Fachkräftemangel in der Halbleiterindustrie droht Chipfabrik-Ausbau zu gefährden

Die Halbleiterindustrie in Deutschland verzeichnet eine deutliche Zunahme an unbesetzten Stellen, was sowohl akademische als auch Ausbildungsberufe betrifft. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist die Fachkräftelücke im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf über 82.000 gestiegen, was die Ansiedlung neuer Chipfabriken gefährden könnte.

Fachkräftemangel in der Halbleiterindustrie

Die Halbleiterindustrie in Deutschland ist mit einer enormen Herausforderung konfrontiert. “Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fachkräftelücke von etwa 62.000 auf über 82.000 um 30 Prozent gestiegen”, so das IW in einer noch unveröffentlichten Studie, wie die Rheinische Post berichtete. Der Fachkräftemangel erstreckt sich über alle Berufsgruppen der Branche.

Mangel an ausgebildeten Fachkräften und Akademikern

Der Bericht zeigt auf, dass bei jeder zweiten unbesetzten Stelle Beschäftigte mit Berufsausbildung gesucht werden. Derzeit fehlen in diesem Bereich über 40.000 qualifizierte Bewerber. Das ist ein Anstieg um 49 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt des Jahres 2021/22. Doch nicht nur Handwerker und Techniker sind gefragt, auch akademische Berufe sind stark betroffen. Für jede dritte freie Stelle werden Fachkräfte gesucht, die komplexe Aufgaben bewältigen können und in der Regel über einen Master- oder Diplomabschluss verfügen.

Warnung vor Gefährdung der Halbleiterindustrie

Die Studienautorin Sabine Köhne-Finster warnt vor den potenziellen Auswirkungen des wachsenden Fachkräftemangels. “Eine große und schnell wachsende Fachkräftelücke kann die erfolgreiche Ansiedlung neuer Chipfabriken und den Ausbau bestehender Standorte der Halbleiterindustrie gefährden”, so Köhne-Finster. Sie geht davon aus, dass der Bedarf an Fachkräften auf absehbare Zeit kaum durch den Nachwuchs aus Ausbildung und Studium gedeckt werden kann. Deshalb betont sie die Notwendigkeit, den Zuwanderungs- und Einstellungsprozess zu vereinfachen. “Es sind weitere Anstrengungen wichtig, um den Zuwanderungs- und Einstellungsprozess zu vereinfachen”, fügt Köhne-Finster hinzu.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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