Bei dem Finale der MACHacademy School Edition Mitte November belegte ein Team aus einer Schülerin des Gymnasium Melle, zwei Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und einem fertigen Abiturienten den ersten Preis für ihre Gründungsidee „KoNo – OK statt K.O.“. Jetzt wollen sie mit der Idee durchstarten.
Mit der MACHacademy fing alles an
Bei der MACHacademy haben sich die vier gefunden. „Das war eine ganz besondere Erfahrung. Ich wollte etwas Neues ausprobieren und neue Leute kennenlernen – das war ein totaler Erfolg“, sagt Rebecca Pedall im Gespräch mit der HASEPOST. Die MACHacademy ist ein Angebot der Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung, die jungen Menschen auf dem Weg in die Gründung beiseite stehen wollen und eine Perspektive aufzeigen wollen. Bei der School Edition nehmen Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Osnabrück teil und lernen sechs Wochen lang Vieles über das Gründen, die Finanz- und Unternehmenswelt und bekommen einen Mentor zur Seite gestellt. So lernte Pedall von Gymnasium Melle ihre Teamkollegen kennen – Dominik Wensicke (Wirtschaftsgymnaium), Linus Oberwestberg (Abiturient des Gymnasium Melle)und Pio Borgelt (Wirtschaftsgymnasium) – und Mentor Julian Wetter.
Die erste Idee entsteht
Die MACHacademy war eine intensive Zeit, erinnert sich Pedall. Auch wenn die Interessensgebiete und Fähigkeiten im Team auseinandergehen, fand sich schnell ein gemeinsames Thema. Alle sind sich einig: Auf Partys muss man gut auf seine Getränke aufpassen und gerade Frauen haben Angst vor K.O.-Tropfen in den Drinks. Deshalb halten viele Partygängerinnen immer die Hand auf ihr Glas – doch das ist keine gute Lösung, sind die vier sich einig. Das Team fragt sich: „Wie kann man sich gegen K.O.-Tropfen im Getränk schützen?“
Auf der Suche nach der Marktlücke
Gemeinsam mit Mentor Wetter und dem Input der MACHacademy entwickeln die Schülerin und Schüler eine Idee. „Wichtig ist bei einer Gründung, dass ein Alltagsproblem angegangen wird und für das Produkt eine klare Zielgruppe, Marktlücke und Finanzierung gefunden wird“, erklärt Pedall. „Die MACHacademy hat sehr dabei geholfen, dass einem die Dinge auffallen, bei denen man Denkfehler macht oder die man vergessen hat.“
Für das Team war insbesondere die Marktlücke eine Herausforderung. In der Recherche fanden sie einige Produkte, die durch Verfärben K.O.-Tropfen erkennen lassen. Die perfekte Marktlücke fand sich dann doch schnell: „Verfärben ist ja schön und gut, aber wir dachten, dass sich durch einen Strohhalm der Geschmack des Getränks ändern soll. Wir wollen, dass ein Getränk, dem K.O.-Tropfen zugefügt wurden, durch unseren Strohhalm so ungenießbar bitter wird, dass sogar sehr betrunkene Partybesucherinnen und -besucher das Getränk direkt ausspucken“, erklärt Pedall.
Herausforderungen über Herausforderungen
Während die Zielgruppe des Produkts von Anfang an sehr klar ist, war die Marktlücke zu finden eine Herausforderung für das Team – und auch die Umsetzung ist nicht ganz einfach. Ein Problem bei der Thematik, über das das Gründerteam zunächst gar nicht nachdachte: Es gibt eine ganze Bandbreite von chemischen Stoffen, die als K.O.-Tropfen missbraucht werden. „Unsere Idee reagiert auf die Stoffe GBL und GBH, während sich viele handelsübliche Produkte nur bei GBL verfärben“, berichtet Pedall stolz. Ziel sei es dennoch, dass die Strohhalme auf mehr Stoffe reagieren.
KoNo wird geboren
Mit dem Namen „KoNo – OK statt K.O.“ arbeitet das Team weiter an der Idee und verteilt die Aufgaben nach Fähigkeiten – Pedall fuchst sich in chemische Abläufe rein, Wensicke macht sich Gedanken um das Design, Borgelt kennt sich mit Technik und KI aus und Oberwestberg übernimmt die Teamleitung und Organisation. Im Halbfinale der MACHacademy erhält das Team Feedback und merkt, die Idee kommt gut an. Mit Verbesserungen belegen sie im Finale vor einer unabhängigen Jury und unter Anwesenheit der Oberbürgermeisterin Katharina Pötter den ersten Platz. „Weil unsere Idee so gut angekommen ist und wir auch von Menschen, die im Unternehmertum arbeiten so gutes Feedback und sogar Angebote zur Unterstützung erhalten haben, haben wir uns entschieden: Wir machen weiter!“, sagt Pedall.
Und so geht’s weiter
Rund einen Monat nach dem Finale ist das Team von KoNo fleißig. „Die Schule hat oberste Priorität, aber danach kommt auch schon KoNo“, sagt Pedall. Momentan sind sie auf der Suche nach Business-Angels und wollen sich auch Unterstützung bei einem Start-up-Zentrum suchen. Einen Prototyp gibt es noch nicht, das Produkt funktioniert bisher nur theoretisch, doch soll jetzt umgesetzt werden. Pedall ist sich sicher: „Die MACHacademy ist eine riesige Chance und Erfahrung!“ Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem eins, dass die Strohhalme funktionieren und für viele Partygängerinnen und -gänger das Feiern sicherer vor K.O.-Tropfen machen! Auf ihrem Weg können alle das Team auf Instagram verfolgen.
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