Keine fremde Währung mehr: Stadt tilgt Kredite in Schweizer Franken

Schweizer Franken

Die Stadt Osnabrück tilgt sämtliche Kredite zur nächste Fälligkeit am 11. und 25. Juli 2022, die die Stadt in den vergangenen Jahren aufgenommen hat. Außerdem soll kein Geld mehr in fremder Währung aufgenommen werden.

Insgesamt hatte die Stadt neun Kredite in Schweizer Franken in einem Gesamtvolumen von 49.409.700 Euro aufgenommen. Die Grundlage dafür war ein einstimmiger Ratsbeschluss im April 2000. Attraktiv waren die Kredite, weil das Zinsniveau in der Schweiz deutlich niedriger lag als im Euroraum. Nach einem jahrzehntelangen stabilen Wechselkurs kam es dann aber im Jahre 2015 zu einem Kurssturz zu Ungunsten der Stadt. Der Grund dafür lag in einer Strategieänderung der Schweizerischen Nationalbank.

Nach 22 Jahren endet Schweizer Kreditphase

Die Stadt reagierte mit einem Ratsbeschluss, der vorsah, über zehn bis 50 Jahre die Kredite zu tilgen. Im Jahre 2022 änderte sich abermals die Situation: Erstmals erwartete die Finanzverwaltung keinen dauerhaften Bedarf an Liquiditätskrediten mehr in der bisherigen Größenordnung. Daraufhin beschloss der Rat im März 2022, die Tilgung auf einen Zeitraum von maximal 2,5 Jahren zu verkürzen. Ein Teil wurde seit Jahresbeginn bereits getilgt. Am 25. Juli endet nach 22 Jahren die Phase, in der die Stadt Kredite in fremder Währung aufgenommen hat.

Stadt verlor 14,2 Millionen Euro

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter sagt zu dieser Entwicklung: „Ich bin sehr froh, dass wir so stringent diese Kredite getilgt haben. Wir haben gelernt, dass auch die größte Sicherheit für kommunale Geldgeschäfte mit einem Unsicherheitsfaktor verbunden ist, den wir nicht akzeptieren können. Daher werden wir kein Geld in fremder Währung mehr aufnehmen.“ Die Stadt verlor 14,2 Millionen Euro. Diese Kursverluste wurden bereits in den zurückliegenden Jahresabschlüssen berücksichtigt. Eine Belastung des Haushaltes ist somit nicht mehr gegeben. Vielmehr kann noch ein Buchgewinn in Höhe von voraussichtlich 340.000 Euro realisiert werden. Außerdem kann nun die vorsichtshalber gebildete sogenannte Drohverlustrückstellung in Höhe von 1,44 Millionen Euro aufgelöst werden. Bereits im vergangen Jahr hat die Stadt durch Anlagen bei der Greensill Bank 14 Millionen Euro verloren.


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