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ZEW-Konjunkturerwartungen steigen deutlich – Hoffnung auf Aufschwung

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) / Foto: dts

Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Dezember 2025 deutlich verbessert. Der entsprechende ZEW-Index stieg auf 45,8 Punkte und liegt damit 7,3 Zähler über dem Wert des Vormonats. Die aktuelle Lage wird allerdings weiterhin sehr kritisch eingeschätzt, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Stimmung hellt sich auf, Lage bleibt schwach

In der jüngsten Umfrage des ZEW verbesserten sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Dezember 2025 spürbar. Der entsprechende Indikator kletterte auf 45,8 Punkte und lag damit um 7,3 Punkte über dem Wert des Vormonats, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage änderte sich dagegen nur leicht, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Der Lageindikator für Deutschland fiel auf -81,0 Punkte und lag damit um 2,3 Punkte unter dem Vormonatswert.

Einschätzung des ZEW-Präsidenten

ZEW-Präsident Achim Wambach sprach von einer spürbaren Aufhellung der Erwartungen. „Die Erwartungen haben sich aufgehellt. Nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation spiegelt das Stimmungsbild gute Chancen für eine Konjunkturbelebung wider“, sagte Wambach laut Mitteilung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zugleich verwies er auf den Einfluss der Finanzpolitik: Die expansive Fiskalpolitik werde der deutschen Wirtschaft neuen Schwung verleihen.

Wambach betonte jedoch die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung. Die Erholung bleibe fragil: „Der Umgang mit anhaltenden Handelskonflikten, geopolitischen Spannungen sowie ausbleibenden Investitionen dürfte auch 2026 auf der Reformagenda bleiben“, so Wambach laut ZEW.

Branchenentwicklung und Blick auf die Eurozone

Nennenswert ist die Verbesserung bei der Automobilbranche. Deren Saldo stieg um 7,7 Punkte auf minus 22,0 Punkte. Weitere exportorientierte Branchen wie die Chemie- und Pharmaindustrie oder auch die Metallproduktion verzeichnen ebenfalls Anstiege, die jedoch geringer ausfallen. Trotz fiskalischem Rückenwind werden diese Branchen weiterhin von einer schwachen Exportdynamik aufgrund hoher Zölle und struktureller Wettbewerbsnachteile belastet.

Auch für die Eurozone insgesamt zeichnet die ZEW-Umfrage ein freundlicheres Bild bei den Erwartungen. Diese verbesserten sich stärker als jene für Deutschland und liegen aktuell mit 33,7 Punkten um 8,7 Punkte über dem Vormonatswert. Die Bewertung der Lage in der Eurozone bleibt dagegen nahezu unverändert und liegt mit -28,5 Punkten um 1,2 Punkte unter dem Vormonatswert.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Mercedes warnt vor Leistungskluft und setzt auf strengere Präsenz

Mercedes Benz Firmenzeichen
Mercedes Benz Firmenzeichen / Foto: dts

Mercedes-Personalvorständin Britta Seeger warnt vor einer wachsenden Leistungskluft in deutschen Unternehmen und kündigt Konsequenzen für die Bewertung von Führungskräften an. Neben individuelleren Boni und Leistungsbewertungen rückt sie auch gestiegene Krankmeldungen in den Fokus und sieht dort strukturelle Probleme in Deutschland.

Wachsende Leistungskluft und neue Bonusregeln

Die Personalvorständin des Autoherstellers Mercedes-Benz, Britta Seeger, sieht bei Beschäftigten in der deutschen Wirtschaft eine zunehmende Spaltung in der Leistungsbereitschaft. Das führe dazu, „dass die Gruppe derer, die rackern, immer häufiger das Gefühl hat, dass ihre Leistung nicht stark genug anerkannt wird“, sagte sie dem „Handelsblatt“. Man müsse sich damit auseinandersetzen, wie sich Leistung wieder mehr lohne.

Als Reaktion darauf will Mercedes Führungskräfte künftig individueller bewerten. Auch die Bonuszahlungen sollen stärker an der individuellen Leistung ausgerichtet werden. Seeger betonte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass es darum gehe, die Anerkennung von Leistung neu zu justieren.

Kritik an Krankmeldungen und Einfluss der Pandemie

Die Managerin beschäftigt sich zudem mit den Krankmeldungen, die bei Mercedes in Deutschland trotz Verbesserungen weiter höher sind als im Ausland. Man habe mit mehreren Zehntausend Beschäftigten Gespräche geführt, um herauszufinden, warum manche Mitarbeiter häufiger ausfielen als andere. Die Ursachen seien vielfältig, sagte Seeger dem „Handelsblatt“.

Dabei übte sie Kritik an den Rahmenbedingungen in Deutschland: „Es ist zu einfach, sich in Deutschland krankschreiben zu lassen.“ Zudem habe die Coronapandemie womöglich bei einigen zu einer Routine geführt, schon bei einem leichten Schnupfen zu Hause zu bleiben und sich krankzumelden. „Das war damals richtig, heute ist man manchmal vielleicht zu vorsichtig“, sagte sie dem „Handelsblatt“.

Wirtschaftlicher Druck, Produktivität und Präsenz im Büro

Der Dax-Konzern steht wie die gesamte Autoindustrie unter hohem wirtschaftlichen Druck und reagiert mit einem Personalabbau. Man sehe, dass die Produktivitätszuwächse in den vergangenen Jahren hinter den Lohnzuwächsen zurückgeblieben seien, sagte Seeger dem „Handelsblatt“. „Wenn das nicht mehr Hand in Hand läuft, werden wir deutliche Auseinandersetzungen darüber haben, was wir uns an diesem Standort noch leisten können und was nicht“, sagte Seeger mit Blick auf die Tarifverhandlungen im kommenden Herbst.

Bei Mercedes müssen leitende Führungskräfte seit Jahresbeginn fünf Tage pro Woche im Büro arbeiten. Auch in anderen Teilen der Belegschaft will Seeger die Präsenz wieder erhöhen. „Die Zusammenarbeit vor Ort ist der Kitt, den wir für unsere Teams brauchen. Und ich glaube, dass wir Einzelne im Homeoffice verloren haben“, sagte sie dem „Handelsblatt“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Hardt mahnt Zurückhaltung bei Plänen für Ukraine-Schutztruppe

Soldaten der deutschen Bundeswehr
Soldaten der deutschen Bundeswehr / Foto: dts

Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hat sich zurückhaltend zu Plänen für eine multinationale Truppe in der Ukraine geäußert. Während europäische Staats- und Regierungschefs eine Schutztruppe zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands ins Spiel bringen, verweist Hardt auf die Notwendigkeit eines vorherigen Friedensschlusses. Zugleich betont er die Priorität der militärischen Stärkung der Ukraine und sieht Russland am Zug.

Hardt knüpft Friedenstruppe an vorherigen Friedensschluss

Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion Jürgen Hardt (CDU) machte deutlich, dass über die konkrete Ausgestaltung einer internationalen Mission in der Ukraine erst nach einem entsprechenden Abkommen entschieden werden könne. „Wie die multinationale Friedenstruppe aussehen wird, kann erst nach einem tragbaren Friedensschluss entschieden werden“, sagte Hardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

Als vorrangiges Ziel nannte Hardt die militärische Stärkung der Ukraine. Hauptaufgabe bleibe demnach die Stärkung der ukrainischen Armee und der Aufbau einer leistungsfähigen ukrainischen Rüstungsindustrie. Zugleich verwies er auf die Verantwortung Russlands. Der Ball liege nun beim russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Moskau muss beweisen, ob es Frieden will und ob die Waffen im Krieg gegen die Ukraine ab Weihnachten schweigen sollen“, sagte Hardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Merz und europäische Partner bieten Schutztruppe an

