Obwohl die gesundheitlichen Folgen des Rauchens bekannt sind und das Rauchen auch von anderen als störend empfunden wird, gelingt es vielen Betroffenen trotz klarer Vorsätze nicht, dauerhaft davon loszukommen.
Rückfälle sind häufig, und klassische Entwöhnungsmethoden wie Nikotinpflaster oder Kaugummis sind oft nur kurzfristig erfolgreich. Als gute Alternative zum Rauchen werden mittlerweile immer häufiger Snus und Nikotinbeutel genannt. Aber können sie das Aufhören wirklich deutlich erleichtern und sind sie auch als dauerhafter Ersatz für das Rauchen geeignet?
Ein alternativer Weg für den Ausstieg
Immer mehr Menschen greifen auf Snus und Nikotinbeutel zurück, wenn sie mit dem Rauchen aufhörenwollen. Diese ursprünglich aus Schweden stammende Rauchalternative hat sich dort bereits seit Jahrzehnten etabliert. Zwar sind auch diese Produkte – genau wie die Zigarette – nicht frei von Risiken, trotzdem werden sie selbst von vielen Ärzten als gute Alternative zum klassischen Rauchen angesehen. Neben den gesundheitlichen Vorteilen für Lunge und Herz-Kreislauf-System ist es vor allem die gesellschaftliche Komponente: Die Kleidung riecht nicht mehr nach Rauch und der Kontakt zu anderen Menschen wird nicht mehr durch Rauchpausen oder Geruchsbelästigungen gestört.
Das Risiko für Lungenkrebs wird deutlich gesenkt
Snus wird unter der Oberlippe platziert und gibt dort Nikotin über die Schleimhäute ab. In der schwedischen Variante enthält Snus fermentierten Tabak, während moderne Nikotinbeutel vollständig tabakfrei sind. Beide Varianten gelten als sogenannte „rauchfreie Nikotinprodukte“. Im Gegensatz zur Zigarette werden dabei keine Verbrennungsstoffe eingeatmet, was die Aufnahme krebserregender Substanzen deutlich reduziert. Dies zeigt sich auch in der Verbreitung von Lungenkrebs: Schweden, wo Snus weit verbreitet ist, ist das einzige Land, in dem diese Art von Krebs nicht mehr an Platz 1 der krebsbedingten Todesursachen steht.
Was Snus und Nikotinbeutel für manche Ex-Raucher attraktiv macht
Neben der Hoffnung auf einen langfristigen Ausstieg spielt bei vielen Konsumenten auch der Alltag eine Rolle. Im Vergleich zur Zigarette bieten Snus und Nikotinbeutel praktische Vorteile, die gerade für ehemalige Raucher von Bedeutung sein können:
- Kein Verbrennungsprozess: Dadurch entfällt die Inhalation schädlicher Stoffe wie Teer oder Kohlenmonoxid.
- Diskrete Anwendung: Snus und Nikotinbeutel können fast überall unauffällig genutzt werden.
- Gleichmäßige Nikotinabgabe: Anders als bei der Zigarette entsteht kein allzu schneller Nikotin-Peak, was Rückfällen vorbeugen kann.
- Keine Passivrauchbelastung: Auch für das Umfeld sind Snus-Konsumenten im Vergleich zu Rauchern deutlich angenehmer.
- Individuell dosierbar: Viele Hersteller bieten unterschiedliche Nikotinstärken, was ein schrittweises Reduzieren möglich macht.
Rechtlicher Rahmen und gesundheitspolitische Debatte
Der Verkauf von Snus ist in Deutschland, wie auch in allen anderen EU-Staaten außer Schweden, offiziell verboten. Sowohl die Tabaklobby als auch Fachverbände und Teile der Wissenschaft fordern aber, die Risiken neu zu bewerten und den Verkauf von Nikotinbeuteln in Deutschland an Tankstellen und anderen Verkaufsorten legal zu ermöglichen. Die Produkte sollen zwar – genau wie Zigaretten – nicht offiziell beworben werden, reguliert und mit klaren Auflagen aber problemlos erhältlich sein. Zu den als sinnvoll betrachteten Auflagen zählen unter anderem eine Altersgrenze von 18 Jahren, strenge Qualitätskontrollen sowie eine einheitliche Kennzeichnung der Nikotinstärke. Ziel ist es, den Einstieg von jungen Neu-Konsumenten zu erschweren, ohne gleichzeitig auf mögliche Chancen für bisherige Raucher zu verzichten.

