NRW-Kommunen gegen differenzierte Grundsteuer-Hebesätze bis 2025

Die Pläne des Finanzministers von Nordrhein-Westfalen, Marcus Optendrenk (CDU), unterschiedliche Hebesätze für Wohn- und Gewerbeimmobilien ab 2025 zu ermöglichen, stossen bei den Kommunen auf praktische Probleme. Christoph Landscheidt (SPD), Präsident des Städte- und Gemeindebunds NRW, weist auf technische, logistische und verfassungsrechtliche Bedenken hin.

Durchführbarkeitsprobleme bei neuer Grundsteuerregelung

Christoph Landscheidt (SPD), Präsident des Städte- und Gemeindebunds NRW, äußerte seine Bedenken gegenüber der “Rheinischen Post”. Er kritisierte, dass die Kommunen frühzeitig auf die potenziellen Probleme der Grundsteuerreform hingewiesen und Korrekturen gefordert hätten: “In den meisten Städten und Gemeinden wird es allein technisch nicht möglich sein, bis 2025 ein neues System mit differenzierten Hebesätzen ans Laufen zu bringen.”

Verfassungsrechtliche Bedenken und Forderungen

Neben den technischen Herausforderungen sehen die Kommunalverbände auch verfassungsrechtliche Risiken. Sie argumentieren, dass ein differenziertes Hebesatzrecht Klagen bei gemischt genutzten Grundstücken fördern könnte: “Mit einem differenzierten Hebesatzrecht würde sich eine weitere Flanke für neue Widerspruchs- und Gerichtsverfahren auftun.” Daher fordert Landscheidt eine landesweite Regelung mit einheitlichen Messzahlen.

Reaktion des Finanzministeriums

Das NRW-Finanzministerium bleibt trotz der Kritik gelassen. Eine Sprecherin von Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) betonte, dass die Gemeinden den Hebesatz für die Grundsteuer jährlich anpassen könnten: “Diesen Beschluss können die Gemeinden bis zum 30. Juni eines Jahres treffen und die Grundsteuer rückwirkend zum 1. Januar des Jahres anpassen.”

Die Diskussion anscheinend noch nicht beendet. Ob eine landesweite Regelung kommt oder ob die Kommunen sich auf individuelle Anpassungen einstellen müssen, bleibt abzuwarten.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare sehen
 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion