Ein Verkehrsunfall an der Kreuzung Hagenbecker Straße / Neuenkirchener Damm in Fürstenau hat am Sonntagvormittag (2. November) zwei Leichtverletzte gefordert.
Autos kollidieren
Gegen 10:00 Uhr war eine Autofahrerin mit ihrem Pkw und einem Pferdeanhänger aus Hollenstede kommend unterwegs, als sie laut Polizei die Vorfahrt eines von rechts aus Richtung Voltlage kommenden Mercedes missachtete. Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß.
Beifahrerin eingeschlossen – Pony verletzt
Durch die Kollision wurden zwei Insassen des Mercedes leicht verletzt. Die Beifahrerin war zunächst im Wagen eingeschlossen, konnte aber ohne schweres Gerät befreit werden. Die Fahrerin des Gespanns erlitt einen Schock, ihre beiden Mitfahrer blieben unverletzt. Auch das im Anhänger transportierte Pony wurde nach ersten Erkenntnissen leicht verletzt. Ein Tierarzt untersuchte das Tier noch an der Unfallstelle. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden, der Verkehr musste vorübergehend umgeleitet werden. Die Polizei ermittelt nun zum genauen Unfallhergang.
Gesine Märtens wird aller Voraussicht nach neue Bundesschatzmeisterin bei den Grünen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, erhielt die vom Bundesvorstand unterstützte Kandidatin am späten Montagabend das Votum des Bundesfinanzrats; Teilnehmerkreisen zufolge stimmten 22 Mitglieder für Märtens, drei enthielten sich, acht stellten sich gegen sie. Die Neubesetzung war nötig geworden, nachdem die bisherige Schatzmeisterin Manuela Rottmann vor wenigen Wochen ihren vorzeitigen Rückzug bekannt gegeben hatte; die endgültige Wahl durch die Basis steht Ende November in Hannover an und dürfte eine Formsache sein.
Votum des Bundesfinanzrats
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, bekam die vom Bundesvorstand unterstützte Kandidatin Gesine Märtens am späten Montagabend auch das Votum des Bundesfinanzrats. Teilnehmerkreisen zufolge stimmten 22 Mitglieder des Gremiums für Märtens, drei enthielten sich, acht stellten sich gegen sie. Märtens war zuvor von 2019 bis 2024 Staatssekretärin im Sächsischen Justizministerium.
Vorbehalte und Gespräche im Finanzrat
In den vergangenen Wochen hatte es im Hintergrund intensive Gespräche bei den Grünen wegen der Personalie gegeben. Im Finanzrat war zuerst Missmut gegenüber Märtens aufgekommen. Der Finanzrat besteht unter anderem aus den Schatzmeistern der Landesverbände. Vertreter des Gremiums hatten Märtens eine zu große Nähe zum Bundesvorstand und zu wenig Erfahrung mit Parteifinanzen vorgeworfen. Parteichefin Franziska Brantner hatte Märtens vorgeschlagen, alternative Kandidaten standen zuletzt nicht mehr zur Verfügung. Letztlich ließ sich der Finanzrat offensichtlich mehrheitlich umstimmen.
Nachfolge geregelt
Nötig geworden war die Neubesetzung der Position, nachdem die bisherige Schatzmeisterin Manuela Rottmann vor wenigen Wochen ihren vorzeitigen Rückzug bekannt gegeben hatte. Mit Märtens, die wie Rottmann und Brantner zum Realo-Flügel der Partei gehört, steht jetzt die Nachfolge. Sie muss nur noch von der Basis beim Grünen-Parteitag Ende November in Hannover gewählt werden, was eine Formsache sein dürfte.
Protest gegen neue Windräder (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Vor seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern an diesem Dienstag hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem stärkeren Fokus auf Energiepolitik im Kampf gegen die AfD aufgerufen. In einem Interview forderte sie günstige grüne Energie, eine Entkopplung vom Gaspreis und Änderungen am Strommarkt.
Appell an Merz vor Antrittsbesuch
Vor seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern hat Manuela Schwesig (SPD) an Friedrich Merz (CDU) appelliert, bei der Bekämpfung der AfD die Energiepolitik stärker in den Blick zu nehmen. „Es ist wichtig, dass praktische Vorschläge aus dem Osten ernst genommen werden“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). „Der Kanzler muss günstiger grüner Energie Priorität einräumen und sich in Brüssel dafür einsetzen, dass ihr Preis nicht mehr an dem von Gas hängt“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe).
