Deutschland zu Waffenlieferungen an Israel bereit

Obwohl die Bundesregierung erhebliche Zweifel an der Verhältnismäßigkeit von Israels Militäroffensive in Gaza hat, will sie nicht ausschließen, weiter deutsche Rüstungsgüter nach Israel zu liefern.

Das geht aus der Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht hervor. Auf die Frage, ob die Bundesregierung einen Exportstopp verhängen wolle, um dem Schutz für Palästinenser nachzukommen, der vom Internationalen Gerichtshof angemahnt wird, verweist das Auswärtige Amt auf die Praxis von Einzelfallentscheidungen. Diese erfolgten “im Lichte der jeweiligen Situation nach sorgfältiger Prüfung unter Einbeziehung außen- und sicherheitspolitischer Erwägungen nach den rechtlichen und politischen Vorgaben, einschließlich der Berücksichtigung völkerrechtlicher Verpflichtungen”.

Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel sind demnach weiterhin möglich. Zugleich beteuert das Auswärtige Amt, dass Berlin Israel “sowohl in direkten Gesprächen als auch öffentlich” auffordere, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und “mehr humanitäre Hilfe in Gaza zuzulassen”. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte zuletzt von der “Hölle von Gaza” gesprochen. Die Abgeordnete Dagdelen pocht auf einen Exportstopp: “Vor dem Hintergrund der Resolution des Uno-Sicherheitsrats für eine sofortige Waffenruhe in Gaza ist die Bundesregierung gefordert, umgehend einen Waffenexportstopp zu verhängen, statt der israelischen Armee mit der Lieferung von Waffen weiter Beihilfe zu deren rücksichtsloser Kriegsführung zu leisten.”

Foto: Bundeswehr-Panzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
dts Nachrichtenagentur
dts Nachrichtenagentur
Ein Artikel der Nachrichtenagentur dts.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion