Ökonom Krebs: Ampelkoalition unterschätzt Energiepreiskrise

Der Mannheimer Ökonom Tom Krebs kritisiert die Ampelkoalition, da sie die Auswirkungen der Energiepreiskrise unterschätze. Krebs fordert eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse und plädiert für Entlastungen für Investitionen in die klimaneutrale Zukunft.

Krebs’ Kritik an der Ampelkoalition

Der renommierte Wirtschaftsexperte Tom Krebs warnt davor, dass die aktuelle Regierung die Folgen der Energiepreiskrise kleinredet. In einem Interview mit dem “Spiegel” erklärt er: “Das Kanzleramt hat zusammen mit vielen Ökonomen Realitätsverweigerung betrieben und die Energiekrise nicht als eigenständige Krise akzeptiert”. Laut Krebs hätte Deutschland ohne die Energiekrise ein um vieles höheres Wirtschaftswachstum verzeichnen können. “Allein da haben wir kurzfristig vier Prozent verloren, drei weitere Prozent durch die Coronakrise.”

Auswirkungen der Energiekrise

Nach Krebs’ Ansicht leiden die Arbeitnehmer unter der Energiekrise, da diese “die Inflation so angeheizt hat, dass Beschäftigte die größten Reallohnverluste der Nachkriegszeit erlitten haben”. Dies sieht er als eine direkte Folge der Unterschätzung der Krise durch die Ampelkoalition.

Anforderung einer erneuten Aussetzung der Schuldenbremse

In Anbetracht der akuten Situation fordert Krebs eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse, um zusätzliche Investitionen zu ermöglichen. “Erst zwei Jahre Coronakrise, und dann, als sich die Erholung schon abzeichnete, kam die Energiekrise. So etwas hatten wir noch nicht – selbst die Ölpreiskrise war im Vergleich harmlos”, argumentiert er.

Kritik an Vorschlägen der FDP

Die Ideen der FDP und ihres Finanzministers, Überstunden steuerlich zu fördern, um das Wachstum zu steigern, bezeichnet Krebs als “Nebelkerzen”. Diese würden insbesondere in der Industrie kaum greifen, wo Anlagen derzeit nur mit halber Kraft laufen. In Bezug auf die FDP entgegnet er: “Was viel mehr bringen würde, sind Entlastungen für jene, die in die klimaneutrale Zukunft investieren.”


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Walter

Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen.
Anders gesagt: Wir machen zu oft den 3. vor dem 2. Schritt.

Und wer Mittel bei der Forschung streicht, hat nichts verstanden…

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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