Vor 32 Jahren gründete der jetzige Inhaber mit einem Freund den Bramscher Pizza Flitza. Viel später als damals angenommen ist für den 55-Jährigen nun Schluss: Mit Unterstützung der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hat der begeisterte Pizzabäcker eine Nachfolge für seinen Pizzabringdienst gefunden.
Erfolg seit 32 Jahren
„700 Mark waren am ersten Tag in der Kasse. Über den Umsatz haben wir uns so gefreut, dass wir – wenn es so gut weiterläuft – nach ein paar Jahren aufhören wollten. Es ist dann doch ganz anders gekommen“, erzählt Anselm Uphues, Inhaber des Pizza Flitza. Mittlerweile beschäftigt er 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und ist zusätzlich mit drei Verkaufswagen auch bei Events wie dem Bersenbrücker „Reggae Jam“, dem Schlossgarten Open Air und allen Landjugendfeten vertreten.
Eine Nachfolge ist ein schwieriger Prozess
In den vergangenen zwei Jahren machte sich der Gastronom jedoch zunehmend Gedanken, wie es mit seinem erfolgreichen Pizza-Lieferservice weitergehen soll. Seine Kinder wollten das Unternehmen nicht übernehmen, und ein Verkauf war auch keine Option. Den Anstoß gab schließlich die Nachfolge-Veranstaltung der WIGOS im Herbst 2023. „Rein aus Interesse bin ich dort hingegangen. Bei der Veranstaltung ist mir erst bewusst geworden, wie schwierig so ein Nachfolgeprozess sein kann – und wie viele Jahre das dauern kann. Da habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht und im Anschluss die kostenlose Nachfolge-Beratung der WIGOS in Anspruch genommen.“
„So ein wertvolles Unternehmen – ein weißer Rabe unter den Gastronomievertrieben – ist schwer gut zu verkaufen. Kreative Lösungen waren gefragt“, so Nachfolgeexperte Prof. Heiko Hellwege, Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei PKF WMS. Diese Lösung lag in diesem Fall in einem stufenweisen Einstieg der Nachfolge. Und Anselm hatte auch bereits eine potenzielle Nachfolgerin im Blick. Nach reiflicher Überlegung hat Vanessa Schulz „Ja“ gesagt: „Ich mache das gerne“, sagte die künftige Inhaberin, die schon vor 15 Jahren als Minijobberin im Unternehmen startete.
„Was gut läuft, soll man nicht ändern“
Denn bis Vanessa Schulz komplett den Pizza Flitza übernehmen kann, dauert es noch ein paar Jahre. Bis Juni 2030 wird sie neben Anselm Uphues die Geschäftsführung übernehmen. Das Konzept soll aber erstmal gleich bleiben. „Was gut läuft, soll man nicht ändern“, erklärte die Nachfolgerin. Das gilt auch für Chef Anselm Uphues. Statt auf einer Weltreise sieht er sich im Ruhestand ab 2030 als Aushilfe und Hausmeister beim Pizza Flitza. Dann kann er mit Ruhe die Lieblingspizza vieler seiner Kunden backen und ausliefern: „Pizza Gyros mit Ziwebeln und Sauce Hollandaise.“

