Baufinanzierungen: Welche Fehler passieren besonders häufig?

Wer sich den Traum von seinen eigenen vier Wänden erfüllen möchte, setzt häufig auf eine Baufinanzierung. Im Idealfall sollte diese selbstverständlich an die eigenen Ansprüche und Möglichkeiten angepasst worden sein. Leider zeigt sich im Alltag immer wieder, dass es einige klassische Fehler gibt, die das Projekt „Eigenheim“ zu einer echten Herausforderung werden lassen können.

Die gute Nachricht ist jedoch: Wer sich eingehend mit seinen Möglichkeiten und typischen Fehlentscheidungen auseinandersetzt, kann vielen Worst-Case-Szenarien häufig vorbeugen. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit einigen der Fehler, die im Zusammenhang mit Baufinanzierungen besonders oft auftreten.

Dementsprechend handelt es sich bei den hierin enthaltenen Informationen um Tipps, die dabei helfen können, die Basis für eine möglichst unkompliziertes Vorgehen zu schaffen.

Fehler Nr. 1: Vorschnelle Entscheidungen

Die Entscheidung für eine bestimmte Baufinanzierung sollte auf keinen Fall vorschnell getroffen werden. Immerhin handelt es sich hierbei um einen Vertrag, der das Leben der Unterzeichnenden langfristig beeinflussen wird. Im Idealfall entscheiden sich die Interessenten für eine Baufinanzierung mit günstigen Zinsen, die gleichzeitig mit weiteren Vorteilen aufwartet. Um letztere genau in Augenschein nehmen zu können, braucht es Zeit.

Dementsprechend sind diejenigen im Vorteil, die ein wenig Geduld mitbringen und nicht zwangsläufig dem erstbesten Anbieter den Zuschlag geben.

Dank der praktischen Onlinevergleiche über das Internet ist es heutzutage nicht mehr nötig, viel Mühe in eine entsprechende Recherche zu investieren. Zahlreiche Vergleichsseiten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Anbieter einander gegenüberzustellen und somit eine Grundlage für eine möglichst fundierte Entscheidung zu schaffen.

Fehler Nr. 2: Eine zu niedrige Summe

Um sicherzustellen, dass keine finanziellen Lücken entstehen, ist es wichtig, eine ausreichend hohe Summe aufzunehmen. Hier wäre es definitiv falsch, sich ausschließlich auf den Kaufpreis der jeweiligen Immobilie zu fokussieren. Denn: Es gibt noch weitere Kostenpunkte, die das zur Verfügung stehende Budget nachhaltig belasten können.

Typische Beispiele hierfür sind die Grundbuch- und die Notarkosten. Wer sich zudem dazu entschlossen hat, sich von einem Makler unterstützen zu lassen, sollte berücksichtigen, dass auch dieser selbstverständlich eine Rechnung über seine Leistungen stellen wird. Zudem können auch weitere Pläne, wie zum Beispiel das Auswechseln aller alten Fenster, dafür sorgen, dass der Bedarf an Kapital weiter ansteigt.

Infografik: Sparen auf Reisen
Infografik: Sparen auf Reisen

Fehler Nr. 3: Eine falsche Bewertung des Eigenkapitals

Viele Experten empfehlen heutzutage, eine Baufinanzierung auf der Basis eines bestimmten Grundstocks, dem Eigenkapital, zu realisieren. Hierbei kann es sich beispielsweise um das Geld handeln, das über die Jahre auf dem Sparbuch angesammelt wurde. Meist gilt: Je weniger Eigenkapital vorhanden ist, desto höher sind die Zinsen, die von den Banken für die Baufinanzierung eingefordert werden. Das bedeutet: Das Projekt „Eigenheim“ wird teurer.

Auch, wenn es heutzutage verschiedene Möglichkeiten gibt, seine Immobilie ohne Eigenkapital zu finanzieren, raten viele zu einem Mindest-Eigenkapitalanteil von zehn Prozent oder mehr.

Fehler Nr. 4: Zu hohe Ausgaben und zu niedrige Einnahmen

Wer sich einmal dazu entschlossen hat, Eigenheimbesitzer zu werden, tendiert häufig dazu, sein komplettes Universum um genau „diesen einen Kauf“ aufzubauen. Hierbei handelt es sich um ein absolut menschliches Vorgehen. Immerhin geht es nicht darum, „irgendetwas“, sondern ein Stück der eigenen Zukunft, zu kaufen.

Gleichzeitig gilt es jedoch, zu berücksichtigen, dass die normalen Lebenshaltungskosten weiterlaufen. Um herauszufinden, wie hoch die Summe ist, die sich ein Eigenheimbesitzer in spe tatsächlich leisten kann, ist es im ersten Moment wichtig, alle Einnahmen und Ausgaben einander gegenüberzustellen.

