In der neuen Ausstellung im Museumsquartier dreht sich alles um die BLUE JEANS

Elmgreen & Dragset, Powerless Structures, Fig. 19, 1998 / Foto: Elmar Vestner

Blue Jeans stehen seit mehr als 150 Jahren für ein Lebensgefühl von Freiheit und unkonventioneller Lässigkeit. Im Museumsquartier Osnabrück dreht sich bis zum 10. Juli alles um die Jeans. Fotografien, Film und Musik bis hin zu Jeans-Originalen und Designstücken zeigt die Ausstellung die Legenden und Geschichten rund um die Blue Jeans.

Das Klischee vom ungebundenen Cowboy lebt noch genauso nach wie die Legende von der Revoluzzerhose der 68’er. Aber mit diesem Kleidungsstück verbindet sich inzwischen mehr als Kult und Nostalgie. An ihm lassen sich gesellschaftliche Geschichten des zweigeteilten Deutschlands, der 68er-Protestbewegung, der Frauenemanzipation, der Geschlechterstereotypen oder der Schwulenbewegung erzählen. Namhafte Künstlerinnen und Künstler haben die Blue Jeans in ihre Kunst integriert, haben deren Symbolkraft aufgegriffen, überspitzt dargestellt oder kritisch hinterfragt. Andere haben Entwürfe für die Jeanswerbung geliefert. Modegeschichte, Werbestrategien und Kunstpositionen lassen sich somit am Werdegang der Blue Jeans veranschaulichen.

Von der Arbeiterhose zum Must-Have

Das Museumsquartier Osnabrück widmet diesem kulturgeschichtlichen Phänomen bis zum 10. Juli eine facettenreiche Ausstellung, in der Werke berühmter Künstlerinnen und Künstler wie Joseph Beuys, VALIE EXPORT, Wang Bing oder Ian Berry die Blue Jeans in der Kunst zeigen und Themen wie Identität, Kultobjekte oder Produktion behandeln. In Kombination mit Fotografien, Film und Musik, mit Zeitungsartikeln und Zeitschriften, mit Jeans-Originalen und Designstücken taucht die Ausstellung in die Legenden und Geschichten rund um die Blue Jeans ein, lässt ihre Vielschichtigkeit erkennen sowie ihre identitätsstiftende Rolle reflektieren.

Mit der Karriere der Blue Jeans von der Arbeiterhose zum allgegenwärtigen Kleidungsstück kommen auch die Schattenseiten eines Massenartikels zum Tragen: die Massenproduktion und ihre Folgen für Mensch und Umwelt. Die Produktion der Blue Jeans gilt als eine der schädlichsten in der Textilindustrie. Seit einigen Jahren suchen umweltbewusste Produzenten nach nachhaltigen Alternativen, sowohl beim Einsatz von Rohstoffen als auch bei der Nachbehandlung der Hosen. Studierende der Universität Osnabrück haben im Wintersemester 2021/2022 die Schattenseiten, Nachhaltigkeitssiegel, Innovationen und Möglichkeiten der Wiederverwendung recherchiert. Ihre Ergebnisse fassen sie für den Ausstellungsteil „Produktion und Nachhaltigkeit“ zusammen und machen das Thema mit Exponaten und partizipativen Elementen zugänglich.

Upcycling-Workshops und Jeans-Tausch-Börsen

Im umfangreichen Rahmenprogramm zur Ausstellung können in Upcycling-Workshops eigene Jeanskreationen entworfen oder in Jeans-Tausch-Börsen Alternativen zur Wegwerfmentalität wahrgenommen werden. Auch Fragen der Zukunftsgestaltung zu Ressourcenverbrauch und Nachhaltigkeit, zu Individualität und Konformität können in dem vielfältigen Vermittlungsprogramm diskutiert werden. Hierin erklärt Ninke Bloemberg (Fashion Curator, Centraal Museum, Utrecht) am Beispiel Alter Meister, warum Levi Strauss die Blue Jeans nicht erfunden hat. Oder Ruedi Karrer, Direktor des weltweit einzigen, markenunabhängigen Jeansmuseums in Zürich, illustriert mithilfe einiger Prunkstücke seiner Jeans-Kollektion, was einen echten Blue Jeans-Fan ausmacht, warum Blue Jeans nicht gewaschen werden sollten und woran Plagiate zu erkennen sind.


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