Die Bundesregierung plant angesichts mangelnder Schutzräume in Deutschland ein umfassendes Sicherheitskonzept für die Zivilbevölkerung. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte an, die zivile Verteidigung deutlich auszubauen. Geplant sind unter anderem mehr Schutzplätze, ein dichteres Warnsystem und zusätzliche Mittel für den Katastrophenschutz. Die Maßnahmen sollen Lücken beim Schutz vor Raketen- und Drohnenangriffen schließen.
Umfassendes Schutzraumkonzept in Planung
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), zuständig für den Katastrophenschutz, will ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die Zivilbevölkerung vorlegen. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ erklärte Dobrindt: „Wir rüsten die zivile Verteidigung auf.“ Geplant ist ein nationales Schutzraumkonzept, das deutlich mehr Plätze für die Bevölkerung bieten soll, wobei die genaue Anzahl der Plätze bisher nicht feststeht.
Zudem soll das Warnsystem in Deutschland ausgebaut und die bundesweite Sirenen-Dichte erhöht werden. Hintergrund ist, dass nach Ende des Kalten Krieges viele Sirenen abgebaut wurden. Im Falle eines Ausfalls des WLANs würden digitale Warnungen nicht mehr funktionieren, weshalb analoge Warnmittel wie Sirenen wieder an Bedeutung gewinnen.
Zustand der Bunker und alternative Schutzmöglichkeiten
Von den ursprünglich rund 2.000 öffentlichen Schutzräumen in Deutschland existieren heute noch 579. Diese bieten Platz für etwa 480.000 Menschen, was nur 0,56 Prozent der deutschen Bevölkerung entspricht. Zusätzlich ist der Zustand vieler bestehender Bunker teilweise veraltet. Neubauten von Bunkern sind laut den Planungen allerdings nicht vorgesehen. Stattdessen sollen bei einem Angriff U-Bahn-Haltestellen, Tunnel und Tiefgaragen als Schutzräume dienen und entsprechend umgerüstet werden.
Finanzielle Aufstockung für Katastrophenschutz
Nach Angaben der „Bild am Sonntag“ stellt der Bund dafür mehr finanzielle Mittel bereit. Der Etat des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird von weniger als 200 Millionen Euro (2024) auf mehr als 600 Millionen Euro im kommenden Jahr verdreifacht. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen unter anderem Feuerwehren unterstützt und Pflegehilfskräfte ausgebildet werden. Das Technische Hilfswerk (THW) steigert laut Bericht seinen Haushalt um 60 Prozent im Vergleich zum Jahr 2024 auf 640 Millionen Euro im kommenden Jahr. Damit sollen Gebäude modernisiert und neue Ausrüstung angeschafft werden.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .