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Fertighauspreise stabilisieren sich – Branche warnt vor Mehrkosten

Die deutschen Fertighausbauer rechnen nach deutlichen Anstiegen bei Material-, Lohn- und Energiekosten nicht mehr mit kräftigen Preissteigerungen für Kunden, stellen aber keine Entspannung bei den Baupreisen in Aussicht. Branchenvertreter verweisen auf eine abgeflachte Preiskurve, warnen zugleich vor neuen finanziellen Belastungen durch eine geänderte Einstufung in der Unfallversicherung. Ein Streit mit der Berufsgenossenschaft und die aus Sicht der Branche ausbleibende politische Unterstützung verschärfen die Lage.

Fertighausbranche sieht abgeflachte Preiskurve

„Natürlich haben die gestiegenen Kosten für Materialien, Löhne und Energie zu Preissteigerungen geführt“, sagte Mathias Schäfer, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Aber die Kurve flacht sich ab, es gibt nur noch einen leichten Anstieg. Signifikant günstiger wird es aber nicht.“ Vor allem energieintensive Materialien hätten die Preise in die Höhe getrieben, etwa Glas, Beton oder auch Erdarbeiten.

Trotz eingebrochener Nachfrage sei die Fertighausbranche nach seinen Angaben gut durch die Krise gekommen. Bis auf Einzelfälle seien Insolvenzen ausgeblieben, allerdings sei auch die Beschäftigung um 10 Prozent rückläufig gewesen.

Streit um Einstufung in Gefahrentarif

Belastet wird die Branche nach Schäfers Darstellung durch einen Streit mit der eigenen Berufsgenossenschaft, der mittlerweile juristisch geklärt wird und bei dem es um die Eingruppierung in einen neuen Gefahrentarif für die Unfallversicherung geht. In diesem sogenannten 4. Gefahrentarif werden laut Schäfer die Fertighausbauer in dieselbe Tarifstelle wie Zimmerer eingruppiert. „Das ist, als würde man Bananen mit Zitronen vergleichen: Beides ist gelb, passt ansonsten aber überhaupt nicht zusammen“, sagte er.

Die Folge sei eine hohe finanzielle Belastung für die Fertigbauer. „Durch die neue Eingruppierung zahlen wir für jeden gewerblichen Mitarbeiter jetzt das Doppelte: Das sind Mehrkosten von 1.000 Euro im Jahr pro Mitarbeiter“, sagte Schäfer. 70 Unternehmen würden gegen die Eingruppierung klagen, ihre Mehrkosten würden sich in den kommenden fünf Jahren auf rund 100 Millionen Euro belaufen. „Und das in einer Phase, in der es der Branche ohnehin nicht gut geht. Das ist nicht nur unanständig, das ist völlig daneben“, sagte Schäfer. „Wir wollen und könnten günstiger bauen – aber nicht, wenn wir Unfallkosten bezahlen, die bei uns gar nicht entstehen. Wir verhindern durch diese Umgruppierung nicht einen Unfall, wir haben auch nicht mehr Unfälle, die eine Umgruppierung rechtfertigen würden.“

Kritik an Politik und Bundesbehörden

Schäfer übte in diesem Zusammenhang Kritik an Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD). So habe man dem zuständigen Bundesamt für Soziale Sicherung ein Rechtsgutachten von Professorin Frauke Brosius-Gersdorf vorlegt, das belege, dass die Neugruppierung unzulässig sei. Ein Gespräch sei aber nicht erfolgt. „Das werfe ich auch Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas vor, der das Amt untersteht. Es kann nicht sein, dass Ämter nicht einmal Vorgänge prüfen“, sagte Schäfer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Auch vom Bundesbauministerium habe man nach seinen Angaben keine Rückmeldung erhalten. „Es ist ein Widerspruch, wenn man sagt, dass man schneller, serieller, nachhaltiger bauen will, aber gleichzeitig die Hürden immer weiter verstärkt“, kritisierte Schäfer gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .


 
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