LKW rast in den Gegenverkehr – Unfall auf der Autobahn A30 bei Osnabrück

Ein Bild des Chaos bot sich den Einsatzkräften, die am späten Sonntagabend (24. März 2024) zu einem schweren Unfall auf der A30 zwischen Osnabrück-Hellern und Hasbergen-Gaste ausrücken mussten. Ein Sattelzug hatte gegen 22:05 Uhr die Mittelleitplanke durchbrochen und war auf die Gegenfahrbahn gefahren.

Fahrzeuge und Leitplankenteile standen, gesäumt von einem weitläufigen Trümmer- und Splitterfeld, kreuz und quer umher. Die Fahrbahn war über mehrere Meter aufgrund auslaufender Betriebsstoffe rutschig, ein beißender Geruch von Diesel lag über der Einsatzstelle.

Während Rettungswagenbesatzungen die Beteiligten in Augenschein nahmen, sicherten Beamte der Polizei die Unfallstelle und schufen sich einen Überblick über die Lage. Schnell war klar, dass der Lastwagen zuvor in Richtung Rheine in der Baustelle unterwegs gewesen war. Am Ende der Baustelle kam er nach links von seiner Fahrbahn ab und durchbrach die temporäre Mittelleitplanke, welche dabei über mehrere Meter verrückt und teilweise niedergerissen wurde.

Leitplanke in den Gegenverkehr geschoben

beschädigte Fahrzeuge hinter verschobener Leitplanke

 

Der Sattelzug kam quer auf den Gegenfahrbahnen zum Stehen, während zwei PKW und ein Transporter, die in Richtung Hannover gefahren waren, von Leitplankenteilen getroffen wurden. Eines der Autos schleuderte dadurch umher und kam entgegen seiner Fahrtrichtung zum Stehen. Am Transporter wurde die komplette Fahrerseite aufgerissen und ein nachfolgender LKW fuhr trotz Vollbremsung in das Heck.

Drei Menschen wurden leicht verletzt. Während zwei von ihnen, darunter der 50-jährige Unfallfahrer, nach kurzer Behandlung durch den Rettungsdienst an der Unfallstelle verbleiben konnten, musste einer ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Autobahn war in Richtung Bad Oeynhausen komplett blockiert, in Richtung Rheine musste die Polizei eine Fahrspur sperren, auf der Betonbrocken und Leitbaken umherlagen. Zahlreiche Spezialisten waren im Verlauf nötig, um Aufräumarbeiten zu leisten.

Viele Liter Diesel in Erdreich und Bach gelaufen

Feuerwehrmann dichtet Gulli ab

Die Berufsfeuerwehr Osnabrück wurde alarmiert, um auslaufende Schadstoffe aufzufangen. Die Feuerwehrleute stoppten das Ablaufen von Flüssigkeiten in einen Gulli und fingen Diesel aus dem LKW-Tank in Auffangschalen auf. Doch etwa 1.000 Liter Diesel waren bereits direkt in den Grünstreifen am Fahrbahnrand und in die Düte, welche unter der Autobahn entlang fließt, gelaufen. Ein Experte der unteren Wasserbehörde wurde zur Einsatzstelle gerufen. Er beurteilte die Lage und stimmte mit Autobahnmeisterei, Feuerwehr und einer Spezialfirma das weitere Vorgehen zum Umweltschutz ab. Die Fahrbahn musste mit Spezialmaschinen gereinigt und ein Streifen des angrenzenden Erdreiches über eine Länge von 20 bis 30 Metern abgetragen und fachgerecht entsorgt werden.

Die Autobahnmeisterei baute eine umfangreiche Absperrung und Abischerung der Unfallstelle auf. In Fahrtrichtung Bad Oeynhausen wurde der Verkehr an der Ausfahrt Hasbergen-Gaste von der Autobahn abgeleitet. Mehrere Abschleppfahrzeuge mussten anrücken, um die beiden PKW, den Transporter und den verunglückten LKW zu bergen. Der Bergungsdienst musste auch das große Trümmerfeld beseitigen. Eine Fachfirma für Baustellenabsicherung brachte neue Segmente für die Leitplanke heran und baute die Baustellenführung neu auf.

Die Beteiligten arbeiteten die ganze Nacht hindurch. Die halbseitige Vollsperrung der Autobahn dauerte dennoch bis zum Montagmorgen an.


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Heiko Westermann
Heiko Westermann
Heiko Westermann fotografiert und schreibt für die HASEPOST. Er berichtet oft aktuell von Polizei- und Feuerwehreinsätzen im Großraum Osnabrück. Artikel von ihm erscheinen auch beim Studierenden-Portal Studentenleben-OS.de

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