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Umstrittene Eindämmung des Schwarzmarkts durch Legalisierung von Cannabis

Cannabislegalisierung: Drogenbeauftragter will Suchthilfe stärken
Cannabislegalisierung: Drogenbeauftragter will Suchthilfe stärken

Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass die Cannabislegalisierung den Schwarzmarkt eindämmen kann, zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage für das „Trendbarometer“ von RTL und ntv.

Skepsis gegenüber der Eindämmung des Schwarzmarkts

Laut der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das „Trendbarometer“ von RTL und ntv glauben 58 Prozent der Bundesbürger nicht, dass durch die Cannabislegalisierung der Schwarzmarkt eingedämmt werden kann. Dem gegenüber stehen 38 Prozent der Befragten, die die Einschätzung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) teilen. Lauterbachs Annahme ist, dass der unkontrollierte Handel und Konsum von Cannabis über den Schwarzmarkt nach der Legalisierung abnehmen würde.

Vertrauen in Fachstimmen

Die von der Bundesregierung geplante Legalisierung des Cannabis-Konsums wurde von Ärzten, der Polizei und der Justiz kritisch beäugt. Diese Bedenken werden von 71 Prozent der Befragten geteilt, die angaben, den Argumenten dieser Fachkreise eher vertrauen zu können. Dagegen hält weniger als ein Drittel der Bundesbürger (22 Prozent) die Regierung für kompetent in diesem Thema.

Wichtigkeit der Cannabislegalisierung

Ein weiterer Aspekt der Umfrage beleuchtete die Wichtigkeit der Cannabislegalisierung im Vergleich zu anderen politischen Themen. Hier zeigt sich, dass 80 Prozent der Bundesbürger die Frage der Cannabislegalisierung für weniger wichtig oder gar nicht wichtig halten. Lediglich 19 Prozent der Befragten finden das Thema „wichtig“.

Die Umfrage wurde am 18. und 21. August durchgeführt und basiert auf den Antworten von insgesamt 1.001 befragten Personen.

AFP

Umfrage: Große Mehrheit unterstützt Scholz‘ Handlungsweise in Taurus-Angelegenheit

Die Mehrheit der Deutschen unterstützt Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem sorgsamen Vorgehen hinsichtlich der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, so eine Forsa-Umfrage für die Sender RTL und ntv.

69 Prozent unterstützen sorgsame Entscheidung

Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv befürworten 69 Prozent der Deutschen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gründlich überdenkt. Nur eine Minderheit von 25 Prozent spricht sich für eine zeitnahe Umsetzung dieses Waffentransfers aus.

Meinungen zur Verteidigungsstrategie der Ukraine

Die Umfrage zeigt auch eine differenzierte Meinung zur Strategie der Ukraine im Konflikt mit Russland. 38 Prozent – mit Ausnahme der Anhänger der Grünen mit 55 Prozent – finden es gerechtfertigt, dass die Ukraine russische Ziele angreift. Die Mehrheit von 50 Prozent ist jedoch der Ansicht, dass sich die Ukraine auf die Abwehr russischer Angriffe und die Verteidigung ihres Territoriums konzentrieren sollte.

Datenbasis der Umfrage

Die Daten wurden am 18. und 21. August erhoben. Insgesamt wurden 1.001 Personen befragt.

AFP

Entdeckung von 18 toten Migranten nach griechischen Waldbränden

Waldbrände im Nordosten Griechenlands fordern mutmaßlich 18 Migrantenleben, während Behörden die Suche nach weiteren Opfern fortsetzen.

Verheerende Waldbrände fordern Leben

Im Nordosten Griechenlands wurden nach verheerenden Waldbränden die verkohlten Überreste von 18 Personen gefunden, wie die örtlichen Behörden am Dienstag mitteilten. Es wird vermutet, dass es sich bei den Toten um Migranten handelt.

Identifizierungsprozess und weitere Suche

Die Polizei hat bereits ein Team zur Identifizierung der Leichen angefordert. Es bleibt jedoch ungewiss, ob es weitere Opfer des Feuers gibt. Daher wird die Suche nach weiteren Personen fortgesetzt. Bislang wurden keine weiteren Details zu den Toten genannt.

Migrationsroute durch Nationalpark

Die betroffene Gegend in der Nähe der Grenze zur Türkei beherbergt den Nationalpark Dadia. Dieser Park ist bekannt dafür, regelmäßig von Migranten auf ihrem Weg in die Europäische Union als Route genutzt zu werden.

Diese Entdeckung wirft ein trauriges Licht auf die Gefahren, denen Migranten auf ihrer Reise in die EU gegenüberstehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Behörden weitere Opfer finden und wie sie auf die Situation reagieren werden. Nach diesem tragischen Ereignis könnte die Debatte über sichere Migrationsrouten und den Schutz von Migranten erneut aufflammen.

(dts Nachrichtenagentur)

AFP

Union erhöht Vorsprung laut Forsa, SPD erzielt ebenfalls Zuwächse

Neue Umfragedaten von Forsa zeigen eine leichte Zunahme für CDU und SPD, während das Vertrauen in die politische Kompetenz der Parteien auf einem historischen Tiefstand ist.

Parteistärken und Kanzlerfrage

Die aktuelle Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, erhoben für die Sender RTL und ntv, offenbart, dass die CDU einen Prozentpunkt zulegt und mit 26 Prozent die stärkste Kraft bleibt. Dicht dahinter folgt die AfD mit 20 Prozent (-1). Die SPD kann ihre Werte im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 18 Prozent verbessern. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und liegen nun bei 14 Prozent, während FDP (7 Prozent), Linke (4 Prozent) und sonstige Parteien (11 Prozent) ihre Werte aus der Vorwoche beibehalten.

In der Kanzlerfrage rückt Friedrich Merz (CDU) näher an Olaf Scholz (SPD) heran. Merz legt in den Konstellationen Scholz – Merz – Habeck (Grüne) und Scholz – Merz – Baerbock (Grüne) jeweils einen Prozentpunkt zu. Die anderen Kanzlerkandidaten bleiben mit ihren Werten unverändert zur Vorwoche.

Politisches Vertrauen auf Tiefpunkt

Die zugeschriebenen Kompetenzwerte gegenüber den großen Parteien bleiben niedrig: 58 Prozent der Befragten trauen keiner Partei zu, die Probleme in Deutschland zu lösen. Das ist der höchste Wert, den Forsa in dieser Frage 2023 gemessen hat. Jeweils 11 Prozent trauen CDU/CSU und SPD zu, die Probleme in Deutschland zu lösen, 7 Prozent den Grünen und 8 Prozent der AfD. Insgesamt trauen nur noch 21 Prozent den die Bundesregierung bildenden Parteien politische Kompetenz zu.

Die Umfragedaten zu den Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom 15. bis 21. August erhoben bei einer Datenbasis von 2.506 Befragten. Zur Frage der politischen Kompetenz wurden 1.004 Personen befragt.

AFP

Klimaforscher Latif prognostiziert Zunahme von Waldbränden in der Zukunft

Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, dass die zunehmenden schweren Waldbrände ein klares Symptom des Klimawandels sind und ruft zur globalen Zusammenarbeit auf, um die Herausforderung zu bewältigen.

Waldbrände als Symptom des Klimawandels

Mojib Latif, ein bekannter Klimaforscher am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, äußerte im Deutschlandfunk seine tiefen Bedenken über die steigende Anzahl schwerer Waldbrände. „Dass selbst bei uns die Brände außer Kontrolle geraten, das ist eine völlig neue Dimension“, warnte er. Er sieht den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Zunahme verheerender Waldbrände durch zwei Faktoren bedingt: eine steigende Verdunstung aufgrund höherer Temperaturen, die zu extrem trockenen Böden führt, und Veränderungen in den globalen Windsystemen durch die Erwärmung, die mehr Trockenheit in den Subtropen erwarten lassen.

