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Bewegt die Stadt: 25 Jahre Bürgerstiftung Osnabrück

Im Friedenssaal des Rathauses feierte die Bürgerstiftung Osnabrück am Mittwochabend ihr 25-jähriges Bestehen – mit dem klaren Signal: „Deine Stadt braucht dich!“ als Leitmotiv und Arbeitsauftrag für das nächste Vierteljahrhundert.

„Deine Stadt braucht dich!“ – Bürgermeisterin würdigt Engagement

In Vertretung der erkrankten Oberbürgermeisterin Katharina Pötter eröffnete Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann die Feierstunde. Sie stellte das Selbstverständnis der Bürgerstiftung heraus: Eine Stadt lebe von den Menschen, die nicht nur fragen, was sie für sie tue, sondern selbst anpacken. Aus einem Startkapital von 120.000 D-Mark ist ein Stiftungskapital von nahezu zwei Millionen Euro geworden – getragen von über 160 Stifterinnen und Stiftern, Vereinen und Unternehmen.

Westermann nannte exemplarisch Projekte, die mit dem Stiftungskapital und starken Sponsoren das Profil der Stiftung prägen: die „Kinder-Bewegungsstadt“, die „Aktion Kinderwünsche“ sowie „K3 – Kultur macht Kinder stark“. Gerade das Jubiläumsprojekt einer medizinischen Straßenambulanz für wohnungslose Menschen passe „genau dorthin, wo Hilfe oft durchs Raster fällt“. Ein ausgebauter Kleintransporter soll niedrigschwellig Wundversorgung, Medikamente und Beratung anbieten. Ihre Zuversicht: Wenn es darauf ankomme, ziehe Osnabrück an einem Strang – auch beim Spendenziel von 100.000 Euro.

Zum Abschluss würdigte Westermann die prägenden Vorsitzenden der Stiftung: Dr. Wolfgang Lohrberg, Dr. Klaus Lang und die amtierende Vorsitzende Ulrike Burghardt. Ihr Dank galt zugleich den zahlreichen Ehrenamtlichen, Förderern und Partnern, „ohne die aus Verantwortung keine Lebensfreude wachsen würde“.

25 Jahre Bürgerstiftung: Ulrike Burghardt blickt zurück

Ulrike Burghardt knüpfte mit ihrem Redebeitrag an die Anfänge an: Als die Bürgerstiftung im Jahr 2000 startete, sei das Ziel gewesen, die Stadtgesellschaft zu aktivieren – schnell sei daraus das Motto „Wir bewegen unsere Stadt“ geworden. Die Stiftung verstehe sich nicht als reine Geldverwalterin, sondern als Gestalterin: von der Erfüllung von Kinderwünschen über Kulturförderung bis zu Initiativen, die soziale Einrichtungen und Unternehmen zusammenbringen und dem Bürgerdinner auf dem wohl „schönsten Platz Deutschlands“. Immer gehe es darum, Teilhabe zu ermöglichen und den Zusammenhalt zu stärken.

Auch finanziell zeigt die Kurve seit Gründung stetig nach oben: Bereits im Gründungsjahr floss das erste Projektgeld, später wuchs das Stiftungskapital in Richtung 1,8 Millionen Euro; die jährlichen Projektaufwendungen stiegen deutlich. Das, so Burghardts Tenor, sei vor allem der breiten Unterstützung aus Bürgerschaft und Wirtschaft zu verdanken.

Jubiläumsprojekt Straßenambulanz: Hilfe, die zu den Menschen kommt

Für das Jubiläumsjahr hat die Stiftung die Straßenambulanz in den Mittelpunkt ihrer zahlreichen Aktivitäten gestellt. Hintergrund: Viele Wohnungslose sind nicht versichert oder meiden aus Scham den Gang in eine Praxis. Die Ambulanz soll deshalb zu den Betroffenen kommen und unkompliziert versorgen – mit ärztlicher Beratung, Wundversorgung und Medikamenten. Burghardt verband den Projektaufruf mit einer Bitte an die Anwesenden: finanzielle Unterstützung und – wo möglich – ehrenamtliche medizinische Hilfe.

Individuelle Stiftungsfonds – zum Beispiel mit dem Zweck der Musikförderung

Parallel treibt die Bürgerstiftung den Ausbau individueller Stiftungsfonds voran. Damit können einzelne Stifterinnen und Stifter dauerhaft einen selbst gewählten Zweck unterstützen, während die Bürgerstiftung Vermögenserhalt und Zweckbindung überwacht. Zuletzt wurde ein Musikförderungs-Fonds eingerichtet – die erste Anschaffung, ein Saxophon, steht bereits symbolisch für den Ansatz, Wirkung direkt hör- und sichtbar zu machen.

Multiplikatoren gesucht: „Erzählen Sie von Ihrem Engagement“

Zum Schluss richtete Burghardt den Blick nach vorn: Die sozialen, ökologischen und digitalen Herausforderungen der nächsten Jahre seien groß – und nur gemeinsam zu bewältigen. Ihr Appell: Stifterinnen und Stifter sollen im Freundes- und Bekanntenkreis als Multiplikatoren für die Bürgerstiftung werben und damit den Osnabrück-Effekt verstärken: aus Ideen Taten machen – für eine Stadt, die in Bewegung bleibt.

Begleitet wurde der Abend von jungen Musikerinnen der Osnabrücker Stadtstreicher, die ebenfalls von der Bürgerstiftung gefördert werden.
In einer kurzen Talkrunde, an der Alexander Illenseer, Marketingchef der Stadt Osnabrück und Vorsitzender des katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM), sowie Stefan Wessels, Geschäftsführer der BaKoS Ballschule, teilnahmen, konnte ein Blick hinter die Kulissen der Zusammenarbeit mit externen Partnern geworfen werden.


 
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