Trotz eines offiziellen Angebots Nordkoreas, die seit der Corona-Pandemie geschlossene deutsche Botschaft in Pjöngjang wiederzueröffnen, bleibt das Auswärtige Amt vorerst zurückhaltend. Hintergrund ist die Unterstützung Nordkoreas für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen politischen Spannungen.
Nordkorea bietet Wiedereröffnung der Botschaft an
Dem Auswärtigen Amt wurde nach Informationen des „Spiegel“ von nordkoreanischer Seite kürzlich offiziell angeboten, die deutsche Botschaft in Pjöngjang wieder mit deutschen Diplomaten zu besetzen. Die Vertretung war im Zuge der Covid-Pandemie geschlossen worden. Das Angebot wurde von nordkoreanischer Seite ausdrücklich an Berlin gerichtet.
Das Auswärtige Amt bestätigte die Offerte auf Anfrage. Aus dem Ministerium heißt es: „Pjöngjang hat Bereitschaft signalisiert, die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft zu ermöglichen.“ Die Entscheidung über eine Wiedereröffnung sei allerdings „noch nicht getroffen“, teilte das Ministerium weiter mit.
Politische Bedenken wegen Nordkoreas Unterstützung Russlands
Als wesentlicher Grund für die Zurückhaltung des Auswärtigen Amtes gilt die politische Lage. Hintergrund ist laut Bericht des „Spiegel“ die nordkoreanische Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Nordkorea beliefert Russland demnach mit Rüstungsmaterial und entsendet nordkoreanische Soldaten, die in der Ukraine an der Seite Russlands kämpfen.
Das Auswärtige Amt will die Offerte Nordkoreas daher zunächst nicht annehmen.
Delegationsreise im Februar 2024
Im Februar 2024 reiste bereits eine Delegation aus Berlin nach Nordkorea, um sich vor Ort einen Eindruck vom Zustand der deutschen Botschaft zu verschaffen. Die Botschaft ist auf dem Gelände der ehemaligen diplomatischen Vertretung der DDR untergebracht. Damals zeigte Berlin großes Interesse, wieder Diplomaten in das weitgehend abgeschottete Land zu entsenden.
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