IHK-Umfrage zeigt: Wirtschaftsstandort Bramsche besonders beliebt

Im Sommer diesen Jahres hat die IHK rund 15.000 Unternehmen im Bezirk Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim zu ihrer Standortzufriedenheit befragt. Bramsche schneidet als Wirtschaftsstandort überdurchschnittlich gut für die Region ab. Die Untersuchung zeigt deutlich Stärken, eröffnet jedoch auch Handlungsansätze.

Bramsche ist ein beliebter Wirtschaftsstandort

Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim hat eine Standortumfrage gemacht, um die Zufriedenheit von Unternehmen an ihrem jeweiligen Wirtschaftsstandort zu ermitteln. Die Befragten bewerteten unterschiedliche Faktoren im Hinblick auf Wichtigkeit und Zufriedenheit: Darunter die Infrastruktur, die Standortkosten, das Arbeitskräfteangebot, das Wirtschaftsklima und die Standortattraktivität. Der Standort Bramsche schneidet besonders gut ab. Befragt wurden 58 Unternehmen aus Bramsche und es wurden persönliche Gespräche mit Unternehmern geführt, in denen die Stärken und Schwächen des Standortes Bramsche ermittelt wurden. „Demnach zeigen sich 82 % der Unternehmen zufrieden, weitere 13 % sind sogar sehr zufrieden. Rund 90 % der Unternehmen würden Bramsche als Wirtschaftsstandort weiterempfehlen“, fasste IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Ergebnisse zusammen. Damit liege die Stadt Bramsche jeweils oberhalb des regionsweiten Durchschnitts.

Trotz Anstieg der Gewerbesteuer

Obwohl der Rat die Entscheidung traf, die Gewerbesteuer zum Jahreswechsel von 370 und 390 Punkte zu erhöhen, sind die ansässigen Unternehmen am Wirtschaftsstandort Bramsche zufrieden. Trotzdem kritisiert Graf: „Die Erhöhung der Gewerbesteuer ist definitiv ein schlechtes Signal an die Wirtschaft. Gerade bei politischem Gegenwind aus Brüssel, Berlin und Hannover sind die Kommunen gut beraten, nicht auch noch an der Steuerschraube zu drehen.“ Bürgermeister Heiner Pahlmann begründete die Erhöhung damit, dass die Stadt Bramsche die Gewerbesteuer seit 2015 nicht mehr erhöht habe und die Höhe der Steigerung angemessen sei. Im Vergleich zu Kommunen gleicher Größe liege man sogar leicht unter dem Durchschnitt, betont Pahlmann.

Stärken des Standorts Bramsche

In der Befragung durch die IHK wurde insgesamt die Bewertung von 31 Standortfaktoren abgefragt. Im Vergleich bewerten die Unternehmen die Versorgung mit Mobilfunk- und Breitbandinfrastruktur, sowie die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum als besonders wichtig. Auch die Wirtschaftsfreundlichkeit von Politik und Verwaltung hat eine hohe Relevanz. Überdurchschnittlich zufrieden sind die Unternehmen in Bramsche mit der Straßenverkehrsanbindung. Einige sogenannten „weichen“ Standortfaktoren, wie Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und Kulturangeboten und das gute Image der Stadt, werden auch besonders positiv bewertet. Diese Aspekte spielen eine wichtige Rolle bei der Anwerbung von Fachkräften, betonte Graf. Daher seien positive Ergebnisse in diesem Bereich besonders erfreulich.

Handlungsbedarf in Bramsche

Zugleich gibt es aus Sicht der befragten Unternehmen noch Entwicklungspotenzial in bestimmten Bereichen. Kritisiert wird das gastronomische Angebot und der Mangel an Wohnraum. Den dringendsten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen in Bramsche bei der Verkehrspolitik, insbesondere bei der Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Außerdem wird die Dauer von Genehmigungsverfahren kritisiert und ein Mangel von beruflich qualifizierten Fach- und Führungskräften vor Ort.

ÖPNV-Anbindung wird 2024 ausgebaut

Bürgermeister Heiner Pahlmann verwies in der Verkehrspolitik auf die positiven
Veränderungen in den kommenden Monaten: „Durch die Einrichtung der neuen Regio-Bus-
Linie zwischen den Bahnhöfen Bramsche und Bohmte werden wir ab Frühjahr 2024 eine
deutlich bessere Anbindung der Gewerbegebiete an der Autobahnabfahrt in Bramsche-
Schleptrup erhalten.“ Mit Blick auf die Gewinnung von Fach- und Führungskräften ergänzte er: „Durch die Schaffung von Wohnraum in zentraler Lage, etwa im Bahnhofsumfeld, stärken wir den Bramscher Arbeitsmarkt aktiv, ebenso durch die gute Berufsorientierung gemeinsam mit unseren Schulen und den Unternehmen vor Ort.“ Mit der Wirtschaftsförderung stehe den Unternehmen dabei ein verlässlicher Ansprechpartner zur Seite.


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Hannah Meiners
Hannah Meiners
Hannah Meiners ist seit dem Dezember 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

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