Wärmster Monat bringt neue Herausforderungen

Latif betonte, dass der diesjährige Sommer ungewöhnlich heiß war: „Der Juli war der wärmste Monat, der jemals gemessen worden ist, seit Beginn der Aufzeichnungen, vermutlich sogar seit Jahrtausenden, und insofern ist das alles keine Überraschung.“ Er stellte fest, dass aufgrund des Klimawandels immer mehr Dürreperioden zu beobachten sind.

Vernachlässigte Waldpflege und notwendige Maßnahmen

Der Klimaforscher kritisierte zudem die Vernachlässigung der Waldpflege in Deutschland und die Anfälligkeit der häufig vorzufindenden Monokulturen für die Folgen des Klimawandels. Er prognostiziert, dass man die Veränderungen im Kontext der Erderwärmung als „neues Zeitalter“ betrachten muss, in dem solche Ereignisse zunehmend auftreten werden.

Um die Erderwärmung zu bekämpfen, betonte er die Notwendigkeit, Treibhausgase zu reduzieren. „Das können nur alle Länder gemeinsam lösen und das ist eine völlig neue Herausforderung für die Menschheit, vor der sie so noch nie gestanden hat“, so Latif abschließend.

AFP

Umwelthilfe beschuldigt Regierung des Rechtsbruchs in Sachen Klimaschutz

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft der Bundesregierung vor, das Klimaschutzgesetz zu brechen, indem sie keine Sofortprogramme zur Einhaltung der Klimaziele für die Verkehrs- und Gebäudesektoren vorlegt.

Beschuldigungen bezüglich des Klimaschutzgesetzes

Die DUH betonte, dass die Bundesregierung hätte am 17. Juli ein entsprechendes Sofortprogramm vorlegen müssen. „Das Gesetz gilt, es ist noch nicht in der Novellierung durch den Bundestag gegangen. Von daher, ist es ganz klar ein Rechtsbruch“, betonte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz in einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix. Sie führte dabei an, dass das Klimaschutzgesetz Sofortprogramme vorschreibt, wenn die vorgegebenen Ziele zur Treibhausgasminderung nicht erreicht werden.

Kritik an der geplanten Novellierung des Klimaschutzgesetzes

Metz sprach sich zudem für eine ambitioniertere Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes aus. Sie stellte allerdings fest: „Es müsste eigentlich noch ambitionierter werden, als es aktuell ist. Und die Bundesregierung macht genau das Gegenteil. Das ist schon sehr, sehr bitter, insbesondere da wir auch noch eine grüne Beteiligung in dieser sogenannten Klimaregierung haben“.

Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

Die Aktivistin drängte erneut auf ein allgemeines Tempolimit und den Abbau klimaschädlicher Subventionen im Verkehrssektor als Maßnahmen zur CO2-Einsparung. Diese Subventionen umfassen laut Metz die Förderung von Dienstwagen mit hohen Emissionen und den Diesel-Preis.
Im Gebäudesektor forderte sie derweil ein neues Gebäudeenergiegesetz, welches ein sofortiges Verbot von Öl- und Gasheizungen in Neubauten sowie eine schnelle Austauschpflicht von fossilen Heizungen in Altbauten vorschreibt.

AFP

Andere Länder, andere Sitten? – Der E-Commerce in Deutschland und den Niederlanden im Vergleich

Earth Day
Symbolbild: Umweltschutz

Der Einzelhandel in der EU wächst. Nach Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) allein im Jahr 2021 um 6,8%. Mit der zunehmenden Popularität steigen auch die Erwartungen an Händler in Deutschland und den Niederlanden. Doch welche Besonderheiten zeichnen den Markt in beiden Ländern aus? Und welche Trends haben für professionelle Retailer über die Landesgrenze hinaus Bedeutung?

Vertrauen, Effizienz, Heimatnähe: Schnittmengen zwischen Deutschland und den Niederlanden

Gerne werden die Niederländer als ein Volk von Digital Natives betitelt. Denn mehr als 90% der 17 Millionen Einwohner unseres Nachbarlandes sind laut dem Datenportal Stata an das Internet angebunden.

