Bei den Langschnauzen-Kaninchenkängurus gibt es erstmals Nachwuchs im Zoo Osnabrück, den Besucherinnen und Besucher schon jetzt bestaunen können. Die selten gehaltene Art kleiner Kängurus ist erst in diesem Februar in den Zoo Osnabrück gezogen.
Das Baby-Känguru schlüpfte am 1. Juli aus dem Beutel
Im Februar dieses Jahres zog mit den Langschnauzen-Kaninchenkängurus Willa und Billy eine neue Tierart in den Zoo am Schölerberg. Nun konnte erstmals ein Zuchterfolg verzeichnet werden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir am 1. Juli ein Jungtier außerhalb des Beutels von Muttertier Willa beobachten konnten“, erklärt Katja Lammers, Artenschutz-Kuratorin im Zoo Osnabrück. „Bereits in den Wochen zuvor war der Beutel deutlich gefüllt, was auf Nachwuchs hindeutete. Dass sich nun bestätigt hat, dass es tatsächlich Nachwuchs gibt, ist eine große Freude für das gesamte Team – und ein wichtiges Signal für die Haltung dieser seltenen und ökologisch bedeutenden Tierart.“
Lebensraum der Kängurus ist bedroht
In ihrer australischen Heimat gelten sie als potenziell gefährdet, der Bestand ist abnehmend. „Bedroht sind sie dort durch invasive Arten wie Füchse oder Katzen und vor allem durch den Menschen, der ihren natürlichen Lebensraum nutzt und dadurch die Populationen isoliert“, berichtet die Artenschutzkuratorin. Bei den etwa 40 Zentimeter großen Beuteltieren wird das Jungtier nach einer Tragzeit von etwa 38 Tagen geboren. Dann entwickelt es sich für rund fünf Monate im Beutel weiter. Erst mit zunehmendem Alter beginnt es, diesen für kurze Erkundungen zu verlassen.
Nachwuchs zeigt sich neugierig
Inzwischen ist auch das Jungtier immer häufiger für die Besucher zu sehen. Da Langschnauzen-Kaninchenkängurus zu den nachtaktiven Arten zählen, stehen die Chancen besonders in den späten Nachmittagsstunden gut, einen Blick auf den Nachwuchs zu erhaschen.
„Gerade zwischen 16 und 18 Uhr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Jungtier aktiv ist – es kommt dann öfter aus dem schützenden Beutel der Mutter hervor und erkundet neugierig die Umgebung. Ein Rückzug in einen nicht einsehbaren Bereich ist jedoch auch jederzeit möglich“, erklärt Revierleiterin Kirsten Bischoff. „Das Jungtier hat sich bereits prächtig entwickelt, ist schon sehr flink unterwegs und orientiert sich viel an Mutter Willa.“ Willa, Billy und ihr Nachwuchs leben in einer der großzügigen Volieren gegenüber des Tetra- Aquariums. Dort teilen sie sich ihr Zuhause mit Spitzschwanzamadinen, Binsenastrilden und Australischen Spitzschopftauben.
Gut zu wissen
Langschnauzen-Kaninchenkängurus (Potorous tridactylus) gehören der Gattung des Kaninchenkängurus (Potorous) und der Familie der Rattenkängurus (Potoroidae) an. Sie werden 24 bis 41 cm lang und haben eine Schwanzlänge von 15 bis 32 cm. Das Gewicht eines ausgewachsenen Kängurus kann von 660 bis 2000g variieren. Sie sind nachtaktiv und ihre Art ist potenziell gefährdet sowie der Bestand abnehmend.
Bildunterschrift: Im Zoo Osnabrück ist erstmals ein Jungtier bei den Langschnauzen-Kaninchenkängurus zu sehen – ein bedeutender Zuchterfolg bei dieser selten gehaltenen Art. / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)