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Nach Lagerschließung in Osnabrück: So reagiert E-Scooter-Anbieter Dott auf Kritik

Nach der Berichterstattung der HASEPOST über die plötzliche Schließung des Lagers (Warehouse) von E-Scooter-Anbieter Dott in Osnabrück hat sich nun die Unternehmenssprecherin zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion äußert sie sich ausführlich zu Vorwürfen und dem Vorgehen des Unternehmens.

Aufhebungsverträge mit Abfindung und Bonuszahlung

Dott-Sprecherin Luisa Lindenthal bestätigt in einer E-Mail, dass den Osnabrücker Mitarbeitenden Aufhebungsverträge mit einem effektiven Enddatum zum 31. Mai 2025 angeboten wurden. Gleichzeitig stellt sie klar: „Jedoch mit einer entsprechenden Kündigungsfrist von einem Monat für die Mitarbeitenden, das heißt zum 30.06.2025.“ Weiter heißt es: „Die Mitarbeitenden erhalten eine Abfindung, die dem deutschen Arbeitsrecht und der gängigen Praxis entspricht und unser Engagement für verantwortungsvolles und faires Handeln entspricht.“

Zusätzlich sei eine einmalige Bonuszahlung angeboten worden – als Anerkennung für die Unterstützung in den letzten Tagen des Lagerbetriebs. „Wir sind uns der Bedeutung unserer sozialen Verantwortung bewusst, insbesondere in Situationen wie der Schließung eines Standorts, und wir haben uns bemüht, die betrieblichen Erfordernisse mit einem respektvollen und unterstützenden Ausstiegsprozess in Einklang zu bringen“, betont Lindenthal. Ziel sei es gewesen, den Mitarbeitenden zeitliche und finanzielle Unterstützung für einen möglichst reibungslosen Übergang zu bieten. Aus den Reihen der Belegschaft heißt es dazu allerdings: „Aus unserer Sicht steht dieser Betrag in keinem Verhältnis zu den Belastungen, die damit verbunden sind.“

Kritik am Stadtbild weist Dott zurück

Künftig sollen sich externe Dienstleister um die Aufgaben des bisherigen Osnabrücker Warehouse-Teams kümmern. Laut Insidern sollen diese allerdings lediglich pro durchgeführtem Akkutausch bezahlt werden. Für Tätigkeiten wie das Aufräumen von wild abgestellten E-Scootern oder die Pflege eines sauberen Stadtbildes soll es angeblich keinen finanziellen Anreiz geben.

E-Scooter von Dott (Symbolbild)
Ein Foto vom abgestellten E-Scooter soll in der App bald verpflichtend sein. / Foto: Dominik Lapp

Das weist Dott jedoch zurück: „Die externen Partner sind – neben dem Tausch der Batterien der Fahrzeuge – für alle operativen Aufgaben zuständig, wie zum Beispiel der Neupositionierung der E-Scooter, Sicherheitschecks und der Umverteilung falsch abgestellter Fahrzeuge. Sie übernehmen somit alle Aufgaben des Teams aus dem Warehouse. Wenn wir eine Meldung über einen falsch geparkten E-Scooter erhalten oder der lokale Partner ein falsch geparktes Fahrzeug sieht, wird er auch dafür bezahlt, dieses Fahrzeug zu versetzen“, so die Pressesprecherin.

Problematische Abstellungen durch Dritte

Man arbeite derzeit außerdem an einer verbesserten Feedback-Funktion mit einem verpflichtenden Foto vom abgestellten Roller in der App, um Fehlverhalten durch Nutzerinnen und Nutzer zu reduzieren. Gleichzeitig macht Dott deutlich, dass viele der problematischen Abstellungen nicht von eigenen Kundinnen und Kunden, sondern von Dritten verursacht würden. „Da helfen oft auch nicht die Wegfahrsperre und das Alarmsignal, über die unsere E-Scooter verfügen.“

Zur Verantwortung für das Verhalten der Nutzenden teilt die Sprecherin mit: „Als Anbieter sind wir für den Mietvorgang und die Sicherheit der Fahrzeuge, nicht jedoch für das regelwidrige Fahr- und Parkverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer:innen verantwortlich – diese gibt es bedauerlicherweise bei jedem Fahrzeugtyp, egal ob mit dem Auto, Fahrrad oder E-Scooter.“

Blick in die Zukunft

Die Lagerschließung in Osnabrück sei Teil einer umfassenderen Umstrukturierung, so Lindenthal weiter. Konkrete Pläne für weitere Standorte oder Schließungen gebe es derzeit nicht. „Zu einer hypothetischen Anzahl an Standorten im Bundesgebiet gibt es keinen Planungsstand.“ Bei jeglichen Umstrukturierungsmaßnahmen stünden immer die Nutzenden im Fokus. Neben einer verbesserten Flottenverfügbarkeit solle auch die digitale Infrastruktur weiterentwickelt werden – insbesondere mit Blick auf „eine bessere Verknüpfung von geteilter Mikromobiliät und dem ÖPNV.“


 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.
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