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und weitere europäische Staats- und Regierungschefs hatten in einer in Berlin veröffentlichten Erklärung angeboten, dass Europa eine Schutztruppe zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands anführen könne. Die Truppe solle den Angaben zufolge die Regeneration der ukrainischen Streitkräfte unterstützen und die Sicherheit des Luftraums und der Meere gewährleisten, auch durch Operationen innerhalb der Ukraine.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Dax startet schwächer – Anleger blicken auf US-Arbeitsmarktdaten

Börse
Foto: dts

Der Dax ist am Dienstag mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Der deutsche Leitindex blieb dabei über der Marke von 24.000 Punkten, entfernte sich jedoch etwas von seinem jüngsten Niveau. Marktbeobachter verweisen auf schwache Vorgaben aus Asien und den Fokus auf wichtige US-Arbeitsmarktdaten.

Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 24.140 Punkten berechnet und lag damit 0,4 Prozent unter dem Schlussstand des Vortags.

Dax bleibt über 24.000 Punkten

„Der Dax hat gestern den siebten Tag in Serie über der psychologisch so wichtigen Marke von 24.000 Punkten geschlossen“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Damit fehlten dem deutschen Leitindex nur noch zwei Prozent zu seinem Rekordhoch aus dem Oktober. „Angesichts der schwachen Vorgaben aus Asien dürfte der Gegenwind heute allerdings deutlich zunehmen“, so Altmann weiter (Quelle: QC Partners).

US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

„Der Höhepunkt des heutigen Börsentages sind ganz klar die verspätet veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für den November“, fügte der Analyst hinzu (Quelle: QC Partners). „Dabei wird ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf ein Vier-Jahres-Hoch erwartet.“ Mit einer erneuten Abschwächung des Arbeitsmarkts würde eintreten, was Fed-Präsident Jerome Powell im Rahmen seiner letzten Pressekonferenz bereits prognostiziert hatte (Quelle: QC Partners).

Euro etwas fester, Ölpreis gibt nach

Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Dienstagmorgen etwas fester. Ein Euro kostete 1,1756 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8506 Euro zu haben.

Der Ölpreis gab unterdessen deutlich nach. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 59,94 US-Dollar; das waren 62 Cent oder 1,0 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Experten: Kostenlose Retouren sind Teil des Online-Geschäftsmodells

Der Umgang großer Onlinehändler mit der wachsenden Flut an Rücksendungen sorgt für Kritik. Experten bemängeln, dass Retouren längst fester Bestandteil der Geschäftsmodelle seien, während Händler nach außen ein anderes Bild zeichneten. Die Branche verweist dagegen auf eigene Anstrengungen, Rücksendungen zu vermeiden und Produkte weiterzuverwenden.

Retouren als Teil des Geschäftsmodells

Björn Asdecker</em von der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Universität Bamberg wirft großen Onlinehändlern vor, nicht genug gegen die Flut von Rücksendungen zu unternehmen. "Retouren werden oft als teuer und schlecht dargestellt", sagte er dem "Spiegel". Viele Händler täten so, als kämpften sie gegen Rücksendungen. Das sei jedoch "zumeist ein Feigenblatt", der Versuch, sich ein grünes Image zu geben. Stattdessen seien "Rücksendungen längst Teil des Geschäftsmodells". Das erkenne man daran, dass sich trotz aller Bekundungen des Handels nichts an den Retourenquoten geändert habe.

Kostenlose Retouren seien „ein mächtiges strategisches Schwert, um kleinere Konkurrenten aus dem Markt zu drängen, die sich ein solches Retourenmanagement gar nicht leisten können“, sagte der Wissenschaftler dem „Spiegel“. Aus Asdeckers Sicht gäbe es nur ein wirksames Mittel gegen die Rücksendeflut: ein Gesetz, das Onlinehändler zwingt, ihre Kunden für Retouren zur Kasse zu bitten.

