Die Passagiere des Flugs FEG3033, der am Freitagabend mit leichter Verspätung am Flughafen Münster / Osnabrück (FMO) landeten, ahnten vermutlich nichts. Weder von den beiden Deutschen, die am gleichen Abend von einem mutmasslichen Islamisten am Strand von Hurghada ermordet wurden, noch von der Aufmerksamkeit, die ihr Flieger bei der Alarmrotte der Bundesluftwaffe ausgelöst hatte.

Wie Spiegel Online am Samstag berichtete, waren zwei Abfangjäger auf die Boeing 737-800 (186 Sitzplätze) der ägyptischen Urlaubsairline “FlyEgypt” angesetzt worden, nachdem der Funkkontakt zu den Piloten abgebrochen war.

FlyEgypt SU TMG Boeing 737
Diese Boeing mit der Registrierung SU-TMG war im Visier der Abfangjäger auf dem Weg zum FMO (Foto: Anna Zvereva CC BY-SA 2.0)

Mit Überschall den Urlaubsflieger verfolgt

Die im bayerischen Neuburg an der Donau gestarteten Abfangjäger beschleunigten bei der Verfolgung des potentiell gekaperten Urlaubsfliegers auf Überschallgeschwindigkeit. Der dadurch entstandene Überschallknall sorgte bei der bayerischen und hessischen Polizei für zahlreiche besorgte Anrufe.

Cockpitcrew bemerkte den Fehler rechtzeitig

Irgendwann wird die Crew des ägyptischen Jets aber festgestellt haben, dass sie das Funkgerät falsch bedient hatte. Bevor die Kampfpiloten der Bundeswehr Sichtkontakt zur Cockpitcrew hatten, konnte wieder Funkkontakt hergestellt werden.

Mit einer leichten Verspätung von 23 Minuten erreichten die Urlauber aus Hurghada am Roten Meer den heimatlichen Flughafen in Greven. Erst dort werden sie von dem Mordanschlag am Urlaubsstrand erfahren haben – und nun auch, dass sie zeitweise im Visier von zwei Kampfjets waren.