Arbeitsminister Heil bekräftigt Umsetzung des Mindestlohn-Vorschlags

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Mindestlohn soll steigen. 
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angekündigt, den Vorschlag der Mindestlohnkommission zur Anhebung der gesetzlichen Lohnuntergrenze umzusetzen. Der Mindestlohn soll demnach zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro und zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro steigen. Bisher liegt er bei 12 Euro pro Stunde. Heil betonte, dass die Bundesregierung laut Mindestlohngesetz keinen eigenen Gegenvorschlag vorlegen könne. Eine Erhöhung sei jedoch unverzichtbar, ein Verzicht darauf sei “nicht verantwortbar”.

Gewerkschaften fordern höheren Mindestlohn

Die Mindestlohnkommission, bestehend aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern, hatte die Erhöhung am Montagvormittag vorgeschlagen, jedoch stimmten die Gewerkschaftsvertreter dagegen. Stefan Körzell vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) machte den Arbeitgebern schwere Vorwürfe und sprach von einer Revanche für die 2022 gesetzlich beschlossene Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro. Die Arbeitgeber verteidigten den Beschluss und betonten, dass dieser “oberhalb” dessen liege, was man als Verhandlungsposition eingeführt habe.

Mindestlohn als Schutz vor Ausbeutung

Der Mindestlohn soll laut Bundesregierung dazu dienen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Ausbeutung zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Mindestlohn in vielen Branchen nicht ausreiche, um die tatsächlichen Lebenshaltungskosten zu decken. Zudem gebe es immer wieder Arbeitgeber, die versuchten, den Mindestlohn zu umgehen, etwa durch unbezahlte Überstunden oder unentgeltliche Arbeitskleidung.

Deutschland im europäischen Vergleich

Deutschland gehört zu den Ländern mit einem vergleichsweise hohen Mindestlohn in Europa. Dennoch gibt es auch hierzulande Menschen, die trotz Vollzeitbeschäftigung auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um über die Runden zu kommen. Kritiker fordern daher eine weitere Anhebung des Mindestlohns, um auch diesen Menschen eine Perspektive zu geben.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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