Milliardenmarkt mit stabil hohen Retourenquoten

2025 wird die Zahl der Retourenpakete in Deutschland mit etwa 550 Millionen voraussichtlich ein neues Allzeithoch erreichen. Damit sind die Deutschen Europameister im Zurückschicken von Bestellungen. Der Onlinehandel gelobt seit Jahren, die Flut der Rücksendungen einzudämmen. Künstliche Intelligenz und psychologische Tricks sollen Kunden dazu bringen, selektiver zu bestellen und weniger zu retournieren. Die Retourenquote liegt im Durchschnitt aller Kategorien in Deutschland stabil bei rund 24 Prozent.

Onlinehändler verweisen auf eigene Maßnahmen

Die Industrie wehrt sich gegen den Vorwurf. „Wir versuchen, unseren Kunden zu helfen, von Anfang an das richtige Produkt zu bestellen“, sagte Rory Feldman</em, Retourenspezialist beim Onlinehändler Amazon, dem "Spiegel". Hauptziel sei es, "Rücksendungen zu vermeiden".

Auch der Modeversandhändler Zalando versichert, verantwortungsbewusst mit Retouren umzugehen. Nur zwei Prozent der Retouren könnten nicht mehr als neu verkauft werden, heißt es laut „Spiegel“. Sie würden stattdessen als B-Ware in Outlets des Konzerns angeboten, an Großhändler weitergegeben oder gespendet. Nur in Ausnahmefällen landeten Rücksendungen im Recycling.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Küchenbrand in Hagen a.T.W. und Brandserie in Melle beschäftigen Einsatzkräfte

Maschinist vor Pumpe an einem Feuerwehrfahrzeug. / Foto: Heiko Westermann
Symbolbild: Maschinist an Feuerwehrauto. / Foto: Westermann

Ein Küchenbrand hat am Sonntagmittag (14. Dezember) in Hagen a.T.W. einen größeren Einsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Gegen 12:45 Uhr brach das Feuer in der Küche einer Erdgeschosswohnung eines Mehrparteienhauses an der Natruper Straße aus. Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und konnten die Flammen unter Kontrolle bringen.

Wohnung stark beschädigt, Bewohnerin verletzt

Obwohl ein Übergreifen des Feuers auf weitere Wohnungen verhindert werden konnte, entstand in der betroffenen Wohnung erheblicher Sachschaden. Eine Bewohnerin erlitt leichte Verletzungen und wurde medizinisch versorgt. Weitere Personen kamen nach Angaben der Polizei nicht zu Schaden.

Straßensperrung und laufende Ermittlungen

Für die Dauer des Einsatzes musste die Natruper Straße gesperrt werden, der Verkehr wurde über die Wilhelm-Wolf-Straße umgeleitet. Der Brandort wurde beschlagnahmt, die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Mehrere Brände in Melle innerhalb weniger Stunden

Einen Tag zuvor hielt eine Brandserie in Melle Polizei und Feuerwehr in Atem. Zwischen Samstagmorgen und Samstagabend kam es im Stadtgebiet zu mehreren Bränden an unterschiedlichen Orten.

Heckenbrände in der Nacht

In den frühen Morgenstunden zwischen 0:00 und 2:30 Uhr wurden Einsatzkräfte zu drei Kleinbränden im Bereich der Straßen Am Grönegausee und Föckinghauser Weg gerufen. Unbekannte hatten offenbar Küchenpapier angezündet und in Hecken gelegt. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte ein Ausbreiten der Flammen verhindert werden, Sachschäden entstanden nach ersten Erkenntnissen nicht.

Spuren am Tatort entdeckt

Im Umfeld der Brandorte wurden Knallgeräusche wahrgenommen. Polizeibeamte fanden zudem eine verkohlte Trinkflasche in einem Straßengraben sowie angezündetes Papier auf der Fahrbahn, was auf weitere Zündversuche hindeutet.

Auto in Brand gesetzt

Am Samstagabend gegen 18:30 Uhr eskalierte die Lage weiter: In der Oldendorfer Straße wurde ein geparkter Skoda etwa zehn Meter neben einem Wohnhaus in Brand gesetzt. Das Fahrzeug wurde erheblich beschädigt, der entstandene Schaden wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. Ein weiterer Kleinbrand ereignete sich kurz darauf in der Straße Bei der Sägemühle.

