Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, fordert die EU-Staaten auf, mit Gegenzöllen auf die US-Zölle zu reagieren und amerikanische Digitalunternehmen stärker zu belasten. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ betonte Hüther, dass Deutschland den wirtschaftlichen Verwerfungen nicht im Alleingang begegnen könne und die EU eine Schlüsselrolle einnehmen müsse.
Forderungen an die EU
Michael Hüther spricht sich dafür aus, dass Brüssel mit gezielten Gegenzöllen reagieren solle, um den ökonomischen Druck auf die US-Regierung zu erhöhen. „Jetzt ist Europa gefragt. Brüssel muss mit gezielten Gegenzöllen den ökonomischen Preis für Trump so hoch wie möglich treiben“, sagte Hüther der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Er sieht in der höheren Besteuerung von US-Digitalriesen eine wirksame Option, um das bestehende Handelsdefizit bei den Dienstleistungen auszugleichen.
Auswirkungen auf die Börsen
Die aktuellen Entwicklungen an den Börsen sieht Hüther als eine erwartbare Reaktion des Marktes. „Mit dem Börsen-Beben würden die Aktienmärkte so reagieren, wie man es erwarten würde“, erklärt er. Viele Anleger, die auf Entspannungssignale aus Washington gehofft hätten, seien enttäuscht worden. Hüther prognostiziert, dass die derzeitige Volatilität die Märkte weiterhin begleiten wird.
Hoffnung auf Verhandlungen
Trotz der aktuellen Unsicherheiten bleibt Hüther optimistisch, was die Erholung der Kurse betrifft. „So schnell, wie die Kurse zurzeit fallen, können sie auch wieder steigen – vorausgesetzt, Trump lässt sich auf Verhandlungen ein“, sagte er. Hüther glaubt, dass auch US-Präsident Donald Trump ein Interesse an der Stabilisierung der Börsen haben sollte. Er äußert die Hoffnung, dass in Washington der Ernst der Lage erkannt wird und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden: „Man mag hoffen, dass in Washington noch genug Verstand vorhanden ist, um den Ernst der Lage zu erkennen und bald einzulenken.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
