschs Rückzug von der Linken-Fraktionsspitze

Ramelow präzisiert Asylvorstoß
Ramelow präzisiert Asylvorstoß

Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, bedauert die Entscheidung von Dietmar Bartsch, nicht erneut für das Amt des Chefs der Linken-Bundestagsfraktion zu kandidieren und würdigt dessen Arbeit für soziale Gerechtigkeit.

Bartschs Entscheidung und Ramelows Bedauern

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – „Ich respektiere die Entscheidung, denn sie stand wohl länger fest“, sagte Ramelow auf Anfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Aber ich räume ein, ihn in den letzten Tagen gebeten zu haben, es anders zu entscheiden.“ Der Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow (Linke), bedauert die Entscheidung des Chefs der Linken-Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, nicht erneut für das Amt zu kandidieren.

Bartschs Beitrag zur Partei und Ramelows Wunsch

Er hätte sich gewünscht, dass Bartsch bis zum Ende der Legislaturperiode die Fraktion führt, sagte Ramelow, der als einziger Linken-Politiker eine Landesregierung anführt. Ihn verbinde mit dem scheidenden Fraktionschef im Bundestag die gemeinsame Arbeit zur Entwicklung der Partei und „unser freundschaftliches Verhältnis“, erklärte Ramelow.

Dank für Bartschs Arbeit und soziale Gerechtigkeit

„Ich sage Danke für viele Jahre harter Arbeit und sein Standing beim Thema Sozialer Gerechtigkeit“, schloss Ramelow seine Ausführungen.

AFP

„W25 spotted…“: Ein Blick hinter die Kulissen von spotted.osna.official

Marktplatz in Osnabrück (Symbolbild)
Marktplatz in Osnabrück (Symbolbild)

Kontaktanzeigen, Gesuche und ein Fundbüro: Die Instagram-Seite spotted.osna.official bringt Suchende und Gefundene aus Osnabrück zusammen. Was vor zwei Jahren als kleiner Spaß für Zwischendurch begann, ist für Arif und Seda* mittlerweile viel mehr als das.

„Sportlicher und musikalischer Mann Mitte 30 sucht charmante und großzügige Frau für gemeinsame Stunden“: Was vor zwanzig Jahren noch als Kontaktanzeige in der Printausgabe von Wochenzeitungen stand, wandert immer weiter ins Internet – genauer gesagt auf Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram. Unter dem Hashtag #spotted (engl. „erspäht“ oder „gefunden“) suchen sich Geliebte und Freunde; manchmal wird sogar noch das vor drei Wochen verlorene Portemonnaie wiedergefunden und an seinen Besitzer vermittelt. Instagram-Accounts die sich mit der Bezeichnung „Spotted“ brüsten, tragen Verantwortung. Nicht nur für Suchende, sondern auch für Gefundene – anders ausgedrückt, „gespottete“ Personen. Arif und Seda betreiben unter spotted.osna.official einen solchen Account für Osnabrück.

Anfragen bleiben anonym

Um 00:28 Uhr am Dienstag erscheint die erste Anfrage in den DM’s von Arif und Seda. Das Geschwisterpaar verwaltet die Instagram-Seite gemeinsam und wechselt sich bei den ankommenden Nachrichten ab. Sie gucken nach, ob in der Nachricht volle Namen oder ganze Kennzeichen stehen – schließlich soll bei Spotted alles anonym bleiben. Dieses Mal ist alles okay: Als ein Mann über die Kreuzung am Kollegienwall lief, kam ihm eine sympathisch anmutende Frau entgegen, etwa gegen 21 Uhr. Er hat sich nicht getraut sie anzusprechen, also versucht er jetzt, sie über spotted.osna zu finden. Arif macht einen Screenshot von der Nachricht, schneidet ihn zurecht und postet ihn auf Instagram. In den Kommentaren kann sich die Frau melden, wenn sie sich angesprochen fühlt und auch Interesse hat.

