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Niedriger Rheinpegel gefährdet Industrie und Lieferketten

Das anhaltende Niedrigwasser im Rhein stellt laut Einschätzung mehrerer Ökonomen ein potenzielles Risiko für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland dar. Besonders betroffen ist die Industrieproduktion, da niedrige Pegelstände den Schiffsverkehr stark beeinträchtigen und zu Lieferengpässen führen können. Experten zufolge könnte sich die aktuelle Lage jedoch weniger gravierend auswirken als in der Niedrigwasserphase im Jahr 2018.

Ökonomische Auswirkungen niedriger Rheinpegel

Nach Einschätzung von Nils Jannsen, Leiter des Bereichs Konjunktur Deutschland am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), können niedrige Wasserstände im Rhein erhebliche gesamtwirtschaftliche Konsequenzen haben. „Niedrige Wasserstände im Rhein können gesamtwirtschaftlich spürbar negative Auswirkungen haben“, sagte Jannsen dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Historische Erfahrungen zeigen laut Jannsen, dass die Industrieproduktion um rund ein Prozent gedämpft werden könne, wenn die Rheinpegel kritische Marken, ab denen der Schifffahrtsverkehr besonders stark eingeschränkt werde, einen Monat lang unterschreiten.

Lieferketten und Produktion betroffen

Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) betonte gegenüber dem „Handelsblatt“ die Bedeutung des Pegelpunktes Kaub: „Insbesondere der Pegelpunkt Kaub besitzt extremen Einfluss auf die gehandelte Gütermenge“, sagte Kemfert. Sie verwies darauf, dass Unternehmen mitunter ihre Produktion drosseln oder ganz einstellen müssten, da ihnen Rohstoffe fehlten und fertige Produkte nicht versendet werden könnten.

Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg erläuterte im Gespräch mit dem „Handelsblatt“, dass bei einem Pegelstand von 75 Zentimetern bei Kaub ein sogenanntes Großmotorschiff nur noch zu 25 Prozent mit Containern beladen werden könne. Um das auszugleichen, wären dann vier Schiffe nötig. Für die Empfänger der Waren bedeute dies auch längere Wartezeiten und damit Störungen in den Lieferketten. Derzeit liegt der Pegel bei 99 Zentimetern.

Anpassungen der Unternehmen und klimatische Einflüsse

IfW-Ökonom Jannsen schätzt laut „Handelsblatt“, dass die wirtschaftlichen Folgen mittlerweile geringer ausfallen könnten als im Jahr 2018, als die langanhaltende Niedrigwasserphase im Rhein die wirtschaftliche Aktivität besonders beeinträchtigt habe. Dies könne damit zusammenhängen, dass Unternehmen ihre Lieferketten seitdem robuster gegenüber niedrigen Pegelständen ausgerichtet hätten. Zudem sei die Produktion in der chemischen Industrie, die besonders vom Rhein als Transportweg abhängig ist, seither deutlich zurückgegangen, sodass die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von dieser Seite her geringer wären.

Durch den Klimawandel kommt es laut den Experten zu längeren Trockenphasen und damit auch weniger Schmelzwasser, was den Rheinpegel sinken lassen kann. Regenereignisse werden seltener, dafür aber intensiver, was wiederum zu Hochwasser führen kann. Der Rheinpegel wird somit unbeständiger.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .


 
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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