Die Jungen Liberalen Osnabrück-Stadt und Osnabrück-Land äußern sich kritisch
zum neuen Level-Up-System an der Wilhelm-Fredemann-Oberschule Neuenkirchen. Für sie ist klar: Engagement und faires Miteinander verdienen Förderung, aber Schule muss für alle ein Ort der Teilhabe bleiben.
Das Punktesystem riskiere Ausgrenzung
„Motivation und verantwortungsvolles Verhalten zu belohnen, ist ein sinnvoller Weg
zu mehr Miteinander an Schulen. Aber die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft darf
nicht von Kartenfarben oder Punkteständen abhängen“, betont Michel Baylor,
Vorsitzender der Jungen Liberalen Osnabrück-Stadt.
Das Level-System belohnt Arbeits- und Sozialverhalten mit verschiedenen
Privilegien. Die Jungen Liberalen begrüßen ausdrücklich, wenn freiwilliges Engagement und positive Beiträge zur Schulgemeinschaft sichtbar belohnt werden. Problematisch ist aber,
wenn grundlegende Gemeinschaftserlebnisse oder demokratische Rechte wie
Fahrten oder Klassensprecherwahlen an dieses System gekoppelt werden.
„Niemand sollte von Englandfahrt, Klassensprecherwahl oder wichtigen
Schulangeboten ausgeschlossen werden, nur weil gerade mal ein Punkt fehlt“,
unterstreicht Nils Hotfilter, Vorsitzender der Jungen Liberalen Osnabrück-Land. „Wir
wollen, dass jede und jeder eine echte Chance bekommt – unabhängig von
Momentaufnahmen und Bewertungen. Schule ist ein Lern- und Lebensort für alle,
nicht nur für die mit Goldkarte.“
Ein anderer Lösungsansatz
Die Jungen Liberalen schlagen vor, statt starrer Ausgrenzung lieber auf gezielte
Hilfen, Motivation und konstruktive Rückmeldungen zu setzen. Wer ins Straucheln
gerät, braucht Unterstützung – keine Ausgrenzung. Positive Anreize sind gut, aber
Chancengleichheit und Mitbestimmung müssen für alle gelten.