Zwei Tatverdächtige im Fokus

Im Zuge der Ermittlungen konnte die Polizei zwei Tatverdächtige ermitteln. Dabei handelt es sich um einen 21-jährigen Mann und eine 20-jährige Frau aus dem Südkreis. Die Hintergründe der Taten sind bislang unklar, die Ermittlungen dauern an.

AFP

Unfallstatistik: Junge rasen, Ältere scheitern an Abbiegefehlern

Polizei (Archiv)
Polizei (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Die Ursachen von Autounfällen unterscheiden sich deutlich je nach Altersgruppe der Fahrer. Besonders auffällig sind Unterschiede bei typischen Fahrfehlern und bei Einschränkungen der Verkehrstüchtigkeit, wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Danach sind jüngere Fahrer häufiger wegen zu hoher Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss in Unfälle verwickelt, während bei älteren Fahrern vor allem Fehlverhalten beim Abbiegen und gesundheitliche Einschränkungen eine größere Rolle spielen.

Ältere Fahrer häufiger mit Abbiegefehlern, Jüngere mit zu hoher Geschwindigkeit

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurde Pkw-Fahrern ab 65 Jahren im Jahr 2024 bei Unfällen mit Personenschaden am häufigsten vorgeworfen, sich beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren falsch verhalten zu haben. Dieser Vorwurf machte 22,0 Prozent aller erfassten Fehlverhalten dieser Altersgruppe aus. Ebenfalls häufig war das Missachten von Vorfahrt oder Vorrang anderer Fahrzeuge mit einem Anteil von 20,9 Prozent.

Dagegen wurde 18- bis 24-jährigen Autofahrern bei Unfällen am häufigsten nicht angepasste Geschwindigkeit (19,7 Prozent) und mangelnder Abstand (19,2 Prozent) vorgeworfen. In der mittleren Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen waren fehlerhaftes Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren mit 20,5 Prozent am häufigsten, vor Vorfahrts- oder Vorrangsfehlern mit 17,9 Prozent. Insgesamt registrierte Destatis knapp 209.000 Fehlverhalten der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Autofahrer, wobei bei einem Unfall mehrere Ursachen zusammenkommen können.

Unterschiede bei Alkoholeinfluss und gesundheitlichen Einschränkungen

Auch die eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit der Fahrer kann eine Unfallursache sein. Dabei zeigen sich laut Statistischem Bundesamt ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. So führt Alkoholeinfluss bei 18- bis 24-jährigen Autofahrern mit 3,5 Prozent und bei den 25- bis 64-Jährigen mit 3,9 Prozent häufiger mit zum Unfall als bei älteren Fahrern ab 65 Jahren, bei denen ein Anteil von 1,0 Prozent erfasst wurde.

In der Altersgruppe 65+ sind dagegen andere körperliche und geistige Einschränkungen vergleichsweise häufig mitverantwortlich für Autounfälle. Ihr Anteil lag bei 4,8 Prozent. Das kann beispielsweise ein plötzliches Unwohlsein sein oder ein motorisches Defizit. Diese Einschränkungen spielen bei 18- bis 24-Jährigen mit 0,8 Prozent sowie bei 25- bis 64-Jährigen mit 1,4 Prozent kaum eine Rolle.

Unfallbeteiligung, Hauptverursacher und Unfallfolgen nach Alter

Insgesamt waren im Jahr 2024 rund 312.000 Autofahrer an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt. 45.000 von ihnen waren zwischen 18 und 24 Jahre alt, 205.000 zwischen 25 und 64 Jahre sowie 48.000 mindestens 65 Jahre. In den übrigen Fällen waren die Beteiligten entweder jünger als 18 oder es lag keine Altersangabe vor.

Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung seltener in Autounfälle verstrickt als jüngere. Im Jahr 2024 waren 16,0 Prozent aller an Autounfällen mit Personenschaden beteiligten Autofahrer 65 Jahre und älter, während 22,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens 65 Jahre alt waren. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen war das Verhältnis umgekehrt: 15,0 Prozent der entsprechenden Unfallbeteiligten gehörten zu dieser Altersgruppe, ihr Anteil an der Bevölkerung lag jedoch nur bei 7,2 Prozent.

Gut zwei Drittel (68,8 Prozent) aller an Autounfällen mit Personenschaden Beteiligten waren 25 bis 64 Jahre alt. Auch hier war der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung mit 53,4 Prozent niedriger. Die geringere Unfallbeteiligung älterer Menschen dürfte unter anderem daran liegen, dass sie nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen, so das Statistische Bundesamt.

Waren ältere Menschen als Autofahrer in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt, so wurden sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68,4 Prozent) hauptsächlich dafür verantwortlich gemacht, so das Bundesamt weiter. Bei den 18- bis 24-jährigen unfallbeteiligten Autofahrern wurde knapp zwei Dritteln die Hauptschuld am Unfall zugewiesen (65,9 Prozent). In der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen war der Anteil der Hauptverursacher mit 52,3 Prozent deutlich geringer.

Im Jahr 2024 verunglückten im Straßenverkehr insgesamt 176.400 Menschen mit dem Auto, 1.165 von ihnen wurden getötet, weitere 18.800 schwer verletzt. Unter den Getöteten waren 181 im Alter von 18 bis 24 Jahren, 511 im Alter von 25 bis 64 Jahren und 434 mindestens 65 Jahre alt. Ältere Menschen erleiden im Durchschnitt schwerere Unfallfolgen als jüngere. Insgesamt betrug der Anteil der mindestens 65-Jährigen an allen mit dem Auto Verunglückten 12,7 Prozent, bei den Schwerverletzten lag er mit 20,4 Prozent höher und bei den Todesopfern mit 37,3 Prozent wesentlich höher.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Ukraine-Gipfel: Fortschritt bei Einheit, aber kein Kriegsende in Sicht

Friedrich Merz
Friedrich Merz und Wolodymyr Selenskyj am 15.12.2025 / via dts Nachrichtenagentur

Die Politologin Claudia Major sieht im Ukraine-Gipfel in Berlin einen Fortschritt, warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen an ein rasches Kriegsende. Zwar sei eine gemeinsame Linie zwischen der Ukraine, europäischen Staaten und den USA erreicht worden, doch bleibe die fehlende Bereitschaft Russlands zu einem Waffenstillstand das zentrale Hindernis. Auch die in Aussicht gestellten Sicherheitsgarantien für Kiew bewertet sie als begrenzt.

Fortschritt durch gemeinsame Position

Politologin Claudia Major sprach am Dienstag im ARD-Morgenmagazin von einem wichtigen Schritt, den der Ukraine-Gipfel in Berlin gebracht habe. „Es ist in der Tat ein Fortschritt, dass es eine konzertierte Position zwischen den Ukrainern, den Europäern und den USA gibt“, sagte sie im ARD-Morgenmagazin. Das habe man zuvor nicht gehabt.

Zugleich machte Major deutlich, dass der Erfolg jeder Verständigung vom Verhalten Russlands abhänge. „Aber das Ganze hängt ja daran, dass Russland ein Interesse daran hat, diesen Krieg zu beenden, sich auf einen Waffenstillstand und auf einen Friedensprozess überhaupt einzulassen.“ Bislang sei es immer an dieser russischen Bereitschaft gescheitert. „Und deswegen bin ich etwas verhaltener, was den Optimismus angeht.“

Begrenzte Wirkung der Sicherheitsgarantien

Die beim Gipfel angekündigten möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch europäische Staaten und die USA bewertet Major zurückhaltend. „Es sind keine Sicherheitsgarantien, wie wir sie in der Nato kennen“, sagte sie im ARD-Morgenmagazin. „Es ist eine Unterstützung. Es ist aber keine rechtlich bindende Verpflichtung, die Ukraine im Falle eines neuen Angriffs zu verteidigen.“

Die Einschätzung von Kanzler Friedrich Merz (CDU), dass es eine Beistandsverpflichtung ähnlich dem Artikel 5 der Nato-Verträge sei, teile sie nicht, so Major im ARD-Morgenmagazin.

