Eine Mehrheit der jungen Generation in Deutschland ist bereit, für Fleisch höhere Preise zu zahlen, um ökologische Kosten zu berücksichtigen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die Funke-Mediengruppe in ihren Montagsausgaben berichtet. Auffällig ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen: Während die Generation Z offen für Aufschläge ist, zeigen sich ältere Jahrgänge deutlich zurückhaltender.
Junge Generation zeigt hohe Zahlungsbereitschaft
Laut Kurzbericht der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft wären 57,3 Prozent der Generation Z – also der Jahrgänge ab 1997 – bereit, steigende Fleischpreise zur Einpreisung ökologischer Effekte zu akzeptieren. Nur rund jeder Fünfte der jungen Generation, konkret 21,3 Prozent, lehnt höhere Fleischpreise ab. Dies berichtet die Funke-Mediengruppe unter Berufung auf den Kurzbericht des IW.
Unterschiedliche Akzeptanz bei den Generationen
Anders verhält es sich bei älteren Jahrgängen, insbesondere bei den Babyboomern. Hier würden nur 40,2 Prozent höhere Fleischpreise akzeptieren, 39,1 Prozent sprechen sich dagegen aus. Auch in der Generation X, also den Jahrgängen 1965 bis 1982, ist die Zustimmung weniger ausgeprägt: 43,4 Prozent könnten sich höhere Preise vorstellen, 37,5 Prozent lehnen diese ab, während 19 Prozent mit teils/teils antworteten. In der sogenannten stillen Generation, das sind die vor 1955 Geborenen, liegt die Zustimmung für höhere Fleischpreise unter Berücksichtigung der ökologischen Kosten bei 43,4 Prozent, die Ablehnung bei 33,7 Prozent.
Neben der Generation Z gibt es lediglich bei den Millennials der Jahrgänge 1983 bis 1996 eine knappe Mehrheit, die für höhere Fleischpreise ist. Hier stimmen 50,8 Prozent zu, allerdings lehnt mehr als jeder vierte Millennial, nämlich 26,5 Prozent, höhere Preise ab.
Handlungsempfehlungen der Studienautorinnen
Die IW-Studienautorinnen Adriana Neligan und Jennifer Potthoff leiten aus den Ergebnissen folgende Empfehlung ab: „Aus ordnungspolitisch marktwirtschaftlicher Sicht sollten politische Maßnahmen nachhaltigen Fleischkonsum durch Anreize fördern, ohne die individuelle Verantwortung oder Marktmechanismen zu untergraben“, so Neligan und Potthoff laut Kurzbericht der Studie. Sie sprechen sich für Investitionsanreize in tierwohlgerechte Betriebe aus, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen. Zudem seien Marktzugangs-Erleichterungen und eine bessere Verbraucherbildung notwendig. Verständliche Herkunfts- und Tierwohlkennzeichnungen könnten hierbei helfen.
Studiendesign
Für die Erhebung wurden im Auftrag des IW vom 10. bis zum 18. Dezember 2024 über das Online-Access-Panel von Bilendi und Respondi insgesamt 3.288 Menschen befragt.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