Forderung nach Änderungen am Strommarkt
Merz soll der Schweriner Regierungschefin zufolge das sogenannte Merit-Order-Prinzip auf dem Strommarkt verändern helfen, wonach das teuerste Kraftwerk, das zur Deckung des Bedarfs noch gebraucht wird, die Kosten für alle regelt. „Es ist doch absurd, dass uns verboten wird, den Strom, den wir vor Ort produzieren, auch direkt zu nutzen“, so Schwesig weiter, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Sie verwies auf den billigen grünen Strom ihres Bundeslandes, der sehr viel teurer an die Bevölkerung und die Wirtschaft weitergegeben werden müsse.
Akzeptanz und Vertrauen
„Wer die Windräder vor der Nase hat, sollte einen Vorteil davon haben und nicht einen Nachteil. Sonst wird es gerade im Osten keine große Akzeptanz für die grüne Energie geben“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Insgesamt gehe es derzeit aber „nicht um einzelne Gesetze. Wir müssen nichts weniger, als das Vertrauen der Bevölkerung in unser politisches System zurückgewinnen. Wir müssen beweisen, dass Demokratie etwas Gutes ist und zu guten Ergebnissen führt“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe).
Manuela Schwesig (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin fordert ihre Partei zu einer Rückbesinnung auf traditionelle Stärken auf, um die Abwanderung von Anhängern nach rechtsaußen zu stoppen. In einem Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe) äußerte sie sich zudem zur Reform des Bürgergelds, zu Investitionen in Bildung und zu ihren Zielen vor der Landtagswahl.
Appell an die traditionelle Stärke der Sozialdemokratie
Manuela Schwesig (SPD) hat ihre Partei aufgefordert, die Perspektive der arbeitenden Bevölkerung stärker in den Blick zu nehmen. „Die SPD hat unterschätzt, dass auch Wählerinnen und Wähler von uns zur AfD wechseln“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). „Wir haben es zu lange vernachlässigt, durch die Brille der arbeitenden Bevölkerung zu blicken.“
Als „Partei der Arbeit“ müsse sich die Sozialdemokratie auf Arbeitnehmer, Selbstständige und Handwerker konzentrieren, von denen viele im ländlichen Raum lebten und mit dem Auto zur Arbeit pendelten, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe): „meist Benziner, weil sie sich noch gar kein E-Auto leisten können. Das muss wieder die Perspektive der SPD sein“.
Debatte um Bürgergeld-Reform und Bildung
Zu möglichen Mitgliederbegehren gegen die mit der Union vereinbarte Reform des Bürgergelds sagte Schwesig, zu einer Volkspartei gehörten auch Diskussionen: „Entscheidend für mich ist, dass wir den Sozialstaat darauf ausrichten, Menschen in Arbeit zu bringen, sie zu qualifizieren. Deshalb muss auch Bildung unser Schwerpunkt sein.“ Sie sei „stolz“, dass die SPD in den Koalitionsverhandlungen das Infrastruktur-Sondervermögen etwa für Investitionen in Schulen durchgesetzt habe, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe).
Blick auf Landtagswahl und Umfragen
Schwesig will auch nach der Landtagswahl im September nächsten Jahres Ministerpräsidentin bleiben, allerdings wurde die AfD mit 38 Prozent in Umfragen zuletzt doppelt so stark gemessen wie die SPD mit 19. „Meine persönlichen Umfragewerte sind gut. Die Hälfte der Menschen ist mit meiner Arbeit zufrieden“, sagte Schwesig der Zeitung dazu: „Ich werde dafür werben, dass viele von Ihnen zur Wahl gehen und SPD wählen.“
Junge Leute mit Laptop (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Der Gründungsstandort Deutschland verliert nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) deutlich an Attraktivität. Ein Report zeigt wachsende Unzufriedenheit unter Gründern, stagnierendes Interesse und Kritik an Bürokratie, Kosten und digitaler Infrastruktur. Die Bundesregierung verweist auf eine Modernisierungsagenda, die DIHK und Verbände jedoch für unzureichend halten.
Report zeigt wachsende Unzufriedenheit
Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) berichten über den Report Unternehmensgründung 2025 der DIHK. Demnach habe der Gründungsstandort Deutschland deutlich an Attraktivität verloren. Mittlerweile sind fast sechs von zehn Gründern unzufrieden mit den Rahmenbedingungen für Gründungen und Unternehmertum. Das bedeutet laut DIHK einen Anstieg von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig hat sich der Anteil der sehr unzufriedenen Gründer in den beiden zurückliegenden Jahren fast verdoppelt. Das aktuelle Urteil der jungen Unternehmer falle damit sogar schlechter aus als während der Corona-Pandemie, so die Kammer.
