An der Pagenstecherstraße in Osnabrück tut sich etwas: Der Stadtentwicklungsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung den Entwürfen zum Bebauungsplan sowie zur Änderung des Flächennutzungsplans einstimmig zugestimmt und sie zur weiteren Beratung an den Verwaltungsausschuss weitergeleitet. Damit rückt der geplante Neubau eines Lidl-Marktes auf dem Grundstück des ehemaligen Opel-Händlers Schiermeier in greifbare Nähe.
Vom alten zum neuen Standort
Der bisherige Lidl an der Pagenstecherstraße 96 ist in die Jahre gekommen – und vor allem zu klein geworden. Deshalb soll der Markt ein Stück weiter stadteinwärts neu gebaut werden, direkt neben dem bereits bestehenden Netto-Markt. Geplant ist ein moderner Neubau mit größerer Verkaufsfläche und besseren Parkmöglichkeiten.
Planungsrechtliche Voraussetzungen
Um den Umzug zu ermöglichen, wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt. Das Areal ist im Flächennutzungsplan bislang noch als gewerbliche Baufläche ausgewiesen, weshalb eine Anpassung notwendig ist. Den Aufstellungsbeschluss zur Änderung hatte der Verwaltungsausschuss bereits im September 2022 gefasst.

Bedenken und Gutachten
Während der frühzeitigen Beteiligung im Herbst 2024 äußerte die IHK Bedenken: Man befürchte negative Auswirkungen auf die Osnabrücker Einzelhandelsstruktur sowie zusätzliche Verkehrsprobleme. Mehrere Gutachten kamen jedoch zu einem anderen Ergebnis: Weder sei eine Schädigung des Einzelhandels zu erwarten noch eine gravierende Verschlechterung der Verkehrssituation auf der Pagenstecherstraße. Zudem liegt das Plangebiet im Bereich des Nahversorgungszentrums Sedanplatz, das bereits Teil des Märkte- und Zentrenkonzepts ist – ein Argument, das die Planung zusätzlich absichert.
Nachhaltigkeit und Verkehr im Fokus
Auch konkrete Wünsche aus der Politik flossen in die Beratungen ein. Jens Meier (Grüne) bat in der Ausschuss-Sitzung darum, Schnellladesäulen für E-Autos verbindlich im städtebaulichen Vertrag mit Lidl zu verankern. Außerdem solle die Verwaltung bei der Auswahl der Baumarten darauf achten, dass diese groß genug werden, um künftig Schatten zu spenden.
Heiko Panzer (SPD) forderte zudem, die Ladezonen für Lkw komplett auf die rückwärtige Berghoffstraße zu verlagern, damit Fahrer beim Entladen nicht weiter die Radfahrstreifen an der Pagenstecherstraße blockieren. Künftig soll die Anlieferung ausschließlich über die Berghoffstraße erfolgen.
Sichere Zufahrten für Kunden
Für Kundinnen und Kunden entstehen Ein- und Ausfahrten sowohl an der Berghoffstraße als auch an der Pagenstecherstraße. Wer jedoch stadtauswärts fährt, darf künftig nicht links auf den Lidl-Parkplatz abbiegen. Eine bauliche Barriere wird das unerlaubte Linksabbiegen verhindern. Damit soll Stau vermieden und die Sicherheit auf der stark befahrenen Straße verbessert werden.
Öffentlichkeit wird beteiligt
Als nächster Schritt folgt die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange. Alle bisherigen Stellungnahmen sind in die Vorlage eingeflossen. Sollte das Verfahren zügig weiterlaufen, könnte Lidl den Umzug in absehbarer Zeit realisieren.
