Wechsel an der Spitze der Universität Münster: Die 28 Mitglieder der Hochschulwahlversammlung haben am Freitag (28. November) Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl mit 23 Ja- und fünf Nein-Stimmen zur künftigen Rektorin gewählt.
Amtsantritt am 1. Oktober 2026
Die derzeitige Präsidentin der Universität Osnabrück wird am 1. Oktober 2026 ihr Amt in Münster antreten. Prof. Dr. Johannes Wessels, der die Universität seit 2016 leitet, übergibt damit das Amt an eine Nachfolgerin, die sowohl wissenschaftlich als auch verwaltungspolitisch viel Erfahrung mitbringt.
Eine zehnköpfige Findungskommission – fünf Senatsmitglieder und fünf Mitglieder des Hochschulrats – hatte Susanne Menzel‑Riedl als einzige Kandidatin nominiert. Die Vorsitzende der Findungskommission, Dr. Elke Topp, hob hervor, dass die Kommission eine Personalagentur als beratende Institution einbezogen habe und die Kommission schließlich zu einem „klaren und einstimmigen Ergebnis“ gekommen sei.
Diese Ideen hat die neue Rektorin
In einem rund 45-minütigen Vortrag skizzierte Susanne Menzel‑Riedl in der Aula des Schlosses ihre ersten Ideen. Als einige der aktuell wichtigsten Themen benannte die 49-Jährige die Förderung von Spitzenforschung, die Qualität der Studienprogramme, den Ausbau der Internationalisierung, die Karriere- und Personalentwicklung sowie die Digitalisierung. Sie verstehe sich eher als eine „Spielmacherin“ denn als eine „Schiedsrichterin“. „Ich stehe für Optimismus, Neugier und hohe Motivation“, betonte sie. „Ich möchte die Menschen an dieser Universität ins Gespräch bringen, Fragen stellen und unsere Aufgaben priorisieren – und dabei mache ich nichts allein.“
Das letzte Wort der Versammlung nutzte der Vorsitzende der Hochschulwahlversammlung, Prof. Dr. Hinnerk Wissmann, um Johannes Wessels für dessen Arbeit zu danken. „Ich freue mich auf starke elf Monate bis zur Amtsübergabe“, fügte er hinzu.
Zur Person von Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl
Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl wurde 1976 in Siegen geboren. Von 1996 bis 2002 studierte sie Biologie, Pädagogik und Englisch an den Universitäten Münster und Dakar (Senegal) sowie am College of William and Mary (USA). Sie schloss das Studium für das höhere Lehramt sowie den Magisterstudiengang ab. Von 2004 bis 2007 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Biologiedidaktik der Georg-August-Universität Göttingen, wo sie 2007 auch promovierte. Danach war sie Postdoktorandin im Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Passungsverhältnisse schulischen Lernens“.
2008 nahm sie eine Juniorprofessur in Osnabrück an; drei Jahre später folgte die Berufung zur Professorin für Biologiedidaktik. Ab dem 1. Oktober 2016 war sie nebenberuflich Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung an der Universität Osnabrück und wirkte maßgeblich am Zukunftskonzept „UOS 2020” mit. Seit Oktober 2019 ist sie Präsidentin der Universität Osnabrück. Im November 2022 wurde sie zur Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen gewählt; seit Dezember 2023 ist sie zudem Vizepräsidentin für Hochschulsystem und Organisation der Hochschulrektorenkonferenz.