Mobbing und Hass sind nicht willkommen

Die Geschwister Arif und Seda sind beide in Osnabrück geboren und aufgewachsen, jetzt studieren sie in anderen Städten. Die Idee, einen Spotted-Account für Osnabrück zu erstellen, kam ihnen während der Corona-Pandemie im Oktober 2021. Erstmal war es für beide ein Zeitvertreib, ein kleiner Spaß für Zwischendurch. Mittlerweile ist es für Arif viel mehr als nur das: „Viele glauben, dass man einfach nur das Bild der Nachricht hochlädt und fertig. Dabei hängt für uns jede Menge Verantwortung an dem Account. Wir posten nicht alle Nachrichten, die wir erhalten und moderieren regelmäßig die Kommentare. Mobbing, gemeine Anmerkungen und Hass haben bei uns nichts verloren.“ Nachrichten, die sich auf Politik und Religion beziehen, posten Arif und Seda deswegen generell nicht. „Wenn es ‚nur‘ bei sachlichen Diskussionen bleiben würde, wäre das nur halb so schlimm. Aber das bleibt es nunmal nicht – Menschen gehen aufeinander los und beleidigen sich dann in den Kommentaren.“

24/7 im Dienst

Die DM’s des Geschwisterpaars sind jederzeit offen, die Anfragen und Gesuche werden zeitnah veröffentlicht. Die 24/7 Bereitschaft von spotted.osna sorgte aber auch schon dafür, dass Arif und Seda einige Male aus dem Schlaf geklingelt wurden. „Manchmal hat es jemand um 3 Uhr morgens sehr eilig. Die Person schreibt erst mehrere Nachrichten hintereinander und ruft schließlich über Instagram an. Dann darf ich leider erklären, dass wir keine Hotline sind“, sagt Arif lachend. Schlafmangel ist allerdings nicht die einzige private Herausforderung, der sich Seda und Arif stellen. Denn niemand außer den beiden weiß, wer spotted.osna.official betreibt.

Das Gossip-Girl Osnabrücks

Seda und Arif machen ein großes Geheimnis um ihre Identität. Auch, damit sich die Personen, die sich bei ihnen melden, nicht unwohl fühlen. In ihren Freundeskreisen weiß niemand, dass sich die Geschwister hinter dem Account verbergen. Die Handys der beiden sind deshalb für alle tabu. „Ich erlaube nie jemandem, auf mein Handy zu gucken“, erklärt Arif mit einem Schmunzeln. Wenn die beiden in Gesellschaft sind, bleibt Instagram kategorisch geschlossen. Gerade wegen ihrer Anonymität wissen Seda und Arif über vieles Bescheid, was in Osnabrück gerade passiert. Unter den Suchenden waren teilweise auch schon Freunde der beiden. „Still zu bleiben und nichts zu sagen ist manchmal gar nicht so einfach“, findet Arif.

Gesellschaftlichen Beitrag leisten

Mit ihrem Account wollen die beiden nicht nur Freunde und Verliebte vermitteln, sondern auch etwas Gutes tun. „Letztens meldete sich bei uns eine Frau, die viel zu viel Essen gekauft hatte und es wegen des nahenden Ablaufdatums loswerden wollte. Ich vermittelte sie dann an die Wohnungslosenhilfe in Osnabrück“, berichtet Arif. Die Menschen in den Kommentaren zum Instagram-Post wären ebenso hilfsbereit gewesen und boten der Frau ihre Hilfe bei der Verteilung des Essens an. Solche Momente berühren das Geschwisterpaar: „Es ist richtig schön zu sehen, wenn sich zwei Personen finden und sich im Nachgang noch bei uns melden. Aber wenn man dazu beitragen kann, dass noch viel mehr Menschen geholfen wird, ist das unbezahlbar.“

*Namen von der Redaktion geändert

AFP

Bundesregierung verabschiedet neues Gesetz für kommunale Wärmeplanung

Die Bundesregierung hat einen Gesetzesentwurf zur kommunalen Wärmeplanung auf den Weg gebracht, der Klarheit über lokale Energieversorgung schaffen und die Wärmeversorgung bis 2040 weitgehend klimaneutral gestalten soll.