Von der entsprechenden Summe müssen am Ende noch die Beträge abgezogen werden, die für die Finanzierung der Immobilie vorgesehen sind. Oder anders: Es sollte noch so viel übrigbleiben, dass es möglich ist, nicht nur die Raten, sondern auch die monatlichen Kosten, wie zum Beispiel für Lebensmittel, Miete und andere Bereiche abzudecken. Ein mehr oder weniger großer Puffer sorgt noch für etwas mehr Flexibilität.

Fehler Nr. 5: Einen Vertrag mit einer zu niedrigen Tilgung wählen

Hierbei handelt es sich um eine Gefahr, der sich jeder, der sich auf der Suche nach einer Baufinanzierung befindet, bewusst sein sollte. Einige Banken werben mit besonders niedrigen Tilgungssätzen von nur einem Prozent und betonen in diesem Zusammenhang immer wieder, dass die monatlichen Belastungen deutlich geringer seien, als es beispielsweise bei einer höheren Tilgungsrate der Fall ist.

Zahlreiche Interessenten entscheiden sich aufgrund dieser Tatsache sicherheitshalber für einen höheren Kredit. Wer auf eine Kombination aus hoher Summe und niedriger Tilgung setzt, sollte sich immer bewusst darüber sein, dass die Laufzeiten, die mit Baufinanzierungsverträgen dieser Art verbunden sind, vergleichsweise lang sind. Viele Experten empfehlen in diesem Zusammenhang, lieber mehr Zinsen zu zahlen, dafür jedoch die Vorteile einer etwas kürzeren Vertragsdauer zu genießen. Mit einer Tilgung in Höhe von drei Prozent lässt sich hier in der Regel viel erreichen.

Fehler Nr. 6: Eine zu kurze Zinsbindung

Dass es durchaus lukrativ ist, sich auf vergleichsweise niedrige Zinsen verlassen zu können, wurde bereits weiter oben erwähnt. Ein Detail, das hierbei eine besonders wichtige Rolle spielt, ist die Zinsbindung.

Wer seinen Vertrag zu einer Zeit abschließt, in der die Zinsen vergleichsweise niedrig sind, kann sich (meist gegen Aufschlag) das niedrige Zinsniveau über einen gewissen Zeitraum sichern. Wichtig ist es, für sich selbst abzuwägen, wie lang dieser Zeitraum sein soll.

Selbstverständlich hat niemand eine Glaskugel. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen, auch dann, wenn sie sich gerade (und vielleicht auch schon etwas länger) an einem Tiefpunkt befinden, vergleichsweise hoch. Dementsprechend ist es sinnvoll, die Entwicklung am Markt über einen gewissen Zeitraum zu beurteilen, um für sich selbst festzulegen, welche Zinshöhe in Zukunft am wahrscheinlichsten sein könnte. Ein gewisses Restrisiko besteht jedoch (wie so oft) immer.

Fehler Nr. 7: Das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit komplett ausschließen

Selbstverständlich wünscht es sich niemand. Dennoch wäre es sicherlich etwas naiv, anzunehmen, dass sich aktuelle Lebensumstände nicht von jetzt auf gleich verändern könnten. Unter anderem können eine Berufsunfähigkeit, aber auch der Verlust eines Arbeitsplatzes dafür sorgen, dass es Menschen, die sich für eine Baufinanzierung entschieden haben, nicht mehr möglich ist, ihre Raten zu bedienen.

Daher ist es sinnvoll, auf ein hohes Maß an Flexibilität zu setzen. Wer sich beispielsweise gegen fixe Raten entscheidet, hat die Möglichkeit, seine monatlichen Zahlungen individuell an seine Lebensumstände anpassen zu können. Ergänzend hierzu sei erwähnt, dass selbstverständlich auch ein unvorhergesehenes Ereignis, wie ein Erbe oder ein Lottogewinn, dafür sorgen kann, dass ein vorzeitiges Auslösen des Kredits im Raum steht.

Auch hier kann es sich lohnen, auf einen Anbieter zu setzen, der flexibel genug ist, die entsprechenden Optionen ohne Aufpreis anzubieten.

Fazit

Die Suche nach einem Anbieter für eine Baufinanzierung muss nicht kompliziert sein. Wer Fehler bestmöglich vermeiden möchte, sollte natürlich alle Fallstricke kennen.

Gleichzeitig ist es im Zweifel immer besser, sich beraten zu lassen, um am Ende auch wirklich die Baufinanzierung zu finden, die am besten zum persönlichen Bedarf (und zur Lebenssituation) passt. Egal, ob klassisch oder nachhaltig wohnen: Mithilfe der passenden Baufinanzierung lassen sich nach wie vor tolle Wohnträume verwirklichen.


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Redaktion Hasepost
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