Als Folge stagniere auch das Gründungsinteresse auf einem historisch tiefen Niveau. Trotz eines leichten Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der von den Industrie- und Handelskammern im vergangenen Jahr geführten Gesprächen mit Gründern immer noch auf dem zweitniedrigsten Wert seit Beginn dieser Erhebung im Jahr 2003 gelegen.
Laut DIHK flossen in den Report rund 200.000 Kontakte des Gründungsservices der Industrie- und Handelskammer ein, zum Beispiel aus Einstiegsgesprächen und Beratungen sowie von Gründungsveranstaltungen und Gründertagen. Vor allem zum Schritt in die Selbstständigkeit oder zum Aufbau eines Einzelunternehmens beraten die Kammern. Zu häufigen Gründungen zählen zum Beispiel Online-Shops, Handwerksbetriebe oder IT- oder Reinigungsunternehmen. Gründer, die Start-ups mithilfe von Investorenkapital aufbauen, suchen hingegen eher nicht Hilfe bei solchen Gründerberatungen.
Für die Untersuchung wurden, so die DIHK, darüber hinaus Gründer zwischen dem 22. Januar und dem 28. Februar dieses Jahres zu Empfehlungen und Forderungen an die Politik befragt. 618 Antworten daraus flossen in die Erhebung mit ein.
Peter Adrian äußerte sich mit Blick auf die Ergebnisse des Reports gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe besorgt. „Gründerinnen und Gründer sind ein Innovationsmotor unserer Volkswirtschaft. Wenn wir ihre Dynamik verlieren, verlieren wir Zukunft,“ so Adrian den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Gerade junge Unternehmerinnen und Unternehmer sind es, die in schwierigen Zeiten Chancen erkennen und den Mut aufbringen, Neues zu wagen. Ihr Unternehmergeist verdient nicht nur Respekt, sondern auch bessere Rahmenbedingungen,“ forderte der DIHK-Präsident den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Hürden, Modernisierungsagenda und Kritik
Die Probleme, die Gründer in Deutschland sehen, halten sie weitestgehend für hausgemacht: Viele Gründer berichten von einem „Dschungel von Regulierungen und Verordnungen“, der Zeit und Ressourcen binde. Auch die Vielzahl an Formularen, Zuständigkeiten und Vorschriften führe zu Unsicherheit und Frustration, so der Report. Besonders belastend sei die Bürokratie in der Gründungsphase. Laut DIHK bremsen auch hohe Steuern, die stark gestiegenen Energie- und Arbeitskosten sowie eine unzureichende digitale Infrastruktur Unternehmertum aus.
Kammer-Präsident Adrian forderte, den Standort zu modernisieren: „Die von der Bundesregierung vorgelegte Modernisierungsagenda könnte hierfür ein wichtiger Baustein sein, aber nur, wenn sie konsequent umgesetzt wird“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Mit der Modernisierungsagenda hatte die Bundesregierung zuletzt ein größeres Paket vorgelegt. Unter anderem soll die Gründung eines Unternehmens künftig binnen 24 Stunden möglich sein. Nicht ausreichend, findet die DIHK, die auch mehr Schnelligkeit zum Beispiel beim Erteilen der Steuernummer oder weiteren Genehmigungen fordert. Das sieht auch die Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Start-ups, Verena Pausder, so. „Die Herausforderungen von Start-ups und klassischen Gründungen – etwa im Handwerk – unterscheiden sich in vielen Punkten, doch eines zeigt der Report deutlich: Es braucht deutlich mehr Anstrengungen, um den Gründungs- und Innovationsstandort Deutschland zu stärken“, sagte Pausder den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dazu zähle auch, den Prozess der Unternehmensgründung deutlich zu beschleunigen. Für Start-ups sei außerdem ein besserer Zugang zu Kapital entscheidend, denn sie seien bei der Skalierung überwiegend auf Eigenkapital angewiesen.
Motivation, Trends und Forderungen der Gründenden
Wer in Deutschland gründet, tut das noch immer aus einem inneren Antrieb heraus: In rund zwei Dritteln der Beratungsgespräche der IHK-Gründungsberatungen geben Interessierte den Wunsch, Unternehmer zu sein, als Hauptmotiv zur Gründung an. Aber auch andere Faktoren gewinnen an Gewicht. Der Mangel an Erwerbsalternativen liegt als Motiv zur Gründung mit 34 Prozent so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ein Faktor dabei: Der Job-Abbau einzelner Branchen. So würden die IHKs mehr Interessenten vermelden, die derzeit Führungspositionen in von der Krise betroffenen Industriezweigen innehaben und sich mit einer beruflichen Selbstständigkeit im Falle absehbarer Erwerbslosigkeit neu orientieren wollten.
