Am vergangenen Wochenende gingen die letzten drei Vorstellungen des Musicals „Titanic“ bei den Freilichtspielen Tecklenburg über die Bühne. Bevor es für Darstellerin Hannah Miele in der Rolle der irischen Auswanderin Kate Murphy noch einmal raus ging auf die Bretter, die die Welt bedeuten, durften wir sie für eine Foto-Reportage hinter den Kulissen begleiten und zuschauen, wie sie sich auf die Vorstellung vorbereitet.
Ein Freitagabend im September 2025. Um 20:00 Uhr beginnt die Vorstellung von „Titanic“ auf der Tecklenburger Freilichtbühne. Darstellerin Hannah Miele ist bereits zwei Stunden vorher in der Garderobe, um sich in eine irische Auswanderin zu verwandeln: die 3.-Klasse-Passagierin Kate Murphy. / Foto: Dominik LappDie Garderobe teilt Hannah sich mit ihren Kolleginnen Laura Araiza Inasaridse (spielt die 3.-Klasse-Passagierin Kate McGowan), Bettina Meske (spielt die 2.-Klasse-Passagierin Alice Beane) und Masha Karell (spielt die 1.-Klasse-Passagierin Ida Straus). / Foto: Dominik LappEs geht los mit dem Make-up. / Foto: Dominik Lapp„Hier schminken sich alle selbst“, erklärt die Musicaldarstellerin, die am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück Musical studiert hat. Die Maskenabteilung in Tecklenburg ist lediglich mit zwei Personen besetzt, die vor allem für Perücken und Bärte zuständig sind. Alle 70 Mitwirkenden von „Titanic“ zu schminken, würden sie gar nicht schaffen. Deshalb sind hier alle für sich selbst verantwortlich. / Foto: Dominik LappGegen 18:20 Uhr geht Hannah Miele von der Garderobe in die Maske. Alle Mitwirkenden haben dort ihre festen Zeiten, damit es sich nicht staut. Auf dem Weg dorthin geht’s an der Außenmauer der alten Burgruine vorbei. In einem kleinen Säckchen, das Hannah in der Hand hält, befinden sich ihre Haarnadeln. Die sind gleich wichtig. / Foto: Dominik LappBei „Titanic“ kommen viele unterschiedliche Perücken zum Einsatz, schließlich spielt das Stück im Jahr 1912. / Foto: Dominik LappAuch die typischen Bärte der damaligen Zeit werden in der Maskenabteilung geklebt. / Foto: Dominik LappMaskenmitarbeiterin Gesche Holthaus schneckelt nun Hannahs Haare. Darunter versteht man das Anlegen und Befestigen der Haare am Kopf, damit die Perücke sicher sitzt. Die Haare werden dabei in kleine Schnecken gelegt und mit Haarnadeln oder Klammern eng am Kopf fixiert. Ziel ist es, die Kopfform zu glätten, das Volumen zu reduzieren und eine stabile und möglichst unsichtbare Basis für die Perücke zu schaffen. / Foto: Dominik LappIn wenigen Minuten sind Hannahs Haare geschneckelt. / Foto: Dominik LappNach dem Schneckeln fixiert ein Haarnetz die Frisur und bildet die glatte und stabile Grundlage für die Perücke, die später folgt. / Foto: Dominik LappVon der Tonabteilung holt sich Hannah Miele einen Sender mit Microport, wie das kleine Mikrofon genannt wird. / Foto: Dominik LappHannahs Sender hat die Nummer 30. Der Akku hält noch mehr als fünf Stunden. Sie steckt das Microport in den Sender … / Foto: Dominik Lapp… um anschließend das Kabel mit einem speziellen Klebestreifen an ihrer Wange und mit einer Haarnadel am Haarnetz zu fixieren. / Foto: Dominik LappNun wird das Make-up vollendet. / Foto: Dominik LappDazu gehören auch künstliche Wimpern. / Foto: Dominik LappNun geht es schon mal kurz auf die Bühne … / Foto: Dominik Lapp… zum Soundcheck. Die Bankreihen sind noch leer. Aber da die Vorstellung heute Abend wieder ausverkauft ist, werden hier später mehr als 2.300 Menschen sitzen. / Foto: Dominik LappJetzt geht es hoch zum so genannten Ehrenmal … / Foto: Dominik Lapp… wo sich die Darstellerin einsingt. Das ist das Warm-up für die Stimme – es schützt, bereitet klanglich vor und stimmt mental ein. / Foto: Dominik LappUnbezahlbar: Einen Einsingraum mit so einer Aussicht gibt es nicht in jedem Theater – nur in Tecklenburg. / Foto: Dominik LappZurück in der Garderobe geht’s jetzt ins Kostüm. Auf der Garderobenstange hängen aber nicht nur Hannahs Kostüme, sondern auch die ihrer Kolleginnen. / Foto: Dominik LappKleine Schilder zeigen an, wo die Kostüme der jeweiligen Darstellerinnen hängen. / Foto: Dominik LappHannah Miele schlug während der Proben vor, Kate Murphy moderner und emanzipierter wirken zu lassen – in einer Hose statt im Kleid. Kostümbildnerin Fabienne Ank war sofort begeistert, und so entstand die Bloomer-Hose, zu der hohe Stiefel getragen werden. / Foto: Dominik LappAuch eine Weste gehört zum Kostüm. / Foto: Dominik LappIn der ersten Szene des Musicals ist Hannah Miele allerdings noch nicht als Kate Murphy zu sehen, sondern als Tote auf der Titanic. / Foto: Dominik LappAus diesem Grund hat sie zwei Kostüme übereinander an: Zunächst Kates Outfit und darüber einen schwarzen Mantel. Nach der Szene findet hinter der Bühne ein schneller Umzug – ein so genannter Quick Change – statt. / Foto: Dominik LappHinter der Bühne richtet Hannah ihren Platz für den Quick Change ein, checkt außerdem noch schnell die Requisiten. Kate Murphy hat einen Rucksack dabei – und darin befindet sich natürlich ihr Ticket fürs Schiff. / Foto: Dominik LappJetzt fehlt nur noch die Perücke. / Foto: Dominik LappMaskenchef Philip Hager hilft beim Fixieren. / Foto: Dominik LappEin letzter prüfender Blick in den Spiegel. / Foto: Dominik LappZehn Minuten vor Showbeginn trifft sich das Ensemble hinter der Bühne. Es werden letzte Dinge besprochen, die für die Vorstellung wichtig sind. Beim anschließenden Circle, wie man die allabendliche Motivationsrunde nennt, halten sich die Mitwirkenden an den Händen und starten einen Sprechchor. Hannah (Dritte von links) ist natürlich auch dabei. /Foto: Dominik LappDurch die Katakomben der Freilichtbühne macht sich die Darstellerin auf den Weg zu ihrem Auftritt. / Foto: Dominik LappEs geht vorbei an der Herren-Sologarderobe (links) und dem Orchestergraben (rechts). / Foto: Dominik LappEs ist 19:57 Uhr. Noch drei Minuten bis zum Vorstellungsbeginn. Hannah Miele lächelt in freudiger Erwartung, gleich wieder die Bühne zu betreten und die Titanic noch einmal auf Jungfernfahrt zu schicken. / Foto: Dominik LappHannah in ihrer Rolle: Kate Murphy kann nicht fassen, wie riesig die Titanic ist. / Foto: Dominik LappAuf dem Deck der 3. Klasse wird getanzt, Kate Murphy träumt von einem neuen Leben als Lehrerin in Amerika – sie gehört später zu den wenigen Überlebenden der Schiffskatastrophe. / Foto: Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.
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