Gesamtmetall-Präsident warnt vor De-Industrialisierung Deutschlands

Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, warnt vor einer beginnenden De-Industrialisierung in Deutschland. Standortnachteile und die derzeitige Wachstumsschwäche könnten zu gravierenden Umbrüchen führen, insbesondere in der Automobil- und Zulieferindustrie, wobei innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre bis zu 50.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

Gesamtmetallpräsident warnt vor De-Industrialisierung

Stefan Wolf, der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, äußerte sich besorgt über die Zukunft der deutschen Industrie. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: “Ich sehe bereits eine beginnende De-Industrialisierung. Es finden viele Verlagerungen statt – überall hin.”

Automobil- und Zulieferindustrie besonders betroffen

Besonders die deutsche Automobilindustrie und ihre Zulieferer seien derzeit betroffen. “Viele Firmen sind sehr zurückhaltend. Es wird viel weniger investiert. Wegen der schlechten Rahmenbedingungen hier in Deutschland fließt stattdessen derzeit sehr viel Geld ins Ausland. Uns sind damit über 300 Milliarden Euro an Investitionen verloren gegangen”, warnte Wolf und nannte diese Tatsache “dramatisch”.

Gefahr der Entlassungen und Produktivitätsverlust

Sollte es zu weiteren Investitionsrückgängen kommen, könne die Produktivität langfristig leiden, was zu einer weiteren Abnahme der Wettbewerbsfähigkeit führen würde. Zudem sieht Wolf erste Anzeichen für größere Entlassungen: “Größere Automobilzulieferer haben doch bereits Entlassungen angekündigt. Und ich befürchte, dass das eine richtige Dynamik entwickelt. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, werden wir einen Abbau von Arbeitsplätzen, gerade bei den eher einfachen Tätigkeiten wie etwa in der Produktion, sehen”, warnte er.

Dringender Bedarf an strukturellen Änderungen

Wolf bezifferte den potenziellen Stellenverlust in den nächsten drei bis vier Jahren auf 40.000 bis 50.000 Arbeitsplätze und betonte die Notwendigkeit struktureller Veränderungen. “Was nicht hilft, ist zu beschwichtigen, und die Lage als konjunkturelle Delle abzutun”, so Wolf abschließend.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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