Am Samstag (11.08) zogen mehr als 100 Menschen gegen die Kriminalisierung der Seenotretter durch die Innenstadt von Osnabrück. Das Bündnis „Seebrücke“, das die Demonstration organisierte, wendete sich nun mit einem Appell an den Rat und den Oberbürgermeister der Stadt. Sie fordern, dass mehr Geflüchtet aufgenommen werden sollen.

„Wir protestieren gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und fordern sichere Fluchtwege nach Europa. Flüchtlinge dem Sterben auszuliefern, ist ein Verbrechen“, heißt es in dem Schreiben. Andere deutsche Städte, besonders aus dem Rheinland, haben sich bereits in einem Brief an die Bundesregierung ihre Bereitschaft zur Aufnahme weitere Flüchtlinge signalisiert. Die Bürgermeister(in) von Düsseldorf, Bonn und Köln gaben an, dass ihre Städte in der Lage seien, weiteren Flüchtlingen einen „sicheren Hafen“ anzubieten.

Osnabrück soll mehr Flüchtlinge aufnehmen

„Osnabrück hat seit Jahren Anstrengungen zur Aufnahme und Integration Geflüchteter unternommen, passend zum Selbstverständnis als Friedensstadt. Auch hier gibt es ausreichende Aufnahmekapazitäten und viel Erfahrung. Es gibt eine lebendige Selbstorganisation Geflüchteter und eine starke bürgerschaftliche Unterstützung, wie jüngst die „Seebrücken“-Demo am 11.08. zeigte. Auch Osnabrück kann sehr gut Menschen aufnehmen, die auf ihrer Flucht im Mittelmeer in Not geraten“, so das Bündnis weiter. Damit soll ein Zeichen für Humanität, das Grundrecht auf Asyl und die Integration gesetzt werden.

Viele Unterstützer in Osnabrück

Insgesamt 18 Organisationen, unter anderem die „Flüchtlingshilfe Rosenplatz“, „Solidary City Osnabrück“, aber auch viele Vertreter der Kirchen schlossen sich dem Appell an und fordern die Stadt zum Handeln auf.