Neues Sandkatzenpaar im Zoo Osnabrück: „Lilo“ und „Stitch“ lernen sich kennen

Im November ist nach einer Zuchtempfehlung das Sandkatzenpaar „Lilo“ und „Stitch“ in den Zoo Osnabrück gezogen und lernt sich jetzt kennen. Eine gute Integration ist bei Groß- und Kleinkatzen eine Herausforderung. Auch bei den Tigern hat es nun Erfolge in der Zusammenführung gegeben.

Zwei neue Bewohner verzeichnet das Sandkatzenhaus im Zoo Osnabrück: Die beiden Sandkatzen Lilo und Stitch. Zuletzt hatte dort eine männliche Sandkatzen allein gelebt. In solch einer Situation entscheidet das Zuchtbuch der European Association of Zoos and Aquaria (Europäische Vereinigung von Zoos und Aquarien, EAZA), wie weiter verfahren wird. „Der Zuchtbuchführer hat empfohlen, dass unser Kater uns verlässt, dafür aber das junge Paar Lilo und Stitch bei uns einzieht. Diesen Empfehlungen gilt es nachzukommen und wir haben uns gefreut, wieder ein Paar bei uns beherbergen zu können“, berichtet Tobias Klumpe, Zoologische Leitung.

Integration der Katzen eine Herausforderung

Nachdem der einjährige Kater und die im März 2023 geborene Katze sich für wenige Tage in separaten Bereichen eingelebt hatten, wurden sie unter strenger Beobachtung von Tierpflegern, Biologen und Veterinären zusammengelassen. „Insbesondere bei meist solitär lebenden Klein- und Großkatzen muss man immer ein genaues Auge haben, wenn es um das Zusammenleben geht“, erklärt Klumpe weiter. „Die Stimmung kann auch urplötzlich umschlagen. Wir sind aber sehr zufrieden, denn die beiden scheinen sich gut miteinander zu verstehen.“

Sankatzenmännchen Stitch / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)
Sankatzenmännchen Stitch / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)

Nach der Empfehlung des Zuchtbuches sind im November die männliche Sandkatze Stitch aus dem Zoo Danzig und die weibliche Sandkatze Lilo aus dem französischen Natur Zoo de Mervent in Osnabrück eingetroffen. Nun gilt es für eine gute Integration der beiden Katzen zu sorgen. „Wie wir auch bei unseren Tigern sehen konnten, ist eine solche Zusammengewöhnung bei paarweise gehaltenen Groß- und Kleinkatzen keinesfalls einfach“, betont Klumpe. „Während der Zusammenführung dürfen die beiden Sandkatzen – wie es auch bei den Tigern der Fall war – die zu Beginn voneinander getrennten Anlagenbereiche wechseln. So können sie als ersten Schritt den Geruch des jeweiligen Artgenossen kennenlernen. Anschließend kommt das Kontaktgitter zum Einsatz. Damit können die Katzen ihren ersten Sichtkontakt herstellen. Erst danach haben wir die beiden zusammengelassen. Zunächst für kurze Zeit und dann nach und nach auch länger. Aktuell sieht es danach aus, dass die Zusammengewöhnung gut funktioniert und die Tiere sich gut verstehen“, berichtet Tobias Klumpe.

Restrisiko bleibt auch bei den Tigern

Auch der Sumatra-Tiger Tilak wurden im Rahmen des Ex-Situ Programms für eine Zucht empfohlen und lebt seit Sommer 2022 zusammen mit Sumatra-Tigerweibchen Diana im Zoo Osnabrück. „Die Integration der beiden war nicht immer einfach. Es bleibt immer ein Restrisiko, dass die Tiere sich gegenseitig angreifen könnten. Mittlerweile können wir die beiden aber sogar über Tag und auch in der Nacht zusammenlassen. Dies ist insbesondere dem Fingerspitzengefühl der Tierpfleger zu verdanken. Man darf nicht vergessen, dass die Tiere durch ihr Verhalten die Dauer der Integration maßgeblich vorgeben“, so Klumpe. Der Sumatra-Tiger ist die kleinste und zugleich seltenste Unterart des Tigers. Auf Sumatra, seinem natürlichen Lebensraum, gibt es nach Expertenschätzungen nur noch circa 400 bis 600 Individuen.

Arterhaltungsprogramm im Zoo

In der EAZA gibt es mehrere Hundert sogenannte „Ex-situ“-Programme, also Arterhaltungsprogramme für Tierarten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums. Ihr Ziel ist es, eine genetische Vielfalt zu sichern und einen von der Natur unabhängigen Bestand aufzubauen, eine sogenannte Reservepopulation. „Die Koordinatoren dieser Programme kennen die gesamte Population der jeweiligen Tierart in den zoologischen Einrichtungen Europas. Sie berücksichtigen unter anderem die verschiedenen Charaktere der Tiere und deren Alter und geben darauf aufbauend ihre Zuchtempfehlungen an die Zoos weiter“, erklärt Klumpe.


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