Joost Brugmans, Gründer und CEO von Orderchamp, kann über Gemeinsamkeiten und Unterschiede berichten.
Joost Brugmans, Gründer und CEO von Orderchamp, kann über Gemeinsamkeiten und Unterschiede berichten. / Foto: atlascompany

Sie geben im Durchschnitt fast 2000€ jährlich für Online-Einkäufe aus. Besonders beliebt sind dabei heimische Online-Plattformen. Wie Eurotext zusammenfasst befindet sich unter den Top-Fünf der beliebtesten Marktplätze mit Zalando nur ein ausländischer Vertreter. Was für den Endkonsumenten gilt, scheint sich auch bei der Einkaufspolitik vieler holländischer Händler fortzusetzen. „Wir beobachten, dass niederländische wie deutsche Händler gerne heimische Marken einkaufen, während internationale Brands nur etwa 30% – 50% der Nachfrage ausmachen“, gibt Joost Brugmans Einblick in die Bestellstatistiken einer von ihm mitentwickelten Produktplattform. Denn der Gründer und CEO ist mit Orderchamp, einem Online-Marktplatz für Händler, auf beiden Märkten sehr aktiv. Deutschland und die Niederlande gehören neben Belgien und Österreich zu Orderchamp’s Kernmärkte. Transparente Produktbeschreibungen, ein Beschaffungswesen, das Bestellungen von unterschiedlichen Zulieferern bündelt und Verlässlichkeit bei der Belieferung seien für Händler in beiden Ländern das A&O. „Viele Händler sind auf gute Kundenbewertungen angewiesen. Dafür brauchen sie zuverlässige Lieferanten“, so der Unternehmer. Auch deshalb lasse Orderchamp Zulieferer im Voraus auf ihre Verlässlichkeit hin überprüfen.

Digitalisierung und Markenvielfalt: Wo sich deutsche und niederländische Retailer unterscheiden

In einer aktuellen Studie beziffert die Unternehmensberatung McKinsey den Investitionsbedarf für die Digitalisierung im europäischen Handel auf bis zu 230 Milliarden Euro. Ein Großteil davon dürfte vor allem in Deutschland von Nöten sein. „Gerade in Deutschland werden Geschäfte zum Teil noch per Fax und überwiegend über E-Mail oder Offline-Kanäle abgewickelt. Um gegenüber großen Playern wie Amazon zu bestehen, reicht das nicht mehr“, bemängelt Brugmans das Digitalisierungsdefizit im deutschen Handel. In Sachen Digitalisierung hätten niederländische Retailer häufig die Nase vorn, obgleich es auch dort Potenzial für mehr Effizienz gebe. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind für den diplomierten Innovationsmanager keine leeren Schlagworte mehr, sondern Kernbausteine für einen kundenfokussierten Handel. Das Ziel: Persönlichkeit und Vorlieben des Kunden verstehen, um ein individuelles Einkaufserlebnis zu gestalten. Einige Händler setzen dabei vor allem bei holländischen Kunden bewusst auf die Gefühlskarte. „Wir arbeiten mehr mit Videos und betonen stärker Emotionen“, beschreibt etwa Jop Küster, Marketing-Mitarbeiter beim Reinigungsgerätehersteller Kärcher, die Herangehensweise seines Unternehmens in Holland. Von den in Fachkreisen als Advanced Analytics bezeichneten Methoden erhoffen sich viele Retailer neue Wachstumschancen.

Geht es nach Brugmans, dürfte das vor allem unter deutschen Kaufleute gelten: „Gegenüber ihren niederländischen Konkurrenten probieren Händler aus Deutschland gerne vermehrt unterschiedliche Marken aus. Sie bieten in der Regel eine größere Bandbreite an Markenartikeln und setzen noch stärker auf Produktvielfalt.“ Gerade sie könnten von einer gezielteren Kundenansprache für den Absatz ihres Sortiments profitieren.

Warum sich eine länderspezifische Produktpalette lohnen kann

Dass es sich lohnt, das Angebot in beiden Ländern unterschiedlich auszurichten, bestätigt auch Marketingmanager Jan Willem Beumer. „Niederländer und Deutsche weisen in der Regel nicht das gleiche Such- und Kaufverhalten auf“, fasst er seine Marketingerfahrungen aus der Arbeit für den Schuhproduzenten ELTEN zusammen. Ein ähnliches Bild zeichnen auch interne Absatzstatistiken von Orderchamp. Während in beiden Ländern Produkte aus dem Bereich Wohnen am beliebtesten sind, ergeben sich danach durchaus unterschiedliche Präferenzen. Artikel rund ums Kind sowie Schreibwaren stehen danach bei vielen Niederländern hoch im Kurs. Deutsche Händler decken sich dagegen vermehrt mit Küchenutensilien sowie Schmuckartikeln für ihre Kunden ein.

„Die dreifache Transformation“ und was sie für die Zukunft des Handels bedeutet

Daniel Läubli, Senior Partner bei McKinsey, sieht den Groß- und Einzelhandel in Europa vor nichts weniger als einen „dreifachen Transformation“. Denn neben dem digitalen Fortschritt, hält auch der Klimaschutz zunehmend Einzug in die Branche. Um das von der EU gesteckte Ziel zu erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden, dürfte auch die Erwartungshaltung der Verbraucher an nachhaltige Produktion und Vertrieb größer werden. Anzeichen eines Nachhaltigkeitstrends erkennt auch Brugmans auf Orderchamp. „Wir haben vor kurzem die Nutzung unserer ökologischen Filter durch unsere Kunden analysiert. Gerade deutsche Händler filtern sehr gerne nach Nachhaltigkeitskriterien wie ‚handgemacht oder bio‘“, fasst er die Ergebnisse zusammen. Er erwartet bereits für das laufende Jahr, dass immer mehr Händler bei Verpackung, Herstellung und Lieferung versuchen werden, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Denn auch unter deutschen Verbrauchern spielen ökologisch-soziale Kriterien offenbar eine zunehmend größere Rolle. Bereits im Jahr 2022 gaben in einer Deloitte-Umfrage unter 1500 Konsumenten fast zwei Drittel an, dass trotz der aktuellen Krisensituation Nachhaltigkeit ziemlich oder sehr wichtig bei ihrer Kaufentscheidung ist.
Die Herausforderungen für den Handel scheinen in den letzten Jahren nicht kleiner geworden zu sein. Um sie zu bewältigen, verweisen Handelsexperten wie von McKinsey auf die Notwendigkeit von ausreichend qualifizierten Fachkräften. EU-weit seien zwar bereits etwa 26 Millionen Menschen im Handel beschäftigt, doch herrsche eine große Fluktuation. Nach Daten der Statistikbehörde Eurostat ist der Mangel an Fachkräften mit 4,9% unbesetzten Stellen in den Niederlanden noch gravierender als hierzulande. Damit liegt das Land auf Platz 2 des Negativ-Rankings. Mit 4,1% offener Fachkräftestellen findet sich jedoch auch die Bundesrepublik noch unter den fünf EU-Ländern mit dem größten Bedarf an Fachkräften. Wenig überraschend taxiert man bei McKinsey die Höhe notwendiger Investition in Recruiting und Ausbildung auf EU-weit bis 35 Milliarden Euro.

Innovationen jenseits des traditionellen Handels

Entschlossenes Handeln fordert deshalb Bartosz Jesse, Co-Autor der McKinsey-Studie. Nur so könne der Groß- und Einzelhandel seine Widerstandsfähigkeit erhöhen und neue Geschäftsmöglichkeiten jenseits des traditionellen Handels erschließen. Bei Orderchamp und Brugmans dürfte dieser Appell auf viel Resonanz stoßen. Mit mehr Verkaufskanälen, einer großen Produktpalette und zentral steuerbaren Bestellprozessen wollen er und sein Team der Branche die Transformation erleichtern. „Nach Anregung durch unsere deutschen Kunden starten wir gerade eine neue Art des Shoppings namens ‚Visuelles Kaufen‘. Damit wird es deutlich leichter, sich bei der Auswahl unter unseren 500.000 Artikeln zurecht zu finden“, beschreibt er die Vorteile der jüngsten Innovation von Orderchamp. Angesichts des großen Anpassungsbedarfs im europäischen Handel dürfte sie nicht die Letzte gewesen sein.

AFP

Gute Nachricht des Tages: Immer mehr grüner Strom aus dem Niedersachsenpark

Die E- Gruppe hat im Niedersachsenpark eine groß angelegte Stromgewinnung aus regenerativen Quellen an den Start gebracht. Darüber freuen sich (von links) Matthias Meyer (Niedersachsenpark), Dr. Steven Engler (E-Gruppe) und Uwe Schumacher (Niedersachsenpark). / Foto: Daniel Meier
Die E- Gruppe hat im Niedersachsenpark eine groß angelegte Stromgewinnung aus regenerativen Quellen an den Start gebracht. Darüber freuen sich (von links) Matthias Meyer (Niedersachsenpark), Dr. Steven Engler (E-Gruppe) und Uwe Schumacher (Niedersachsenpark). / Foto: Daniel Meier

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Die E-Gruppe hat im Niedersachsenpark eine groß angelegte Stromgewinnung aus regenerativen Quellen an den Start gebracht. Das Unternehmen aus Rieste setzt damit ein Konzept um, das gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik aus Oberhausen erarbeitet wurde.

Bei dem Großprojekt wurden jetzt die Dachflächen (60 000 Quadratmeter, was einer Fläche von etwa neun Fußballfeldern entspricht) der drei Logistikimmobilien mit Photovoltaik-Kollektoren ausgestattet.

Insgesamt werden 7,5 Megawatt grüner Strom produziert, womit etwa 2.500 Haushalte versorgt werden könnten. Davon werden 5,5 Megawatt direkt von den Nutzern der drei Immobilen verwendet, der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Für die Hallen wurden insgesamt 91 Millionen Euro investiert.

Erfolgreicher Weg geht weiter

„Alle drei Hallen sind stromautark“, freut sich Geschäftsführer Dr. Steven Engler. Ein Photovoltaikprojekt dieser Größenordnung gebe es in der Region bisher nicht. Der Niedersachsenpark sei eine Quelle für grünen Strom und bekomme auch in puncto Nachhaltigkeit eine ganz besondere Bedeutung für die Region, so Dr. Engler: „Diesen Weg unterstützen wir gerne.“ Es sei ein zukunftsweisendes Projekt, auch weil „wir hier Vorreiter sein können“.

Der erfolgreiche Weg gehe weiter: Auch die Hallenheizung sei komplett nachhaltig eingerichtet. Zudem wurden die Rückhaltebecken auf dem Grundstück als Biotope errichtet, die im Niedersachsenpark als wichtiger Lebensraum fungieren.

Niedersachsenpark-Geschäftsführer Uwe Schumacher freut sich über die Initiative der E-Gruppe: Der Niedersachsenpark liefere eine passende Infrastruktur für nachhaltige Entwicklungen. „Als größter interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Niedersachsens gehen wir gerne beispielgebend voran.“

AFP

Greenpeace kritisiert Regierungsstrategie: Angebliche Planlosigkeit beim Klimaschutz

CDU will Einschränkung der Klagerechte von Umweltverbänden
CDU will Einschränkung der Klagerechte von Umweltverbänden

Greenpeace kritisiert die Ampel-Koalition wegen mangelnder Klimastrategie im Lichte des jüngsten Urteils des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen.

Luftschloss Klimaschutz?

Greenpeace zieht das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung in Zweifel. Der Kampagnenleiter der Umweltorganisation, Karsten Smid, kritisiert die Ampel-Koalition scharf. „Der Expertenrat entlarvt den Klimaschutz der Ampel als Luftschloss“, sagte er der „Rheinischen Post“. Laut Smid fehlt es an konkreten Plänen, um Deutschland wieder auf den Klimakurs zu bringen und das CO2-Budget zu regeln.

