Zwei Wochen nach den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen haben Stichwahlen in zahlreichen Städten teils überraschende Ergebnisse gebracht. In Dortmund gewann erstmals seit 1946 ein CDU-Kandidat, Köln und Bonn erleben einen Wechsel an der Rathausspitze, in Düsseldorf und Essen bleiben die Amtsinhaber im Amt. In Duisburg und Gelsenkirchen traten AfD-Kandidaten in der Stichwahl an, blieben aber deutlich zurück.
Ergebnisse in den größten Städten
In Dortmund, der drittgrößten Stadt des Landes, setzte sich erstmals seit 1946 ein CDU-Kandidat durch: Alexander Kalouti kam auf rund 53 Prozent der Stimmen, der bisherige Amtsinhaber Thomas Westphal (SPD) auf rund 47 Prozent.
In Köln heißt der künftige Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD), der nach Auszählung fast aller Stimmen mit rund 54 Prozent der Stimmen uneinholbar vor Berivan Aymaz (Grüne) lag. Die parteilose Amtsinhaberin Henriette Reker war nicht mehr angetreten.
In Düsseldorf konnte sich Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) mit rund 60 Prozent klar vor seiner Herausforderin Clara Gerlach (Grüne) behaupten.
Auch in Essen kann der bisherige Rathauschef Thomas Markus Kufen (CDU) im Amt bleiben, er kam auf rund 57 Prozent, Julia Klewin (SPD) auf etwa 43 Prozent.
Stichwahlen mit AfD-Beteiligung
Duisburg war die größte NRW-Stadt mit einer Stichwahl unter AfD-Beteiligung – und hier war das Ergebnis mehr als eindeutig: Amtsinhaber Sören Link (SPD) erhielt rund 79 Prozent der Stimmen, Carsten Groß (AfD) etwa 21 Prozent, und damit kaum mehr als in der ersten Wahlrunde.
Im vielbeachteten Gelsenkirchen, in dem es ebenfalls die AfD in die Stichwahl schaffte, konnte sich deren Kandidat Norbert Emmerich aber nicht durchsetzen. Andrea Henze (SPD) kam auf rund 67 Prozent der Stimmen, Emmerich auf etwa 33 Prozent, das waren nur gut drei Punkte mehr als in der ersten Wahlrunde.
Weitere Städte in NRW
In Bochum, wo Amtsinhaber Thomas Eiskirch (SPD) nicht mehr antrat, setzte sich der von seinen Parteigenossen und den Grünen aufgestellte Jörg Lukat mit rund 65 Prozent durch, Andreas Bracke (CDU) kam auf 35 Prozent.
Wuppertal ist die größte NRW-Stadt, die mit Miriam Scherff (SPD) in der Stichwahl eine Frau an die Rathausspitze gewählt hat, und das deutlich: Die 36-Jährige erhielt rund 75 Prozent der Stimmen, Matthias Nocke (CDU) nur 25 Prozent.
In Bielefeld, wo Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) nicht mehr antrat, setzte sich Christiana Bauer (CDU) mit rund 52 Prozent gegen Ingo Nürnberger (SPD) durch – damit gibt es einen Farbwechsel an der Rathausspitze nach 16 Jahren.
In Bonn muss die bisherige Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) ihren Posten räumen: Guido Déus (CDU) setzte sich mit rund 54 Prozent durch.
Das im Stadtrat schon lange stark grüne Münster bekommt nun erstmals auch einen grünen Oberbürgermeister: Tilman Fuchs setzte sich mit etwa 58 Prozent gegen Georg Lunemann (CDU) durch, nachdem der über Parteigrenzen beliebte Markus Lewe (CDU) nicht mehr angetreten war.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .