Die Geschichte der Strandbäder an Ost- und Nordsee

An den Stränden der Nord- und Ostsee hat sich eine weltweit einzigartige Strandbadkultur entwickelt, als deren Symbol der Strandkorb eine Strahlkraft auf die ganze Welt ausübt. Der Startschuss dieser Entwicklung fiel am 21.9.1793 in Heiligendamm an der Ostsee. Die Erschließung der Nordseeküste für deutsche Kurgäste fing am 3.10.1797 auf Norderney an der Nordsee nur unwesentlich später an.

Heute sind es die Corona-Pandemie, aber auch neuzeitliche Gebote der Nachhaltigkeit, die deutsche Urlauber dazu veranlassen, sich wieder verstärkt den heimatlichen Küsten zuzuwenden.

Römische Seebäder als Inspiration, nicht als Vorbild

Der Aufbau von Strand- oder Seebädern war sicherlich kein neuer Gedanke. Schon die Römer hatten den Reichen und Schönen ihrer Gesellschaft an den Stränden des Mittelmeers wunderschöne Mußestunden ermöglicht. So gelangte der antike Badeort Baiae an den Stränden des Golfs von Neapel zu unsterblichem Ruhme, während für andere berühmte Persönlichkeiten wie den Satiriker Titus Petronius Arbiter, der die Gelage in seinem Roman Satyricon aufs Korn nahm, den Dichter Ovid und den Universalgelehrten Seneca Baiae eher eine Art Sündenbabel gewesen war.

Exzesse und Ausschweifungen sind unseren protestantisch geprägten Nordlichtern hingegen fremd. So hatte die Seebadkultur an beiden deutschen Meeren von Beginn an eine gänzlich andere Stoßrichtung genommen. Aufgegriffen wurde eine Entwicklung aus England, im Rahmen derer die Heilkraft des Meeres erkannt wurde. Dieser seriöse Gedanke aus dem puritanischen England sollte den Anstoß zur Etablierung einer Seebadkultur in deutschen Landen gegeben haben, der sich zunächst die Adligen anschlossen, denen wenig später vermögende Bürger folgten.

Strandkörbe als Reaktion auf den Heilbadgedanken

Der Strandkorb war die Reaktion, die dem Heilbadgedanken folgte. Neben dem heilsamen Wasserkontakt war es das Reizklima der salzgeschwängerten Luft an den Küsten, das als dazu geeignet angepriesen wurde, die kranken Bestandteile im Organismus und speziell in den Atemwegen allmählich aus dem Körper zu geleiten. Während die Kurbadbesucher, die in den Anfängen der Heilbadbewegung kaum imstande waren, zu schwimmen, sich allenfalls nur für wenige Minuten ins Wasser trauten, belagerten sie umso emsiger die Strände.

Dass sie es dabei an den Stränden gemütlich und komfortabel haben wollten, das ist nur allzu verständlich. Auf diese Weise etablierten sich an den Kurbädern Strandkörbe, die im 19. Jahrhundert wie die Pilze aus dem Boden schossen und weit mehr waren als nur bequeme Stühle oder Sessel.

Der Strandkorb ist längst nicht mehr nur an den Stränden Deutschlands zu finden, das schicke Möbel schmückt Gärten, Terrassen und Balkone bundesweit. Der Strandkorb in diversen Ausführungen – ob rundlich oder kantig, für zwei oder gleich mehrere Personen – hat sich langsam, aber sicher seinen Weg zum Trendmöbelstück gebahnt. Einen guten Überblick über die jeweiligen Modelle bietet Ihnen https://strandkorb-hanse.de/.

Sehnsuchtsort Meer

Was der Gesundheit dient, kann den Freuden nicht abträglich sein. Strandkörbe sind nämlich darauf ausgerichtet, den Menschen den Aufenthalt am Strand oder im Garten so angenehm wie möglich zu machen. Sie sind so etwas wie kleine Behausungen, die Schutz vor Regen und Wind gewähren, während eine Decke zugleich vor der Kälte schützt. Außerdem bieten Strandkörbe je nach Modell weitere nützliche Funktionen wie Ablagen für Zeitungen, Bücher und Getränke, bequeme Fußstützen, ausklappbare Lehnen und Seitentische für ein Picknick am Strand. Durch diese Eigenschaften überdauerten Strandkörbe alle Epochen.

Der Heilbadgedanke spielt sicherlich auch heute noch eine wichtige Rolle. Doch anders als früher ist man mit den einst wilden und unheimlichen Meeren, die von seltsamen Meeresungeheuern wie Robben und Walen bewohnt sind, vertraut. Anders als früher hat man auch viel weniger Bedenken, sich in legerer, aber zweckmäßiger Badekleidung ins kühle Nass zu wagen.

Besucher der Strandbäder sind offener geworden für die Freuden des Strandlebens und dem Projektionsraum des Meeres als Ort der Ewigkeit und unstillbarer Sehnsüchte. Wenn das Wattenmeer bei Ebbe seine gewaltigen Landflächen freigibt, die sonst vom Meer überflutet sind, erlangt man ein Gespür für das ewig auf Erden waltende Lebensprinzip des Werdens und Vergehens.

 


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Redaktion Hasepost
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