Problemsektoren: Gebäude und Verkehr

Smid betont, besonders der Gebäude- und Verkehrsbereich seien kritisch. „So schmilzt Deutschlands verbleibendes CO2-Budget schneller als die Alpengletscher in der Sommerhitze“, warnt er. Er sieht die gesamte Koalition in der Verantwortung und kritisiert, dass sie mit unzureichenden Einzelmaßnahmen nicht ausreichend gegen den Klimawandel vorgehe.

Klimaschutz als wirtschaftliches Interesse

Letztlich sei sofortiger Klimaschutz auch im Interesse der Wirtschaft. „Jede Tonne CO2, die heute nicht eingespart wird, kommt uns künftig teuer zu stehen“, so Smid. Er fordert daher eine Obergrenze für das noch verbleibende CO2-Budget. Seine Äußerungen fallen in eine Zeit, in der das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung durch den unabhängigen Expertenrat für Klimafragen ohnehin in der Kritik steht, als unzureichend.

Die Bundesregierung muss diesen Vorwürfen nun entgegentreten und klare Strategien präsentieren, um das Vertrauen der Bürger und Organisationen wie Greenpeace in ihre Klimaschutzmaßnahmen wiederherzustellen.

AFP

Jobwachstum in der Region Osnabrück schwächer als in Bund und Land

Laut aktuellen Zahlen ist das Jobwachstum in der Region Osnabrück schwächer als in Bund und Land.

Das langsamere Wirtschaftswachstum hat sich schon im vergangenen Jahr auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im IHK-Bezirk nahm Jahr 2022 nur noch leicht zu. Binnen Jahresfrist stieg die Beschäftigtenzahl um 3.000 Personen auf nun 438.000 Personen. Im Vorjahr konnte noch ein Wachstum um rund 8.000 Personen verbucht werden. Das zeigt die Auswertung der aktuellen amtlichen Statistik durch die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim. Das Jobwachstum in der Region fiel dabei diesmal mit einem Plus von 0,7 Prozent geringer aus als im Land Niedersachsen (+ 0,9 Prozent) und im Bund (+ 1,2 Prozent).

Leichte Rückgänge in Stadt und Landkreis

Besonders stark zugelegt hat die IT-Branche (+ 7,5 Prozent). Auch das Gastgewerbe (+ 3,5 Prozent) und das Baugewerbe (+ 3,3 Prozent) stellten überdurchschnittlich ein. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe um 0,1 Prozent zurück. Auch im Bereich Verkehr (- 0,7 Prozent) sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (- 1,3 Prozent) gab es Rückgänge.

In den Landkreisen Emsland (+ 1,9 Prozent) und Grafschaft Bentheim (+ 0,9 Prozent) wuchs die Beschäftigtenzahl überdurchschnittlich stark. Im Landkreis Osnabrück (- 0,1 Prozent) sowie in der Stadt Osnabrück (- 0,3 Prozent) war dagegen ein leichter Rückgang festzustellen.

Weitere Entwicklung

„Aktuell zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt trotz der zuletzt schwachen konjunkturellen Entwicklung noch in robuster Verfassung. Im Verlauf des Jahres dürfte sich das Beschäftigungswachstum allerdings merklich abschwächen“, erklärt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftspolitik. Grund hierfür sei unter anderem die unsichere wirtschaftliche Entwicklung, die bei den Unternehmen zu einer gewissen Zurückhaltung bei zusätzlichen Einstellungen führe. Hinzu komme, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel in der Region besonders ausgeprägt sei. So sei die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück weiter die niedrigste in Niedersachsen. Darüber hinaus sorge die demografische Entwicklung dafür, dass das Erwerbspersonenpotenzial schrumpfe. Bereits jetzt stelle der Fach- und Arbeitskräftemangel für 66 Prozent der Unternehmen ein Risiko für die weitere Entwicklung dar – drei Prozentpunkte mehr als noch im Frühjahr.

Weitere regionale Wirtschaftsdaten sind im IHK-Wirtschaftsatlas hier zu finden.

AFP