Debatte um Homöopathie als Kassenleistung spaltet Politik und Experten

Die Debatte um die Anerkennung homöopathischer Behandlungen als Kassenleistung geht weiter, wobei Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha die Aufrechterhaltung dieser Regelung befürwortet, während einige andere Mitglieder der Ampel-Koalition Kritik üben.

Die Position von Manne Lucha

Manne Lucha, Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, begrüßt, dass eine Abschaffung der Homöopathie als Kassenleistung in dem aktuellen Gesetzesentwurf nicht vorkommt. “Viele Menschen vertrauen der Homöopathie, weil sie offensichtlich gute Erfahrungen damit machen”, sagte Lucha der “Bild” (Donnerstagsausgabe). Er betonte, dass die Kosten für diese Leistungen gering seien und das Einsparpotenzial in Bezug auf die vom GKV-Spitzenverband prognostizierte Finanzierungslücke in diesem Jahr marginal wäre. Lucha sieht “große Herausforderungen” in der Gesundheitspolitik, die nicht durch eine “überflüssige Evidenz- vs. Kosten-Debatte im Bereich der Homöopathie” gelöst werden könnten.

Gegenstimmen innerhalb der Ampel-Koalition

Die Entscheidung, die Homöopathie weiterhin als Kassenleistung zu führen, stieß auf Kritik von anderen Mitgliedern der Ampel-Koalition. Andrew Ullmann, FDP-Gesundheitspolitiker, äußerte sich kritisch zu dem Wegfall der Passage zur Streichung der Homöopathie als Leistung der GKV. “Ich kann nicht nachvollziehen, warum Gesundheitsminister Lauterbach dem Druck nachgegeben hat”, sagte Ullmann der “Bild”.

Während Ullmann die Produktion, den Verkauf und die Anwendung homöopathischer Mittel unterstützt und respektiert, warnt er jedoch vor einer möglichen gefährlichen Konsequenz. “Dennoch warne ich davor, dass homöopathische Mittel bei schweren Erkrankungen als Alternative zu wirksamen Arzneimitteln betrachtet werden könnten, da dies die Patientensicherheit gefährdet”, so Ullmann.

Er bezeichnet es als “nicht vermittelbar”, wenn bei evidenzbasierten Leistungen gespart wird, aber homöopathische Arzneimittel weiterhin von der Krankenkasse erstattet werden. “Hier werden wir im parlamentarischen Prozess definitiv nacharbeiten”, versichert Ullmann.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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