In der Schweiz sagt man „Moin“: Philipp Kaufmann stellt sich an der Bremer Brücke vor

In einer Pressekonferenz an der Bremer Brücke am Dienstagvormittag, 5. März, stellt sich Philipp Kaufmann offiziell als neuer Geschäftsführer für den sportlichen Bereich vor. Gemeinsam mit dem gesamten Team will Kaufmann eine sportliche Neuausrichtung der Lila-Weißen und die langfristige Etablierung in der zweiten Bundesliga erreichen. 

Holger Elixmann, Präsident des VFL Osnabrück, zeigte sich positiv beeindruckt, dass Philipp Kaufmann gerne mit dem einfachen norddeutschen “Moin” begrüßt. Das sei in seiner schweizer Heimat auch Gang und Gebe.

Neuausrichtung beim VFL Osnabrück

Gleichzeitig mit dem Trainerwechsel im vergangenen November hat der Beirat des VFL Osnabrück die Entscheidung getroffen sich im sportlichen Bereich neu aufzustellen. In einem intensiven Prozess und gemeinsam mit einem externen Berater sei, nachdem die notwendigen Beschlüsse gefasst wurden, dann die Suche nach einem Geschäftsführer Sport gestartet, berichtet Holger Elixman, Präsident des VFL Osnabrück, bei der Pressekonferenz eingehend. In mehreren Runden wurden anschließend Bewerber ausgesiebt, unter denen sich Philipp Kaufmann schließlich durchsetzen konnte. Der Schweizer überzeugte alle Entscheidungstreffenden einstimmig. Grund dafür sei seine intensive Vorerfahrung beim Schweizer Verein FC Basel und sein Talent, mutige Entscheidungen zu treffen. Er habe mit seiner Vision für den VFL Osnabrück und die langfristige Etablierung unter den Top 30 in Deutschland überzeugt, so Elixmann. Auch die starke Einbeziehung des NLZ, die Kaufmann anstrebe, habe ihn besonders positiv von anderen Bewerbern abgehoben. Gleichzeitig ist dieser Bereich eine neue Herausforderung für den 30-Jährigen, denn der Nachwuchs gehörte nicht direkt zu seinen Aufgaben in der Schweiz und bietet so auch neue Möglichkeiten. Er selbst kommt aus dem Nachwuchsbereich des FC Basel und freut sich auf die gesamtheitliche Arbeit beim VFL, die sich nicht nur auf die erste Mannschaft, sondern auch das NLZ bezieht.

Philipp Kaufmann bereitet sich seit Januar auf seine neue Rolle vor

Der VFL Osnabrück als Traditionsverein war dem Schweizer ein präsenter Begriff. Schon seit Anfang Januar befasse Kaufmann sich intensiv mit den Lila-Weißen und konnte den Verein von außen wahrnehmen und analysieren. „Der VFL Osnabrück hat mich direkt gefesselt. Ich kann mich mit dem Verein identifizieren und bin überzeugt, dass ich das tolle Team hier gut ergänzen kann,“ berichtet er. Es sei schnell klar gewesen, dass die sportliche Geschäftsführung in Osnabrück die richtige Stelle für ihn sei. Die Vorerfahrungen beim FC Basel qualifizieren den erst 30-Jährigen für die vor ihm liegenden Aufgaben. Der Onboarding-Prozess startete letzte Woche, jetzt muss er den Verein und das Team richtig kennenlernen. „Ich habe erste spannende Tage gehabt und schon Vieles kennenlernen dürfen“, berichtet er.

Verstärkter Fokus auf das NLZ

Zu Beginn will der neue sportliche Geschäftsführer sehr nah an der Mannschaft sein, um sie gut kennenzulernen. Dann müssen Analysen folgen, um sich für die neue Saison aufstellen zu können. „Meine Perspektive ist nicht nur die erste Mannschaft, sondern mir ist auch das NLZ als Herzstück dieses Vereins sehr wichtig. Ich empfinde meine Verantwortung beidem gegenüber als gleich groß“, beschreibt Kaufmann seine Vision für den VFL. Der Nachwuchs soll als Möglichkeit stärker genutzt und Spieler aus dem NLZ perspektivisch stärker eingebunden werden: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die Nachwuchsabteilung effizienter und professioneller aufstellen können, um die Chancen auch zu nutzen.“ Auch das Scouting des VFLs wird sich unter der neuen Leitung ändern und die dünne Besetzung soll vergrößert werden. Außerdem sollen klare Zielmärkte und Spielerprofile, sowie Altersstrukturen im Kader definiert werden.

Einschätzung zur Restsaison

Philipp Kaufmann berichtet, dass er bereits Eindrücke seit Beginn der Rückrunde gesammelt habe und mehrfach bei Spielen dabei war. „Bis auf einen 15-minütigen Blackout in Elversberg war das Team in der Rückrunde in allen Spielen ebenbürtig, in dem ein oder anderen Spiel hätte man vielleicht sogar gewinnen müssen. Die Mannschaft ist, was ich von außen betrachten kann, auf dem richtigen Weg und zeigt eine deutliche Entwicklung.“ Auch in Hamburg war er inkognito dabei und habe die einzigartige Energie aus dem Fanblock wahrgenommen: „So eine Energie wie in Hamburg nach dem Spiel gibt Kraft, die das Team für die verbleibenden 10 Spiele braucht. Das war ein wichtiger Sieg für den Verein.“ In dieser Saison hat der Schweizer jedoch kaum Handlungsspielraum: „Ich sehe mich als Unterstützer für das Trainerteam und die Spieler. In der Rückrunde sind wird auf dem richtigen Weg.“

Kaderplanung für kommende Saison

Die neue Saison steht bereits vor der Tür. Daher wünschte sich der Beirat des VFL eine Besetzung der Stelle des Geschäftsführer Sport zum 1. März, spätestens 1. April. Für Philipp Kaufmann ist jetzt genug Zeit, sich in den Verein einzufinden und die sportliche Planung für die kommende Saison 2024/2025 zu übernehmen. „Mein Vorgänger Amir Shapourzadeh hat eine tolle Vorarbeit geleistet und ein Team aufgebaut, das auch über das Saisonende und unabhängig des Ligaerhalts bestehen bleibt. Dadurch entsteht eine positive Kontinuität im Team und erleichtert mir die Kaderergänzung für die kommende Saison“, so Kaufmann. Auch die Meinung von Michael Welling wird weiterhin in der Kaderplanung mit einbezogen werden. Kaufmann versteht sich als Teamplayer und will alle Beteiligten im Verein in seine Entscheidungen mit einbeziehen.

Bleibt Uwe Koschinat Cheftrainer in der nächsten Saison?

Eine der entscheidenden Fragen für die kommende Saison ist die Besetzung des Trainerpostens, denn Cheftrainer Uwe Koschinat hat nur einen Vertrag bis zum Ende dieser Saison. Kaufmann erklärt: „Es muss eine fundamentierte Entscheidung bezüglich des Trainers getroffen werden. Es ist meine Verantwortung das Für und Wieder abzuwiegen. Dabei müssen auch die mittel- und langfristigen Ziele des Clubs berücksichtigt werden. Sobald ich den Verein und das Team von Innen kennenlernen konnte, kann eine gemeinsame fundierte Entscheidung getroffen werden.“


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Hannah Meiners
Hannah Meiners
Hannah Meiners ist seit dem Dezember 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

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