Keine Anzeichen für russische Kompromissbereitschaft

Darüber hinaus verwies Major auf die bisherige Haltung Moskaus zu möglichen Verhandlungen. Russland habe bislang jegliche Versuche eines Waffenstillstandes abgelehnt. „Und wenn man die Positionen aus Moskau hört, vom Präsidentenberater Uschakow, von Außenminister Lawrow, vom Kremlsprecher Peskow, sehe ich überhaupt keine Indikationen, dass es ein Interesse an einem Waffenstillstand gibt, sondern eher ein Interesse an einem Sieg“, sagte die Politologin im ARD-Morgenmagazin.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Deutschland 2024: Haushaltsabfälle steigen erstmals seit Jahren deutlich

Berliner Stadtreinigung
Berliner Stadtreinigung im Einsatz (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

In Deutschland ist das Aufkommen an Haushaltsabfällen im Jahr 2024 erstmals seit zwei Jahren wieder gestiegen. Nach vorläufigen Ergebnissen wuchs die Abfallmenge im Vergleich zu 2023 um rund eine Million Tonnen oder 2,8 Prozent auf 37,7 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte. Pro Kopf fielen 2024 rund 452 Kilogramm Haushaltsabfälle an, elf Kilogramm mehr als im Vorjahr.

Haushaltsabfallaufkommen steigt nach Rückgang wieder an

Nach Angaben von Statistischem Bundesamt (Destatis) ist das Haushaltsabfallaufkommen damit erstmals wieder gewachsen, seit es nach dem Höchststand in der Corona-Pandemie im Jahr 2021 mit 40,3 Millionen Tonnen zwei Jahre nacheinander gesunken war. Pro Kopf wurden im Jahr 2024 rund 452 Kilogramm Haushaltsabfälle eingesammelt, das waren elf Kilogramm mehr als im Vorjahr mit 441 Kilogramm.

Über ein Drittel der im Jahr 2024 eingesammelten Haushaltsabfälle waren Hausmüll mit 35 Prozent beziehungsweise 13,1 Millionen Tonnen. Zum Hausmüll zählt alles, was nicht in die Wertstoffsammlung, die Gelbe Tonne oder die Biotonne geworfen werden soll oder speziell entsorgt werden muss.

Zusammensetzung der Haushaltsabfälle

Die getrennt gesammelten Wertstoffe machten 30 Prozent des Gesamtaufkommens aus, das entspricht 11,2 Millionen Tonnen. Es folgten die Bioabfälle mit 28 Prozent und 10,7 Millionen Tonnen. Zu den Bioabfällen zählen die organischen Abfälle aus der Biotonne sowie Garten- und Parkabfälle.

Die geringsten Anteile entfielen auf Sperrmüll mit 7 Prozent beziehungsweise 2,5 Millionen Tonnen und sonstige Abfälle mit 0,6 Prozent beziehungsweise 0,2 Millionen Tonnen. Zu diesen sonstigen Abfällen zählen beispielsweise Batterien und Farben.

Stärkster Zuwachs bei Bioabfällen

Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Aufkommen im Jahr 2024 in allen Haushaltsabfallarten an. Das Bioabfallaufkommen verzeichnete mit +5,9 Prozent den stärksten prozentualen Anstieg unter den mengenmäßig bedeutsamen Haushaltsabfallarten. Die Menge des 2024 eingesammelten Sperrmülls stieg im Vorjahresvergleich um 4,8 Prozent, während sich das Hausmüllaufkommen um 2,2 Prozent erhöhte. Bei den Wertstoffen stagnierte das Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr.

