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Berlins Verkehrssenatorin initiiert Überprüfung ihrer eigenen Doktorarbeit

Die Doktorarbeit von Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) steht unter Plagiatsverdacht und soll auf Unregelmäßigkeiten überprüft werden.

Überprüfung der Doktorarbeit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Manja Schreiner will ihre Doktorarbeit von der Universität Rostock erneut prüfen lassen, wie eine Sprecherin der Verkehrssenatorin mitteilte. Die Mitteilung an die Universität soll kommende Woche verschickt werden. Ob und wie lange die Universität die Arbeit prüft, bleibt derzeit noch offen. Anlass sind Berichte über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten in Schreiners Dissertation „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“ von 2007. Ehrenamtliche des Portals „VroniPlag Wiki“ analysieren die Arbeit und haben nach eigenen Angaben bereits mehrere Dutzend beanstandungswürdige Textstellen gefunden.

Untersuchung noch nicht abgeschlossen

Die Prüfung der Arbeit ist noch im Gange, erklärte der Gründer von „VroniPlag Wiki“, Martin Heidingsfelder. Er bestätigte, dass es sich um Schreiners Arbeit handelt. Eine öffentliche Mitteilung seitens des Portals über die möglichen Unregelmäßigkeiten in der Arbeit gab es jedoch noch nicht. Der Fall wurde durch einen Fachartikel in der „Neuen juristischen Wochenschrift“ bekannt.

„Bauernopfer“ in akademischen Arbeiten

Der Frankfurter Rechtsprofessor Roland Schimmel berichtete in seinem Artikel über sogenannte „Bauernopfer“ in akademischen Arbeiten und nannte Schreiners Arbeit als Beispiel. Mit „Bauernopfern“ bezeichnet man unsaubere Textübernahmen aus anderen Arbeiten, bei denen zwar eine Quelle angegeben, aber nicht für den gesamten übernommenen Text. Dies verschleiert, welche Denkleistungen vom Verfasser und welche von der zitierten Quelle stammen.

Appell für grundsätzliche Debatte

Schimmel kritisiert dieses Phänomen als weit verbreitet in der Rechtswissenschaft. „Aber da drücken manche Fachbereiche lieber sämtliche Augen zu – was wiederum künftige Doktoranden schlimmstenfalls zu zeitsparender Arbeitsweise ermutigt“, so Schimmel in der „Neuen juristischen Wochenschrift“. Er fordert eine allgemeine Auseinandersetzung mit dem Thema Plagiate in der akademischen Welt, insbesondere in der Rechtswissenschaft.


 
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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