Das Europäische Parlament und die Präsidentschaft des EU-Rates haben sich auf eine Abschwächung der Entwaldungsrichtlinie geeinigt. Die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahme zum Schutz von Wäldern vor Abholzung für bestimmte Importwaren soll um ein Jahr verschoben und in mehreren Punkten geändert werden.
Verschiebung und Ausnahmen bei der Entwaldungsrichtlinie
Die Entwaldungsrichtlinie der EU, die sicherstellen soll, dass für Waren wie Kaffee, Kakao, Palmöl oder Holz keine Waldflächen abgeholzt werden, soll zunächst um ein Jahr verschoben werden. Für Druckerzeugnisse soll die Richtlinie nicht mehr gelten.
Nach der Einigung zwischen Europäischem Parlament und der Präsidentschaft des EU-Rates ist zudem vorgesehen, die Verantwortlichkeiten bei der Sorgfaltspflicht zu verändern. Künftig soll die Verantwortung für die Vorlage einer Sorgfaltserklärung nicht mehr bei den Betreibern und Händlern liegen, die ein Produkt vermarkten, sondern nur bei den Unternehmen, die es als Erste auf den EU-Markt bringen.
Erleichterungen für Kleinst- und Kleinunternehmen
Kleinst- und Kleinunternehmen sollen nach der Vereinbarung nur noch eine einmalige vereinfachte Erklärung abgeben müssen. Damit werden sie von einem Teil der bisherigen bürokratischen Anforderungen entlastet.
Weiteres Verfahren und Hintergrund zur Entwaldung
Das Europäische Parlament soll während seiner Plenarsitzung vom 15. bis 18. Dezember über das Abkommen abstimmen. Die Änderungen treten nur in Kraft, wenn der vereinbarte Text sowohl vom Parlament als auch vom Rat gebilligt wird.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass zwischen 1990 und 2020 rund 420 Millionen Hektar Wald – eine Fläche größer als die EU – durch Entwaldung verloren gegangen sind. Laut FAO ist der Verbrauch in der EU für etwa 10 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich. Palmöl und Soja machen mehr als zwei Drittel davon aus.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
