In Osnabrück wollen am Freitag (5. Dezember) Schülerinnen und Schüler den Unterricht verlassen, um gegen die Wehrdienst-Pläne der Bundesregierung zu demonstrieren.
Jugendorganisationen wie Fridays for Future und die Linksjugend rufen zum Schulstreik auf. Beginn der Demonstration ist um 11:30 Uhr an der Domschule am Herrenteichswall, anschließend führt der Protestzug über den Wall bis zum Schlossgarten.
Bundesweite Unruhe
Der Osnabrücker Streik ist Teil größerer Proteste, die in vielen Städten stattfinden sollen – in Niedersachsen auch in Hannover, Braunschweig, Göttingen, Leer und Lüneburg. Auslöser ist die Einigung der schwarz-roten Koalition auf einen zunächst freiwilligen Wehrdienst. Vorgesehen ist, dass alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen und zur Musterung erscheinen sollen. Die Initiative „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ sieht darin eine gefährliche Annäherung an eine neue Dienstpflicht.
Klare Worte aus Hannover
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg reagierte auf die angekündigten Schulstreiks mit einer deutlichen Warnung. Sie betonte gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, der heutige Freitag sei ein normaler Schultag – Schulstreiks seien nicht erlaubt. Unterrichtsboykotte verstießen gegen die Schulpflicht, so die Grünen-Politikerin.
Junge Menschen fordern Mitsprache
Viele Jugendliche befürchten eine Rückkehr der Wehrpflicht oder eine Ausweitung des freiwilligen Dienstes. Stattdessen verlangen sie Investitionen in Bildung, Ausbildung und Klimaschutz. Für sie ist der heutige Streik ein Signal: Sie wollen gehört werden, bevor politische Entscheidungen getroffen werden, die ihre Zukunft betreffen.
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