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Arbeitgeberverbände befürworten niedrige Löhne als angemessene Entlohnung

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, verteidigt das aktuelle Lohnniveau in Deutschland und sieht die Verantwortung für die Situation im Niedriglohnbereich auch beim Staat.

Kampeter verteidigt Lohnspreizung. 
In einer Diskussion um das Lohnniveau in Deutschland verteidigte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Verbreitung von niedrigen Löhnen. „Wir haben niedrige und hohe Löhne – die Spreizung in Deutschland entspricht den unterschiedlichen Spreizungen im Talent“, sagte er dem TV-Sender „Welt“. „Ich finde es ganz normal, dass in einem so unterschiedlichen Land mit so vielen unterschiedlichen Branchen auch unterschiedlich hohe Löhne gezahlt werden.“ Er argumentierte, dass kein Land so aufgestellt sei, dass es lediglich hochbezahlte Löhne habe und dass der Lohn den wirtschaftlichen Effekt einer bestimmten Tätigkeit widerspiegeln solle.

Staatliche Verantwortung für Niedriglöhne

Kampeter sieht auch den Staat für die Situation im Niedriglohnbereich mitverantwortlich. „Was besonders schwierig ist bei den niedrigen Löhnen, sind die Sozialversicherungsabgaben. Denn da werden zwar relativ wenig Steuern bezahlt, aber der Staat kassiert mächtig bei Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung.“ Er fordert den Staat auf, gegensteuern, um in den niedrigen Einkommensbereichen mehr Netto vom Brutto zu ermöglichen.

Mindestlohn-Erhöhung abgelehnt

Den Vorschlag von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, den Mindestlohn auf 14 Euro zu erhöhen, lehnte Kampeter ab. „Ich habe gedacht, das wäre ein verspäteter Aprilscherz.“, sagte er. Er verwies auf die von der Mindestlohnkommission beschlossene „akzeptable Anpassung“ des Mindestlohns. Laut Statistischem Bundesamt hat im April 2022 mehr als jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland weniger als 14 Euro brutto in der Stunde verdient.


 
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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