Gesetzesentwurf zur Wärmeplanung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat die gesetzlichen Regeln für die kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht. Das Kabinett beschloss am Mittwoch den entsprechenden Gesetzesentwurf von Bauministerin Klara Geywitz (SPD). Das Ziel sei, in allen Kommunen für Klarheit darüber zu sorgen, mit welchem Energieträger und welcher Versorgung Bürger und Betriebe lokal rechnen können.

Erneuerbare Energie und Abwärme

Darüber hinaus wird darin das Ziel festgelegt, bis zum Jahr 2030 die Hälfte der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral zu erzeugen. Wärmenetze sollen bis zum Ende des Jahrzehnts zu einem Anteil von 30 Prozent und bis 2040 mit einem Anteil von 80 Prozent mit Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu speisen.

Fahrpläne und Dekarbonisierung

Zudem enthält das Wärmeplanungsgesetz eine Verpflichtung zur Erstellung von „Fahrplänen“ für den Wärmenetzausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. „Wer ein Haus hat, will wissen, mit welchen Kosten für Energie in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen ist“, sagte Geywitz zu dem Beschluss.

Einheitliche Standards und Vorgaben

„In jeder einzelnen Kommune sind die Voraussetzungen anders, gerade deshalb ist ein bundeseinheitliches Wärmeplanungsgesetz, das für ganz Deutschland einheitliche Standards und Vorgaben definiert, wichtig“, so die Ministerin weiter. Der Bund fördere die Erstellung von Wärmeplänen mit 500 Millionen Euro. Auf die Bürger komme kein Mehraufwand zu. Es würden ausschließlich vorhandene Daten genutzt, die Behörden, Energieversorgern und dem Schornsteinfeger schon vorlägen, so Geywitz.

AFP

Bundesregierung plant Lösung des Ampel-Konflikts bei bevorstehender Kabinettsklausur

Die Bundesregierung wird Ende August auf einer Kabinettsklausur in Meseberg den aktuellen Streit um geplante Steuererleichterungen für Unternehmen lösen, wobei sich die Diskussion auf das „Wachstumschancengesetz“ und die Kindergrundsicherung konzentrieren wird.

Planung der Kabinettsklausur

Die Regierungssprecherin erklärte, dass man sich darauf geeinigt habe, einen „wirtschaftspolitischen Schwerpunkt“ bei der Klausur zu setzen. Hier soll das „Wachstumschancengesetz“ verabschiedet werden. Sie betonte, dass die Regierung sich einig sei, sowohl eine Kindergrundsicherung als auch ein „Wachstumschancengesetz“ zu beschließen, und dass man bei beiden Projekten „sehr weit“ in der Ressortabstimmung sei. Allerdings stünden noch „Einzelheiten der Ausgestaltung“ aus, die „in absehbarer Zeit“ geeint werden würden.

Unsicherheit über die Agenda

Ob neben dem „Wachstumschancengesetz“ von Finanzminister Christian Lindner (FDP) auch die Kindergrundsicherung bei der Kabinettsklausur auf der Agenda stehen wird, ist derzeit unklar. Dieses Gesetz wurde am Mittwoch nicht wie geplant im Kabinett behandelt, aufgrund einer Blockade durch Familienministerin Lisa Paus (Grüne), die das Vorhaben mit Forderungen zur Kindergrundsicherung verknüpft hatte.

Das „Wachstumschancengesetz“

Das Gesetzesprojekt von Lindner zielt auf Steuererleichterungen für Unternehmen und soll „Entlastungen“ in Höhe von sechs Milliarden Euro bringen. Lindner kritisierte die Verschiebung nach der Kabinettssitzung als „bedauerlich“. FDP-Vize Wolfgang Kubicki bezeichnete das Veto von Paus gegenüber der „Bild“ als „einfach nur dumm“, da Habeck und die anderen Grünen-Minister bereits zugestimmt hätten.

AFP