IS-Überlebende Jihan Alomar trägt ihre Geschichte im Museumsquartier vor

Jihan Alomar war 10 Jahre alt, als sie und ihre Familie von der Terrororganisation IS, dem sogenannten “Islamischen Staat”, verschleppt und versklavt wurden. Nach zehnmonatiger IS-Gefangenschaft gelang es ihr, mit einem Teil ihrer Familie nach Deutschland zu fliehen. Am Samstag (3. Juni) trägt die IS-Überlebende, Aktivistin und Autorin ihre persönliche Geschichte um 19 Uhr im Museumsquartier vor.

Im Rahmen des Vortrages werden Ausschnitte aus den Dokumentarfilmen “HÁWAR – Meine Reise in den Genozid” und “JIYAN – Die vergessenen Opfer des IS” von Düzen Tekkal gezeigt, die im Juni Friedenspatin des Jubiläums “375 Jahre Westfälischer Frieden” ist. Die Veranstaltung bietet Raum für Austausch mit Jihan Alomar und Einblicke in die Arbeit der Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind beim Besucherservice des Museumsquartiers telefonisch unter 0541 323 2237 oder per Mail an willkommen-mq4@osnabrueck.de möglich.

Einsatz für internationale Sensibilisierungs- und Aufklärungsinitiativen

Was wissen wir über die Religionsgemeinschaft der Jesiden? Wie viele Jesiden und Jesidinnen leben in Deutschland? Warum wird die religiöse Minderheit von der Terrororganisation “Islamischer Staat” bis heute verfolgt und wie konnte im Jahr 2014 ein Genozid an ihnen verübt werden? In ihrer Geschichte wurden Jesiden immer wieder zur Zielscheibe von Verfolgung, Unterdrückung und Ermordung – unter anderem als die Terrororganisation “Islamischer Staat” im August 2014 die Region Shingal in Nordirak überfiel. Das Jesidentum, von deren Existenz die breite Öffentlichkeit kaum etwas wusste, erlangte traurige Berühmtheit. Tausende von Frauen und Kindern wurden verschleppt, versklavt, vergewaltigt, verkauft oder als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Die meisten Männer wurden sofort hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Bis heute bleiben über 2.700 Jesiden vermisst. Mehr als acht Jahre nach dem Völkermord, wartet die jesidische Gemeinschaft in Irak immer noch darauf, in ihre Heimat Shingal zurückzukehren.

Düzen Tekkal ist Journalistin und Filmemacherin. Aufgrund des Völkermords an den Jesiden gründete sie die Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help. Heute setzt der Verein Entwicklungs-, Bildungs-, und Aufklärungsprogramme in Irak, Afghanistan und Deutschland als auch internationale Sensibilisierungs- und Aufklärungsinitiativen sowie Advocacy vor Ort und digital um – unter anderem zur Revolution in Iran. HÁWAR.help steht für das Bestreben, eine Welt zu schaffen, in der sich jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, oder Glaubensrichtung selbstbestimmt und in Sicherheit entfalten kann. Eine Welt, in der die Menschenrechte als höchstes Gut geachtet werden und Frauen und Kinder keine Angst haben müssen, Chancen zu ergreifen und groß zu denken. Eine Welt, in der Bildungsinitiativen und offene Gesellschaften insbesondere die Menschen unterstützen, die vom Leben gezeichnet sind und trotzdem den Mut aufbringen, weiterzumachen und nicht aufzugeben.


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