Bei den Gründerinnen spielt hingegen auch der Wunsch nach mehr Flexibilität, beispielsweise zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, traditionell eine überdurchschnittliche Rolle. Dass immer mehr Frauen Interesse haben, ein Unternehmen zu gründen, sei der DIHK zufolge ein „Lichtblick“. Mittlerweile ließen sich fast genauso viele Frauen wie Männer zum Thema Gründung beraten. Vor 20 Jahren lag der Anteil gerade bei etwas mehr als einem Drittel.
Egal, ob Frau oder Mann – Gründer in Deutschland haben dem Report zufolge genaue Vorstellungen davon, was sich verbessern sollte: Drei Viertel der Befragten sind für schnellere und einfachere Regularien. Mehr als die Hälfte fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf der Liste der Gründenden sind außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft und niedrigere Energiepreise.
Syrer feiern den Sturz von Assad am 08.12.2024 / via dts Nachrichtenagentur
Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hat sich für systematische Rückführungen nach Syrien ausgesprochen. Nach dem Ende des Bürgerkriegs gehe es darum, den Wiederaufbau vor Ort zu ermöglichen; mit Blick auf Äußerungen von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sprach er von einem Debattenbeitrag und davon, dass die Richtung der Politik stimme.
Voigt plädiert für Rückführungen
Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hat systematische Rückführungen nach Syrien gefordert. Nach dem Ende des Bürgerkriegs müsse es auch darum gehen, dass die Menschen vor Ort ihre Heimat wieder aufbauten. Rückführungen seien dafür der richtige Weg, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der FUNKE-Mediengruppe.
Bezug auf Äußerungen von Wadephul
Mit Blick auf die Äußerungen von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) erklärte Voigt den Zeitungen der FUNKE-Mediengruppe: „Das, was jetzt der Außenminister geäußert hat, ist ein Debattenbeitrag, aber die Richtung der Politik stimmt und das bedeutet auch zurückführen, da wo es geht.“
In der CDU wächst angesichts der Verzögerungen beim neuen Wehrdienstgesetz der Unmut über die SPD. Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kritisiert symbolische Debatten und fordert eine Armee mit Vollausstattung.
CDU-Kritik an SPD und Pistorius
Angesichts der Verzögerungen beim neuen Wehrdienstgesetz wächst in der CDU der Unmut über die SPD und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Der „Bild“ (Dienstagausgabe) sagte verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas Erndl: „Wir brauchen keine Symboldebatten zur Musterung, sondern eine Armee mit Vollausstattung. Es ist fahrlässig, dauernd von einem Spannungs- und Verteidigungsfall zu reden und wen man dafür einziehen müsste, wenn null Material für einen Aufwuchs vorhanden ist.“
Fokus auf Ausrüstung statt Symboldebatten
Erndl sagte, eine umfassende Musterung sei „keine ideologische Frage. Aber eine Abschreckungswirkung wird durch eine Armee mit Vollausstattung bei Personal und Material erzielt – und nicht durch Symboldebatten über das Abheften von Untersuchungsbögen.“
Mehr Ehrgeiz bei Personal und Ausbildung
Wer schnell die Abschreckungswirkung erhöhen wolle, müsse einen ambitionierteren Aufwuchspfad beim Personal vorlegen und sich um pünktlich gelieferte und funktionierende neue Waffensysteme kümmern, sagte Erndl der „Bild“: „Außerdem brauchen wir mehr Ehrgeiz beim Ausbau der Ausbildungskapazitäten für den neuen Wehrdienst. Eine homöopathische Erhöhung der bestehenden Strukturen reicht nicht.“
Vor dem geplanten Stahlgipfel des Kanzlers drängt die IG Metall auf eine rasche Einführung eines Industriestrompreises. Die Gewerkschaft fordert zudem Schutzzölle gegen China und verbindliche Local-Content-Vorgaben, um Investitionen und Arbeitsplätze in der Stahlindustrie zu sichern. Der Gipfel ist für den 6. November angesetzt.
Forderung nach Industriestrompreis
„Der im Koalitionsvertrag angekündigte Industriestrompreis von fünf Cent pro Kilowattstunde muss zum 1. Januar 2026 kommen. Ohne diese Planungssicherheit werden dringend notwendige Investitionen ausbleiben – mit dramatischen Folgen für Zehntausende Arbeitsplätze in der Stahlindustrie“, sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Er unterstützt damit die Bundeswirtschaftsministerin.
