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Jetzt wird´s laut am zukünftigen Bahnhalt Rosenplatz – Eröffnung noch 2026 geplant

Die Bahnsteigkante steht bereits, doch richtig ernst wird es erst jetzt – und für ein paar Tage auch laut. Die Züge, die ab Ende 2026 hier halten sollen, dürfen allerdings nicht zu lang sein und fahren ausschließlich in Richtung Bielefeld – oder kommen aus der ‚Puddingmetropole‘.

Mit schwerem Gerät startet die Bahn die Hauptbauarbeiten am neuen Haltepunkt Rosenplatz – inklusive Spundwänden, Bodenverankerungen und einer Lärmkulisse, die für einige Tage und auch bis in die Nacht deutlich hörbar sein dürfte.

Start für die Bauarbeiten am Banhalt Rosenplatz (v.l.n.r.: Carmen Schwabl von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG), Bärbel Aissen von der DB InfraGO und René Bei der Sandwisch von der Stadt Osnabrück)
Start für die Bauarbeiten am Bahnhalt Rosenplatz (v.l.n.r.: Carmen Schwabl von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG), Bärbel Aissen von der DB InfraGO und René Bei der Sandwisch von der Stadt Osnabrück) / Foto: Pohlmann

„Für ein paar Tage kann es jetzt laut werden“, kündigt Bärbel Aissen, Leiterin der Bahnhofsparte bei der DB-Tochter InfraGO, an. Doch sie beruhigt: Der laute Abschnitt sei zeitlich überschaubar. Danach sollen die Arbeiten weitgehend lärmfrei über die Bühne gehen.

Der neue Haltepunkt entsteht auf einem rund fünf Meter hohen Bahndamm zwischen Hauptbahnhof und Sutthausen – mit barrierefreiem Zugang über Treppe und Aufzug. Bereits im Frühjahr wurden die Bahnsteigkanten auf 116 Metern Länge gesetzt. Nun folgen der Einbau einer Spundwand zur Hangsicherung sowie drei Winkelstützwände. Die Arbeiten am steilen Bahndamm gelten als technisch anspruchsvoll.

Nur kurze Züge dürfen am Rosenplatz halten

Mit einer Bahnsteiglänge von gerade einmal 116 Metern ist der neue Halt vor allem auf den Haller Willem zugeschnitten – also die Regionalzüge der Nordwestbahn, die über Dissen nach Bielefeld fahren. Für längere Züge aus Richtung Münster fehlt nicht nur der Platz am Bahnsteig, sondern auch die passende Signal- und Weichentechnik. Selbst bei künftig möglicher Taktverdichtung durch fortschreitende Modernisierung der Signalisierung bleibt der Rosenplatz damit ein Haltepunkt mit klar begrenztem Einsatzbereich.

oben am Bahndamm wird gebaut – die Bahnsteigkante kam zuerst
oben am Bahndamm wird gebaut – die Bahnsteigkante kam zuerst / Foto: Pohlmann

100.000 Fahrgäste erwartet – aber keine Parkplätze für Umsteiger auf die Bahn

Finanziert wird das Projekt im Rahmen der niedersächsischen „Stationsoffensive“ gemeinsam von Bahn, Land und Stadt Osnabrück. Etwa 100.000 Reisende pro Jahr erwarten die Projektpartner für den neuen Halt, der besonders die südliche Innenstadt und umliegende Stadtteile besser ans Schienennetz anbinden soll.

René Bei der Sandwisch, Fachdienstleiter Verkehrsanlagen der Stadt Osnabrück, kündigte an: „Nach Fertigstellung der Station wird die Stadt Osnabrück das Umfeld ausbauen.“ Vorgesehen sind ein Erschließungsweg mit Wendemöglichkeit und eine Fußwegeverbindung zur Iburger Straße. Die Anbindung der Iburger Straße war zwischenzeitlich nicht mehr vorgesehen, soll nun aber doch realisiert werden – wenn auch schmal und lediglich als Fußweg.

Carmen Schwabl von der Nahverkehrsgesellschaft des Landes Niedersachsen (LNVG) bezeichnet die Bauarbeiten als „bautechnisch große Herausforderung“ und dankt besonders der Stadt Osnabrück für ihr Engagement für den neuen Bahnhalt.

nächster Halt "Hinterhof"; ein attraktives Umfeld bietet der neue Bahnhalt wohl eher nicht
nächster Halt „Hinterhof“; ein attraktives Umfeld bietet der neue Bahnhalt wohl eher nicht / Foto: Pohlmann

Autoparkplätze sind übrigens keine vorgesehen – wenn man von den angrenzenden privaten Garagen absieht. Stattdessen soll der Umstieg auf Bus und Fahrrad im Fokus stehen – mit überdachten Abstellplätzen und kurzen Wegen zu den nächsten Haltestellen. Für Pendler aus dem Osnabrücker Umland, insbesondere Schülerinnen und Schüler des nahegelegenen Berufsschulzentrums, dürfte das eine willkommene Alternative sein.

Garagenhöfe bleiben – Stadt übernimmt erst 2026 die Bauarbeiten

Die Gestaltung des Bahnhofsumfelds übernimmt – nach Beendigung der Arbeiten am Bahndamm – ab Juli 2026 die Stadt. Die leicht maroden Garagen entlang des Bahndamms stehen auf Privatgrundstücken und bleiben voraussichtlich erhalten – somit auch der Hinterhofcharakter und der ‚Angstraum‘-Charakter des verwinkelten Umfelds. Eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Bereichs ist nicht geplant – lediglich der schmale Straßenstreifen und der zukünftige Wendehammer liegt in Verantwortung der Stadt.

Die Bahn verspricht indes moderne Ausstattung am Bahnsteig: Wetterschutzhaus, Sitzbänke, taktile Leitsysteme, digitale Fahrgastinformation und energieeffiziente Beleuchtung gehören zum Standard. Entlang des Halts werden zudem rund 140 Meter Lärmschutzwände errichtet.

Fahrplanänderungen bis 14. Juli 2025

Während der Bauzeit kommt es vereinzelt zu Einschränkungen im Zugverkehr. Besonders betroffen ist der Zeitraum vom 5. bis 14. Juli, in dem die Strecke zwischen Hörne und Hauptbahnhof gesperrt wird. Fahrgäste sollen sich auf der Webseite der Nordwestbahn über Ersatzverbindungen informieren.

Bis Dezember 2026 soll der neue Haltepunkt betriebsbereit sein – pünktlich zum Fahrplanwechsel. Dann könnten die ersten Züge am Rosenplatz halten – aber eben nur die kurzen und nur aus und in Richtung Bielefeld via Dissen.


 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11
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