Das Aufkommen pro Kopf ist 2024 ebenfalls in nahezu allen Haushaltsabfallarten gestiegen. Das Pro-Kopf-Aufkommen an Haus- und Sperrmüll wuchs gegenüber dem Vorjahr um vier Kilogramm auf 187 Kilogramm. Bei den Bioabfällen war das Aufkommen im Jahr 2024 mit 128 Kilogramm pro Kopf um sieben Kilogramm höher als 2023. Die pro Kopf getrennt eingesammelte Menge an Wertstoffen blieb dagegen mit rund 134 Kilogramm unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Gender Pay Gap: Frauen verdienen 2024 weiter 16 Prozent weniger

Frau auf einer Rolltreppe
Foto: dts

Frauen haben in Deutschland im Jahr 2024 wie schon im Vorjahr pro Stunde durchschnittlich 16 Prozent weniger verdient als Männer. Das Statistische Bundesamt (Destatis) beziffert den durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen auf 22,81 Euro, während Männer 27,05 Euro erzielten. Der unbereinigte Gender-Pay-Gap blieb damit unverändert, zeigt aber weiterhin deutliche regionale Unterschiede und Differenzen zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft.

Unbereinigter Gender-Pay-Gap bleibt konstant

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erhielten Frauen im Jahr 2024 mit 22,81 Euro einen um 4,24 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als Männer, die auf 27,05 Euro kamen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der unbereinigte Gender-Pay-Gap damit konstant bei 16 Prozent.

Nach wie vor ist der unbereinigte Gender-Pay-Gap in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland. In Ostdeutschland lag er im Jahr 2025 bei fünf Prozent, in Westdeutschland dagegen bei 17 Prozent.

Regionale und sektorale Unterschiede

Die Berechnung des Gender-Pay-Gap folgt der einheitlichen Definition des statistischen Amtes der Europäischen Union Eurostat, wie Destatis mitteilte. Ausgeschlossen sind dabei die Wirtschaftsabschnitte „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ und „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“. Bezieht man letzteren mit ein, lag der unbereinigte Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Jahr 2025 bei 15 Prozent.

Der niedrigere Wert ist darauf zurückzuführen, dass im öffentlichen Dienst deutlich geringere Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen. So fiel der unbereinigte Gender-Pay-Gap im öffentlichen Dienst – hier die Wirtschaftsabschnitte „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ sowie „Erziehung und Unterricht“ – mit vier Prozent wesentlich geringer aus als in der Privatwirtschaft mit 17 Prozent. Damit war der relative Verdienstabstand in der Privatwirtschaft mehr als viermal so hoch wie im öffentlichen Dienst.

Erklärbare und unerklärte Verdienstdifferenzen

Ausgehend vom unbereinigten Gender-Pay-Gap lassen sich laut Destatis rund 60 Prozent der Verdienstlücke durch die für die Analyse zur Verfügung stehenden Merkmale erklären. In Eurobeträgen sind das 2,53 Euro des gesamten Verdienstunterschieds von 4,24 Euro. Ein wesentlicher Faktor ist dabei, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, was in der Regel mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht. Hierauf sind 19 Prozent der Verdienstlücke (0,81 Euro) zurückzuführen.

Zudem sind Frauen häufiger in Branchen und Berufen tätig, in denen allgemein geringer entlohnt wird, was rund 18 Prozent des Verdienstunterschieds (0,75 Euro) erklärt. Etwa 13 Prozent der Verdienstlücke (0,55 Euro) lassen sich durch das Anforderungsniveau des Berufs erklären.

Die verbleibenden 40 Prozent des Verdienstunterschieds (1,71 Euro von 4,24 Euro) können laut Destatis nicht durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender-Pay-Gap von sechs Prozent. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Jahr 2025 pro Stunde sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (westliche Bundesländer: sechs Prozent, östliche Bundesländer: neun Prozent).

Es ist den Statistikern zufolge jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfallen würden, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stünden, etwa Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, der Geburt von Kindern oder der Pflege von Angehörigen. Der bereinigte Gender-Pay-Gap ist daher als „Obergrenze“ für eine mögliche Verdienstdiskriminierung von Frauen zu verstehen, wie Destatis erläuterte.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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