Handelsschutz
Zugleich fordert Kerner Schutzzölle für den Stahl gegen China: „Die Bundesregierung muss die aktuellen Pläne der EU-Kommission zum Handelsschutz aktiv unterstützen. Ein wirksamer Schutz vor unfairen Importen ist überfällig. Deutschland darf sich nicht enthalten – wir brauchen ein klares Ja zu einem starken europäischen Handelsschutz.“
Sondervermögen und Local Content
Der IG-Metall-Vize fordert als drittes, die Milliarden aus dem Sondervermögen zu konditionieren: „Wenn Milliarden aus dem Sondervermögen in öffentliche Infrastruktur fließen, muss das auch bei den heimischen Stahlherstellern ankommen. Wir brauchen verbindliche Local-Content-Vorgaben – nicht nur bei öffentlichen Aufträgen, sondern auch darüber hinaus. Nur so sichern wir industrielle Wertschöpfung und gute Arbeit in Europa“, so Kerner.
Stahlgipfel angesetzt
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat für den 6. November zum Stahlgipfel geladen.
Friedrich Merz und Alice Weidel (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Erstmals seit zwei Monaten liegen Union und AfD in der Wählergunst bei Insa wieder gleichauf. Das meldet die „Bild“ (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf den neuen „Meinungstrend“ des Instituts. Beide Parteien kommen demnach auf 25,5 Prozent.
Union und AfD gleichauf bei 25,5 Prozent
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU/CSU auf 25,5 Prozent. Das ist ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Die AfD verliert einen halben Punkt und landet ebenfalls bei 25,5 Prozent. Die SPD hält ihren Wert von 15 Prozent, ebenso die Grünen (elf Prozent) und das BSW (vier Prozent). Die Linke und die FDP verlieren jeweils einen halben Punkt und kommen auf elf beziehungsweise drei Prozent. Die Sonstigen erreichen zusammen fünf Prozent und damit 0,5 Punkte mehr.
Einordnung von Insa
Insa-Chef Hermann Binkert sagte der „Bild“: „Die Union hat die AfD wieder eingeholt. Erstmals seit Ende September kommen Union und SPD zusammen wieder auf über 40 Prozent. Für 58 Prozent bleibt Schwarz-Rot aber hinter den Erwartungen. Trotz stärkerer Werte in der Sonntagsfrage ist das ein Alarmzeichen für die Koalition.“
Umfragedaten
Für den Insa-Meinungstrend im Auftrag der „Bild“ wurden vom 30. Oktober bis 3. November 2025 insgesamt 2.002 Bürger befragt.
Die deutsche Automobilindustrie wird nach Angaben des Branchenverbands VDA bis 2029 mehr als eine halbe Billion Euro investieren. Für die Jahre 2025 bis 2029 sind weltweit rund 320 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung sowie etwa 220 Milliarden Euro für Sachinvestitionen vorgesehen; ein großer Teil fließt in neue Antriebe, zugleich nimmt der Anteil der Investitionen im Ausland zu. Der Verband warnt vor Folgen für Wohlstand und Beschäftigung und fordert Entlastungen bei Regulierung, Energie und Steuern.
Investitionen in Forschung, Entwicklung und Werke
Der „Bild“ (Dienstagsausgabe) sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Hersteller und Zulieferer der deutschen Automobilindustrie werden allein in den Jahren 2025 bis 2029 weltweit rund 320 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Hinzu kommen etwa 220 Milliarden Euro in Sachinvestitionen, die insbesondere in den Neubau und Umbau von Werken gehen.“
Ein großer Teil der Investitionen fließe in die Entwicklung neuer Antriebe, sagte Müller. Die VDA-Chefin beklagte zugleich, dass immer mehr Investitionen im Ausland getätigt würden. „Alarmierend ist, dass inzwischen der Hauptanteil dieser Investitionen ins Ausland geht. Der Standort Deutschland wird leider immer unattraktiver“, sagte Müller der „Bild“.
Sorge um Standort und Appell an die Politik
Die Entwicklung werde nicht ohne Auswirkungen für Wohlstand und Beschäftigung hierzulande bleiben. Müller forderte die Bundesregierung auf, schnell für „weniger Regulierung und Bürokratie, günstigere Energie, ein wettbewerbsfähiges Steuersystem“ zu sorgen. „Die Liste der Aufgaben ist lang, jetzt muss die Politik die Ärmel hochkrempeln.“